Zusätzlich zu dem bereits Gesagtem nur noch zwei Bemerkungen: Es ist sinnvoll, sich die Noten anzusehen, bevor man sie spielt und dabei auf Vorzeichen, Taktart, Struktur, Dynamik und so weiter zu achten. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage, man sollte versuchen, sich vorzustellen, wie es klingt, was natürlich anfangs fast unmöglich ist. Außerdem sollte man sich mit den Motiven im Stück befassen. Ein Motiv ist die kleinste musikalische "Einheit" und besteht meistens nur aus zwei bis drei Noten. Es gibt zwar sehr viele unterschiedliche Motive aber im Grunde genommen gibt es nur vier formen, nämlich Tonfolgen, die nur nach oben oder unten gehen und Tonfolgen, bei denen die Richtung wechselt. Und das mit unterschiedlichen Intervallen. Langer Rede kurzer Sinn: Wenn man in Motiven liest, spart man sich viel Mühe. Natürlich muß man dafür auch erkennen, welche Noten zusammengehören. Unter anderem deswegen empfehle ich die Vorarbeit ohne Klavier.
Ich glaube, daß sich mit der Zeit im Gehirn eine Art Programm entwickelt, das für das vom Blatt Spielen zuständig ist. Sowas passiert natürlich nicht von heute auf morgen, geht aber schneller, wenn man sich regelmäßig übt.