PädaogSinnvolleReihenfolge/ChopinEtuden ??

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pianodude

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27. Dez. 2007
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Hi,

nach dem ich jetzt das WK, ein paar Beethoven Sonaten und ein wenig Schubert hinter mir habe, hab ich mir ganz ehrfurchtsvoll die Noten zu den Chopin Etuden gekauft. Da ich jetzt keine Lehrerin mehr habe, wollte ich einfach mal Fragen, ob es ähnlich wie beim WK und den Beethoven Sonaten bei den Chopin Etuden eine Art IDEALE REIHENFOLGE gibt. So aus Klavierpädagogischen Gründen. Ist die erste Etude op 25 , langsam geübt , OK für den Anfang ? Ich klimper grad mal hier mal da, ohne Ziel:keyboard:.
Vielen Dank für die Antworten
 
letztens gab's hier mal eine ausführliche diskussion: welche chopin-etüden sind die schwersten. daraus lässt sich dann ja auch der entsprechende umkehrschluss ziehen. wirf mal die suchfunktion an. ich bin jetzt zu bequem dafür - muß jetzt ins bett ... - schnarch ...

lg
a.
 
Hi,

hier sind z. B. die Grades der Etüden aus dem pianostreet forum:

Grade 8
Op. 10 no. 6
Op. 25 no. 2

Just above grade 8
Op. 10 no.3
Op. 10 no. 9
Op. 10 no. 12

Op. 25 no. 1
Op. 25 no. 7
Op. 25 no. 9

Very advanced
All the others.

Link:
http://www.pianostreet.com/smf/index.php/topic,3197.msg28098.html#msg28098

Daraus kann man ein Reihenfolge nach Schwierigkeitsgrad bilden.
Hilft aber nicht viel, da die meisten very advanced sind und ausserdem es von den eigenen speziellen Fähigkeiten (z. B. LH bei Arpeggien deutlich schwächer wie RH, etc.) abhängt.

Mein Vorschlag:
  1. alle Etüden gespielt von einem Profi anhören
  2. sich die merken, die einem gefallen oder die man gern spielen würde
  3. diese auf spezielle Schwierigkeiten, wo man Schwächen hat, checken
  4. daraus eine eigene Schwierigkeitsrangfolge bilden
  5. mit der einfachsten ( ;-) ) beginnen


Gruß
 
Man mag mich jetzt für verrückt erklären (ok, eh schon längst passiert) aber ich finde op.10-2 ist die einfachste von allen.

Ansonsten braucht man für Chopin-Etüden eine ganz spezielle Technik, die man auch nur an Chopin-Etüden erlernen kann. Die größte Gefahr sind: übersteigertes Tempo und übersteigerte Kraftanwendung, weil beides zu Verkrampfung, Schmerzen und eventuell sogar zu bleibenden Schäden führen kann.
 
aber ich finde op.10-2 ist die einfachste von allen.
na, jetzt untertreib mal nicht masslos! :D takt 8 ist ein klassischer kandidat, um im unterarm verhärten, und wer den geschafft hat, darf sich schon auf die takte 32-35 freuen. :rolleyes: in den takten 20 und 22 schlabbere ich auf dem dritten schlag das f' (bzw. g'), weil ich sonst nicht rechtzeitig weiterkomme (ich denke, das zählt zu den lässlichen sünden ;)). aber wenn man diese hürden überwunden hat, hast du wahrscheinlich doch recht ... (von viertel = 144 bin ich allerdings noch lichtjahre entfernt :cry:).

lg
a.
 
. Da ich jetzt keine Lehrerin mehr habe, wollte ich einfach mal Fragen, ob es ähnlich wie beim WK und den Beethoven Sonaten bei den Chopin Etuden eine Art IDEALE REIHENFOLGE gibt. So aus Klavierpädagogischen Gründen.
Was ist denn die ideale Reihenfolge bei WK und Beethoven Sonaten ?

