Noten im Unterricht

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PianoPuppy

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Hallo,

Ich habe mich letzte Zeit schon öfter darüber gewundert, daß im Unterricht nicht immer Urtexte für die Erarbeitung eines Stückes herangezogen werden.

Ich arbeite immer mit Urtext - erst wenn ich selbst schon ziemlich genau weiß, wie ich das Stück umsetzen möchte, greife ich auf andere Editionen zurück (IMSLP sei an dieser Stelle gedankt).

Oft findet man in diesen Editionen schöne Anregungen bezüglich der Gestaltung eines Stückes, oder auch interessante Fingersätze, auf die man selbst nicht gekommen wäre - außerdem hilft es natürlich, wenn man nicht so genau weiß, wie man mit einer bestimmten Stelle umgehen soll. Die unterschiedlichen Editionen sind auch ein interessanter Diskussionsstoff im Unterricht bezüglich historischer Aufführungspraxis.

Nichtsdestotrotz denke ich, daß es sehr wichtig ist, im Unterricht (und natürlich auch außerhalb) mit Urtexten zu arbeiten - nur so bekommt man einen möglichst unverfälschten Blick auf den Notentext und man lernt mit der Zeit auch die Gepflogenheiten im Notationsstil der Komponisten kennen.

Das ist auch der Grund warum ich die Russische Klavierschule nicht mag - ich sehe bis heute nicht ein, warum man nicht den Urtext kenntlich machen kann, außerdem finde ich es ziemlich daneben, daß man sogar soweit geht, Angaben von Komponisten zur Phrasierung und Artikulation zu verändern.

Wie denkt ihr über das Thema? Und, wie halten es die KLs hier im Forum damit im Unterricht?

LG, PP
 
Mit was anderem als einer Urtextausgabe muss ich bei menier KL nicht auftauchen. :D
 
Ich persöhnliche halte mich in der Regel nur an die vom Komponisten geschriebenen Noten. Also diese Kugeln mit Strichen dran. Wenn ich finde eine STelle sollte FF statt pp gespielt werden, dann mach ich das auch. Ich hab auch nix dagegen Bach mit Pedal zu spielen.

Ich betrachte das nicht als respektlos, sondern als meine Freiheit ein Stück meiner Meinung nach zu interpretieren. Wenn ich ein Stück am PC im Midiformat höre, dann ertönt die Ursuppe aus der ich was machen muss. Pedal, legato oder staccato, Lautstärke spiele ich nach meinem Geschmack - wobei ich i.d.R. keine Experimente mache, viele Forderungen die z.b. Beethoven schrieb spiele ich auch so ohne sie gelesen zu haben, aus reiner Vernunft her.

Damit stoße ich bestimmt vielen vor den Kopf.

ABER um Schülern ohne gro´ße Kentnisse ein Gefühl zu vermitteln kann der Urtext vll ganz gut sein - muss aber überhaiupt nicht. Kann auch ein anderer Text mit etwas anderen Anweisungen sein.
 
Ich persöhnliche halte mich in der Regel nur an die vom Komponisten geschriebenen Noten. Also diese Kugeln mit Strichen dran. Wenn ich finde eine STelle sollte FF statt pp gespielt werden, dann mach ich das auch. Ich hab auch nix dagegen Bach mit Pedal zu spielen.

Ich betrachte das nicht als respektlos, sondern als meine Freiheit ein Stück meiner Meinung nach zu interpretieren.
Wer bist Du?
 
ich denke genauso! Man kann sogar noch weiter gehen und die Quellentexte studieren, denn auch die Urtextausgaben sind teilweise Interpretationen (in der U.E. steht dort zu den Entscheidungen einiges drin), wenn es verschiedene Quellen oder keine originale Handschrift gibt.

Was ist ?Urtext?? | Urtext | Henle Verlag | Notenausgaben klassischer Musik

Liebe Chiarina,

Ich tüftle ja ganz gern an den Noten herum, aber nachdem mein KL das letzte mal eine Faksimile-Ausgabe von Beethoven hervorgezaubert hat, bin ich nicht so heiß drauf, mich in näherer Zukunft mit Textkritik zu befassen - was für eine Klaue, da brauch' ich ja Stunden um ein paar Takte zu entziffern! :roll:

LG, PP
 
Ich persöhnliche halte mich in der Regel nur an die vom Komponisten geschriebenen Noten. Also diese Kugeln mit Strichen dran.

Naja, Angaben des Komponisten zur Dynamik und Artikulation gehören ja zum Notentext dazu. Also ich finde, daß genug Raum für eine individuelle Gestaltung bleibt, auch wenn man diese Angaben und den Stil der Zeit in der das Stück geschrieben wurde berücksichtigt.

LG, PP
 
Ich tüftle ja ganz gern an den Noten herum, aber nachdem mein KL das letzte mal eine Faksimile-Ausgabe von Beethoven hervorgezaubert hat, bin ich nicht so heiß drauf, mich in näherer Zukunft mit Textkritik zu befassen - was für eine Klaue, da brauch' ich ja Stunden um ein paar Takte zu entziffern! :roll:
Das sieht ja bei Bach glücklicherweise ganz anders aus.
Wenn der C-Schlüssel nicht so ungewohnt zu lesen wäre, würde ich mir da auch eine Kopie der Handschrift auf den Notenständer stellen.
 
Das ist die richtige Einstellung. Ich mache auch keine Fehler, ich spiele die Musik so, wie ich sie für richtig halte.
 

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