Nemetschke-Klaviere im Vergleich

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Anonymous

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Liebe Klavierfreunde!

Ich möchte Klavierspielen lernen und mir deshalb ein Klavier kaufen. Um keine Fehlinvestition zu tätigen, habe ich inzwischen schon fast alle Klaviergeschäfte in Wien besucht und natürlich auch im Weltnetz recherchiert.

Dies hat zu folgendem Anforderungsprofil für das Klavier geführt:
Höhe: ab 120 cm
Alter: fabrikneu oder jünger als 10 Jahre
Preis: bis zu 7.000 €
Qualität: beständige Qualität und ordentliche, solide Verarbeitung

Ich habe nun folgende Instrumente (Neuware) in die nähere Auswahl genommen:

1. Nemetschke Mozart 124 cm, 6.000 € (http://www.klavierfabrik.at)
2. Petrof 125 cm, 5.250 € (http://www.petrof.cz/de/products/P_125_F1.asp)
3. Bohemia Professional-Renner 125 cm, 6.100 € (http://www.bohemiapiano.cz/uprightpianos/uprightpianos.htm)

Leider habe ich nirgends eine Möglichkeit gefunden, den Klang dieser Klaviere direkt miteinander vergleichen zu können. Abgesehen davon ist mein Gehör als Noch-Nicht-Klavierspieler wahrscheinlich eh noch zu unsensibel für die Klangunterschiede bei gleich großen Klavieren. Mein bisheriger Favorit ist das Nemetschke aufgrund seiner schönen Verarbeitung mit den geschwungenen Konsolen sowie der engagierten und kompetent-seriösen Beiträge von Herrn Nemetschke im Vio-Forum. Dass der Hersteller in der Nähe ist und im Falle von Reklamationen greifbar ist, ist natürlich auch kein Nachteil.

Da ich mein Klavier jedoch nicht allein nach dem Aussehen des Klaviers und meiner Einschätzung des Herstellers kaufen möchte, habe ich folgende Fragen an Euch:

1. Wer hat/hatte ein neues Nemetschke Mozart (124 cm) oder XIIb (136 cm) und ist/war damit wie zufrieden?
2. Wie empfindlich ist das Nemetschke auf Feuchtigkeitsschwankungen im Vergleich zu den anderen Klavieren der selben Preisklasse?
3. Wie ist der Klang im Vergleich zu den anderen genannten Klavieren?
4. Wie ist die Mechanik im Vergleich ... ?
5. Wie schätzen diejenigen, die einige oder alle der genannten Instrumente selber kennen, deren Preis-Leistungs-Verhältnisse ein.
6. Gibt es noch weitere Eigenschaften/Merkmale die für den Vergleich der genannten Instrumente wesentlich sind?



Herzlichen Dank für Eure sachkundigen Beiträge!
Roman aus Wien
 
Ich habe mit Nemetscke zwar keine Erfahrung, habe mir aber die Homepage angesehen. Aus dem geschichtlichen Rückblick der Firma geht hervor, dass die Klavier-Produktion von 1949 bis 2001 mehr oder minder stillgestanden ist. Ich persönlich würde mich fragen, wie wohl der Vergleich zu einer Klaviermarke ausfallen würde, die sich ein Jahrhundert lang permanent weiterentwickelt hat. 50 Jahre sind doch eine lange Zeit...
Petrof war früher mal gut, kann aber mit echten Markenklavieren meiner Meinung nach heute nicht mehr mithalten.
Über das Bohemia weiss ich gar nichts, würde aber auch hier vorsichtig sein.
 
Für 7000,- Euro würde ich ein Schimmel 116 vorziehen, auch wenn es unter 120 cm ist, aber in punkto Qualität schlagt es die Tschechen um Längen. Was diese Nemetschke Kalviere genau sind, und wo Sie herkommen, weiß glaube ich keiner so genau.
gruß
Stephan

P.S: Größe allein reicht nicht ;-)
 
Nemetschke: Nord-Korea!