Wenn man schon einen Großteil (?) des WKs hinter sich hat und auch einige Beethovens, glaube ich, kann man fast mit der Etüde beginnen, die einem am besten gefällt.

lg marcus
 
Besten Dank Euch allen für die Antworten und die Zeit , die Ihr euch genommen habt !

Danke für den Thread Tipp. Stimmt schon mit dem umkehrschluss. dann hab ich zwei Klassen. Die als schwer erachteten und die, die nicht schwer in diesem Sinne sind. Was aber immer noch keine gegeneinander abgewogene ausdifferenzierte Wertung der einzelnen Etuden der "leichten" Klasse zueinander liefert.

Danke auch für die Liste und den Link. Habs mir mal durchgesehen und tendenziell trifft es das ganz gut. Schade, meine LieblingsHÖRetuden sind im Moment op 10 nr.1 , 4, 12. Bei Op. 1 habe ich das Problem, dass ich die Läufe recht schnell auswendig konnte, sie vermutlich deshalb zu früh zu schnell spielte, was dann immer in üblem Ton endete bzw. endet. Deshalb eigentlich auch meine Frage, ob es sinnvoll ist, die eine oder andere Etude vorzuziehen. Ich schau mir jetzt mal Op 10 Nr. 6 an. Die linke Hand soll auch Ihren spaß haben:).

Ja also der "Lehrplan" (nicht abschliessend) sah, soweit es WK I / Beethoven / Schubert / Schumann betrifft so aus: Bei WK I war die Reihenfolge XXI, VI, V, I, XI, XX, XV, bei Beethoven op. 49 nr.2, op. 14 nr. 2, op. 13, op. 28, op 31 nr. 2, bei Schubert Impromptus op. 142 Nr.2, op. 90 Nr. 2, Nr. 4, Sonate D 960 (eins meiner Lieblinge), bei Schumann Papillons und Romanzen Nr. 1 und Nr. 2. Ich hatte das Gefühl, dass das sehr effizient war. Da der Lehrplan - ich sag mal "wenig disponibel" war - bin ich immer davon ausgegangen, dass da ein System dahintersteckt. Schade eigentlich, ich habe mich mit meiner Lehrerin nie darüber unterhalten, weshalb ich gerade das eine Stück und nicht ein anderes spielen sollte. Fand jedes spielenswert und war ziemlich neugierig auf Jedes und hatte - im Übrigen - auch wenig Ahnung. Ich bin meiner Klavierlehrerin auf jeden Fall sehr dankbar !

Hab seither einiges selber gespielt und einstudiert, weiss eigentlich gar nicht genau wo ich stehe bzw. was als weitere Ausbildung sinnvoll wäre. Leider. Viele Etuden kenne ich vom Hören her, hab mich aber nie gewagt zu fragen, ob ich Sie im Unterricht spielen darf. Hatte immer Angst, dass das als Anmassung empfunden werden könnte.

Würd mich freuen, wenn jemand seinen "Werdegang" erzählt. Bzw. wie welche Stücke aufeinander folgten. Bin auch immer froh über Tipps und Anregungen.

Liebe Grüsse
 
hallo,
verständlich, dass dir Chopins Etüden gefallen!! Gut die Hälfte von ihnen ist ja auch grandiose Musik.
Dein erwähnter "Lehrplan" macht mich etwas ratlos - ich möchte dazu nichts sagen. Dass du op.28 von Beethoven kannst und Schumanns Papillons, das ist doch schon klasse (ich gehe davon aus, dass du die im Tempo drauf hast).

-was ich empfehlen könnte: erst mal Beethovens op.27,2 (klar nur den 3. Satz), und dann aber akribisch Beethoven 32 VARIATIONEN c-Moll WoO

kannst du die Variationen, hast du ein gutes Rüstzeug gewonnen, um nicht ewig lange an irgendeiner Etüde arbeiten zu müssen.

op.10 F-Dur (Laufwerk rechts) und op.10 c-Moll (Laufwerk links) wären ein guter Einstieg, die leichten Etüden (z.B. op.10 Nr.6, op.25 Nr.7 u.a.) kann man allein nebenher machen.

