Nur die Besten starben jung: Warum? ( De profundis - pro defunctis :):) )

Wo bleibt überhaupt die Umfrage?

Nur die Besten starben jung: Warum?

O Sie wußten zuviel

O Sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort

O Sie hatten den Beipackzettel nicht gelesen

O Sie sahen keinen Sinn mehr in ihrem Leben

O Sie starben für Volk und Vaterland

O Sie starben im Dschihad (in der Hoffnung auf 72 Jungfrauen)

O Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht

O Nicht während der Fahrt öffnen

O Vermindert - rein - das laß sein.
 
Hallo Gomez,

Um den Anschluss zu knüpfen:

Du hattest zitiert, was ich sagte, bzgl. Gründen für frühe Tode.

Zitat von LMG:
[...] damit sind zum einen nat. unnatürliche Todesfälle gemeint, die wir ja in verschiedener Weise bei Cobain, Stradella, und den Koksern und Heroin-Freaks vorfinden. [...]
Die Abhängigkeit von Hof und Adel [...]

und hattest geantwortet:


Da stimme ich zu. Daher hatte ich es auch erwähnt. Dazu nehmen wir uns Janis Joplin vor. Zitat aus 1000 Jahre Illustrierte Musikgeschichte, auch ist ein Bild von ihr zu sehen, sie sitzt an einer Wand und raucht ein Kippchen und lächelt. Zitat unter dem Bild wörtlich :

"Janis Joplin war bei ihren Auftritten von ungeheurer Energie und Vitalität. Mit siebenundzwanzig war sie ausgebrannt."

Und auch Hof und Adel konnten, wie Du annimmst, "abhängig" machen: Die glitzernde Luxuswelt von Grafen und Fürsten, bei denen z.B. Mozart verheizt wurde, war ebenfalls wie Rauschgift: Einerseits tolle Schlösser, andererseits MISSACHTUNG der Person des Musikers. Ich habe in einem Buch das Plakat für die "Zauberflöte" ( erste Aufführung ) gesehen: Man bekommt den Eindruck, dass Schikaneder sie komponiert hat. Oben groß drüber:

"Zum Erstenmale: Die Zauberflöte. Eine große Oper in 2 Akten, von Emanuel Schikaneder."

Dann werden die Personen aufgelistet, die mitspielen bzw. singen, neben ihren Rollen-Namen.

Ganz weit unten steht in ganz klein folgendes:

"Die Musik ist von Herrn Wolfgang Amade Mozart, Kapellmeister, und wirklicher K. K. Kammerkompositeur. Herr Mozard [sic] wird aus Hochachtung für ein gnädiges und verehrungswürdiges Publikum, und aus Freundschaft gegen den Verfasser deß Stücks, das Orchester heute selbst diregiren."

Ein gefährlicher Vampir, der die Lebensessenz aus Musikern quasi aussaugte. Musiker hatten kaum was zu melden, wurden als "Beiwerk" und "Background" angesehen, während es auf dekadenten Bällen neuesten Hoftratsch laut zu erörtern galt, saß der Klavierist unbemerkt am Klavier...besonders schwierig für die besonders genialen, soweit sie IN DIESE "Hof / Adel" - Epoche passen. Sie können so etwas nicht aushalten. Auch Mozart kon te es nicht aushalten.

Das Ende ist ähnlich wie bei Janis Joplin: Der Tod bedeutet überall dasselbe: Das Ende.

Man ist ausgebrannt - Schluss.... Man musste von der Robustheit eines Beethoven ( solche, die ihm entgegenstanden, bezeichnete er als "Nichtsnutze" und trat entsprechend auf ) , oder Ausgeglichenheit eines J. Haydn sein, der sich, wie ich bereits mal erwähnte, als "sclavisches Geschöpf, das stets geplagt von vieler Arbeith sey" ansah, jedoch ruhig und gelassen blieb.

Gegenteilige Charaktereigenschaften scheinen zum früheren Verenden zu führen...Aufregung, Auflehnung, AUfruhr, Unzufriedenheit....usw...

Ich wäre nicht so gelassen geblieben. Wahrscheinlich wäre ich aus Ärger früh verstorben....

__________

Ich hatte ferner gesagt:

Ich nehme an, weil dieser "30er"-Lebensabschnitt die anstrengendste Zeit für sie war. Familiäre Obliegenheiten ( Gründung einer Familie ), berufliches Fußfassen, und die weiter vorn im Thread von mir schon genannten Belastungen / Stress und evtl. besondere Persönlichkeitsmerkmale dürften da in hohem Maße verantwortlich sein.

Du hattest geantwortet:


Die Frage ist in zweierlei Hinsicht aufzufassen. Zunächst einmal - in der einfacheren Version, Gomez, :

Ich will es gerne genau wissen.

