In einem US-Forum wird gern mal die Regel aufgestellt, dass die umlaufende Wandlauflänge eines Raumes min. das Zehnfache der Flügellänge betragen sollte.
D.h. ist ein Raum rechteckig, 3x5 Meter, dann solle (3+3+5+5)=16 Meter die Messlatte sein, um angeblich einen 1,60m-
flügel (und nichts Größeres..) aufstellen zu "dürfen".
Aber, Moni, ich halte von dieser Regel nicht sehr viel...
;)
Auch ich habe dagegen verstoßen, 8+8+4+5=25 Meter Wandlänge, ein Wand mit Schräge, da wäre ein 250er erlaubt, meiner aber ist ein bissl was länger... :cool:
Es kommt zusätzlich auch auf die Raumhöhe an, und auf das akustisch Wirksame, z.B. ob viele Glasflächen vorhanden sind, oder dämpfende Teppiche, oder Zwischenwände wie Bücherregale, die den Schall brechen. Faustformeln führen da nicht sehr weit.
Zu laute Flügel kann man auch mit relativ einfachen Maßnahmen "bremsen". Man kann ihnen leichtere Hämmer einbauen, man kann den Deckel geschlossen lassen, man kann unten zwischen die Rastenbalken Dämmaterial stecken, man kann so etliches machen. Fast überall da, wo ein 160er Flügel nach Daumenregel „hinpasst“, passt auch ein 180er oder 200er hin.
Man muss nur gescheit sitzen können, indem man zwischen zwei Wänden sich nicht einquetschen sollte.
Vor allem witzig (überspannt) wirds im US-Forum immer, wenn einer mal bereits einen himmlisch klingenden Flügel von 180 endeckte, dann aber mehrere Mann auf ihn einprügeln, dass das Ding für seinen kleinen Raum zu groß sei...
Noch bekloppter wird es, wenn man die eigenartige Überspanntheit der Gebrauchtflügel-Preise unterhalb der 170 misst, versus die nachteiligen Klangeigenschaften, die die Stutzflügel oft haben, versus den vergleichsweise noch hohen Wiederverkaufswert, den sehr viele ältere Damen <duck>, die Kultiviertheit per Flügel vorzeigen wollen, damit am Markt dann lostreten.
Wenn, dann sollte man sich also in voller Überzeugung bürgerlicher Wohlhabenheit ein Stutzflügelchen neu kaufen, und dann 15 Jahre später (oder wenn man den iepigen Klang vom zu kleinen Resonanzboden undoder den zu dicken Basssaiten mit ihrer Inharmonizität) gründlich leid ist, von einem nicht so stark abgesenkten Inzahlungnahmepreis für einen RICHTIGEN Flügel profitieren. :D
...oder sich GLEICH ein vernünftiges Instrument kaufen: unter 170 nichts. Meine Meinung.
Natürlich sollten einem beim "Gasgeben" nicht die Ohren abfallen... Das war hier anfangs der Fall. Konzertflügel… Bei gekipptem Fenster konnte ich mit Schmackes und den schweren Hämmern drin problemlos auch den Bahnhof beschallen, 300 Meter weg... Aber das wurde geändert.
Viel viel viel wichtiger ist, dass ein Flügel einen schönen Klang entfaltet, und dass seine Mechanik sich sauber feinsteuern lässt. Dass auch ein Pianissimo Spass macht, das sich zuverlässig und ohne Tonaussetzer spielen lässt. Dann darf ein Flügel in einem kleineren Raum auch 190 lang sein, und wenn er einem - bei generell schönem Klang - etwas zu laut ist: dann eben de-tunen. Dämmen. Leichtere Hammerköpfe etc. Das findet sich. Die Experten hier helfen einem dabei.