(((sei nicht verärgert: hättest du schon Beethoven op.53 oder op.57 gespielt, könntest du bei jeder Etüde einsteigen)))

op.25 Nr.12 ist auch überschaubar und schön, setzt aber etwas Mut oder besser gesagt Angslosigkeit voraus, wenn man sie mal schnell spielen will (sie ist für die Finger gar nicht schwierig, aber für das Denkgehäuse...)

op.10 Nr.4 ist auch ok, gerade wenn man schon viele Bachfugen gespielt hat: sie ist eine Art romantische Toccata, ohne allzu schwierig zu sein.

andere der Etüden sind manuell zu speziell, einige (Terzen, Sexten, Oktaven) wohl noch viel zu schwierig.

Gruß, Rolf
 

Meine persönliche Reihenfolge der Chopin-Etüden

Hallo,

ich übe Chopin-Etüden seit 3 Jahren jeden Abend 1- 2 Stunden, da ich relativ kleine Hände habe und immer wieder an den selben Stellen meiner geliebten Beethoven-, Schubert- und Brahs-Sonaten hängenblieb.

Ich habe folgende Reihenfolge gewählt (aus unterschiedlichen Gründen und Motiven):

1) op.10.1 Ich dachte einfach, vorne anfangen. Diese Etüde ist sehr schwer, aber dankbar.
2) op.10.9 als logischen Gegenpol zur 10.1, um die linke Hand zu trainieren. Diese Etüde erscheint anfangs unüberwindbar (ich habe relativ kleine Hände), ist aber gar nicht so schwer.
3) op.10.12 auch für die linke Hand, und weil ich sie als "Knaller" 'draufhaben wollte.
4) op.25.2 als Rhythmusübung. Technisch nicht so schlimm, aber die richtige Betonung des 4/4-Takts trotz der Vierteltriolen links hinzukriegen, schaffe ich immer noch nicht.
5) op.10.2 um endlich 3-4-5 der rechten Hand zu trainieren. Die Etüde halte ich für die schwerste von allen. Dazu übe ich die Godowsky-Variation (das ist die op.10.2. für die linke Hand gesetzt). Schlimm, aber sinnvoll.
6) op.10.3 bis op.10.8 einfach so, weil ich op.10 komplett können wollte. Die op.10.6. ist die schönste romantische Ballade die ich kenne. Scheint anfangs technisch leicht, wird aber immer schwerer, wenn man die Melodiestimme deutlich aber piano ausarbeiten muss.
7) op.10.10 und 10.11
7.1) op.25.12. Hat mich nach einem Konzertbesuch (Grigory Sokolov) nicht mehr losgelassen. War auch, nachdem ich die Harmoniefolgen verstanden hatte, gar nicht so schwer. Ist ein dankbares Stück, nach dem Motto "Boah, kann der spielen!"
9) op.25.9 sehr kurz, witzig und zwingt zu absolut lockerer Handhaltung.
10) op.25.10 brauchte ich also Oktavenübung für Brahms. Scheint anfangs auch unüberwindbar, ist aber nicht so schlimm.
11) op.25.1. ist einfach nur schön. Irgenwann schafft man es wirklich, die so zu spielen, dass es nicht nach Klavier klingt.
12) Die restlichen übe ich jetzt nach und nach.

Abgesehen davon, dass die Etüden großartige Musik sind, ist der Erfolg bei der Bewältigung der klassischen Literatur deutlich. Es lohnt also.

Bin auch gespannt auf Deine Erfahrung. Es gibt nicht viele Klavier-Amateure, die sich systematisch mit Chopin-Etüden beschäftigen.

Gruß - Andreas
 
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