Und nun die "schwierigere" Antwort-Version: Wer das so genau weiß bzw. wissen KANN ? Das ist doch ganz einfach:

Umsichtige Biographen, neutral denkende Freunde, unbeeinflusste Familienmitglieder und Nahestehende, und spezialisierte interessierte Zeitzeugen als Experten.
Es gilt aber hier nun, herauszufinden, ob sich die Ursächlichkeit frühen Todes in einer bestimmten untersuchten Gruppe mehr auf die besonderen Persönlichkeitsmerkmale zurückführen lässt, oder ob die Umwelt ob der besonderen Positionierung des jew. Listenelementes in der jeweiligen Gesellschaft evtl. maßgeblicher war.

Meiner Ansicht nach keins von beiden. Die Umwelt mit all ihren Einflüssen prägt, formt und gestaltet den Musiker und sein Leben wie ein Bildhauer, der ein optimal formbares Material zum bearbeiten vor sich hat.

Die Feinfühligkeit und ausgeprägten soziokulturellen Eigenschaften, Intelligenz, Genie, unfassbarer Erfolg gepaart mit extremst hohen geistigen und körperlichen Anstrengungen usw. von BESTIMMTEN Musikern sind aber für die Zeitepochen, in denen sie lebten, inadäquat gewesen.

Besonders bei Musikern schlägt sich dies natürlich nieder: Je intelligenter man z.B. ist, desto eher kann so einer "durchleuchten", wie die Umwelt ihre Reaktionen auf z.B. seine Kompositionen darbringt, und vor allem: was EIGENTLICH dahintersteckt.: Wird man auf Hass und Ablehnung stoßen, oder übermannt einen der frühe Ruhm ?

Wie wir sahen, starben die meisten aus der untersuchten Gruppe in ihren 30ern. Dort fand die Saat der beeinflussenden, tödlichen Faktoren den fruchtbarsten Boden!

LG, Olli
 
"Janis Joplin war bei ihren Auftritten von ungeheurer Energie und Vitalität. Mit siebenundzwanzig war sie ausgebrannt."
Das klingt so, als wäre ihre Lebenskraft durch außergewöhnlich hohe und mörderisch kräftefressende künstlerische Tätigkeit in nur wenigen Jahren aufgebraucht worden.

Die Wahrheit ist simpler: Das Mädchen hat sich zu Tode gesoffen und geschossen.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt haben wir ja bedauerlicherweise den Abgang eines großen Musikers zu betrauern. Der wurde - regelwidrig (?) - achtzig Jahre alt, ein gesegnetes Alter.

Frage also: Wie passt UJ in dieses Schema?

CW
 
Jetzt haben wir ja bedauerlicherweise den Abgang eines großen Musikers zu betrauern. Der wurde - regelwidrig (?) - achtzig Jahre alt, ein gesegnetes Alter.

Frage also: Wie passt UJ in dieses Schema?

CW

Der passt recht gut. Denn er war immer bodenständig und normal. Hat sich nicht von den bereits genannten Faktoren übermannen lassen.

Und selbst wenn das nicht der Fall wäre, könnte man ihn immer noch als "Ausreißer" betrachten. Das habe ich ja der Fairness halber sogar mit DREIEN erwogen: Dem lüttjen Skriabinsohn, de Arriaga, und Filtsch.

Und vergiss ja nicht, CW, dass wir diejenigen musikrelevanten Personen, die 42 und älter wurden, - wieso muss ich das eigentlich immer wieder erwähnen ? - noch gar nicht untersucht haben hinsichtlich der Faktoren, die speziell bei IHNEN in Betracht kämen und wirken, und ihrer - notfalls einzeln betrachteten - Charaktereigenschaften.

Oder gehört Jürgens etwa in die Gruppe der "< 42" ? Du siehst doch, dass das nicht der Fall ist.

Es nützt alles nichts...seid doch vernünftig, CW + andere...

LG, Olli
 
Ich glaube, den haben seine Weibergeschichten am Leben gehalten, nicht die Musik.

CW
 
Ich glaube, das hier war ganz wesentlich ( denn grad erinnere ich mich an das wunderschöne Lied "Liebe ohne Leiden" ) :

http://de.wikipedia.org/wiki/Jenny_Jürgens

Solche Personen etwa könnten sich lebensverlängernd auswirken, wie ich meine. ( Und übrigens auch umgekehrt, denn auch Jenny ist u.a. Musikerin, aber bereits älter als 42. Die entspr. Einflüsse sind also hier evtl. bidirektional, werden aber bestimmt noch genauer erörtert, sobald wir die "älteren" Musiker >= 42 evaluiert haben. )
 
Interessantes Thema. Hat schon jemand einen ähnlichen Fred aufgemacht, warum nur die besten Musiker sehr alt werden?
 
Aber das diesjährige Sommerloch war schon ausreichend mit Schwachsinnsfäden gefüllt.
Das wird bei den zukünftigen Sommerlöchern auch nicht anders sein... .
smiley-kaputtlachen_488121.gif
smiley-kaputtlachen_488121.gif
smiley-kaputtlachen_488121.gif
smiley-kaputtlachen_488121.gif

Und bei den Frühjahrs-, Herbst- und Winterlöchern auch nicht.

LG von Rheinkultur
 

Zurück
Top Bottom