Nemetschke-Klaviere kommen aus Nord(!)korea.

Von der Homepage der Nordkoreanischen Nachrichtenagentur:

Quality Piano Produced in DPRK
Pyongyang, May 26 (KCNA) -- The Pyongyang Piano Joint Venture Company has manufactured quality pianos in technical cooperation with the J. Nemetschke Company of Austria. The quality of different models of piano with trademarks of PACO, RATIAE, FEINTON, STOCKHAUSEN and J.NEMETSCHKE has reached a high level in their clear and rich volume, stable sound, sensible keyboard, and luxurious and transparent color. The company has introduced advanced technologies from other countries in piano production and used such good materials as high-grade wood brought from the northern highland 2,000 meters above the sea level, quality strings and hammers.
Its products were highly appreciated by musical instrument experts and pianists at the musical instrument show held in Germany from late March to early April Juche 93 (2004). And it has concluded contracts with companies of Austria, Germany and other countries to export its products. The demand for its pianos is increasing in China, France, Singapore and other countries.
The well-equipped company, which started operation in February 1988, covers an area of 23,400 square meters and its floor space is 13,332 square meters. Its E-mail address is PJVC@Co.chesin.com

Das muß nicht heißen, daß es schlechte Klaviere sind. Man sollte nur überlegen, ob man diesem Staat bei der Devisenbeschaffung für sein Atomprogramm behilflich sein will.
 
Also, wenn ich Korea höre, läuft´s mir gleich kalt über den Rücken. Aber nicht nur wegen des Atomprogrammes, sondern weil ich mit Klavieren von dort schlechte Erfahrungen (schon wieder Erfahrungen?!) gemacht habe.
Wenn ein Piano mit 124 cm 6000 Euro kostet, und ein Piano mit 116 cm 7000, so hat dies seine Gründe. Und die liegen weder am Namen, noch am guten Willen der billigeren Firma, einer breiten Masse einen "fairen" Preis anzubieten.
Es liegt an der Qualität.
Man darf ja nicht vergessen, dass der Preis eines Klavieres nicht nur vom guten Material abhängt, sondern auch von der Zeit und Sorgfalt, die darin investiert werden, dieses Material zusammenzubauen.
 
Samick

Ich kann über mein südkoreanisches Saturn-(Samick-)Klavier nichts Schlechtes sagen. Es war das Beste, was man vor 15 Jahren für umgerechnet 2000 € kaufen konnte und hält sich bis heute wacker. Ein befreundeter Berufsmusiker, der nicht zu Nettigkeiten neigt, fand den Klang "erstaunlich gut", den Anschlag "angenehm kräftig" und die Technik "naja". Die Stimmung hält es auch. Mehr darf man nicht erwarten. Ein Pfeiffer wäre mir trotzdem lieber, aber man braucht ja auch Träume...
 
Danke für die bisherigen Beiträge.

Vielleicht meldet sich doch auch noch jemand, der Erfahrung mit neuen Nemetschke-Klavieren hat. Gibt es so wenige Nemetschke-Klaviere, oder sitzen diejenigen, die eines haben eher am Klavier als vor dem Rechner?

Grüße aus Wien
Roman
 
Ich nehme an, es gibt so wenige Nemetschke-Klaviere.
 
Scheint so!

Vielleicht liegt es aber auch an der sehr speziellen Fragestellung, dem Vergleich von Mittelklassepianinos.

Jemand der die Möglichkeiten und Fähigkeit hat, verschiedene Klaviere zu vergleichen, wird wahrscheinlich ein langjähriger und erfahrener Pianist sein. Und der wird sich dann vermutlich lieber mit Flügeln als mit Mittelklassepianinos beschäftigen.

Ich hoffe daher weiterhin geduldig auf sachkundige Beiträge.

Grüße aus Wien
Roman
 
Ich habe mit Nemetscke zwar keine Erfahrung, habe mir aber die Homepage angesehen. Aus dem geschichtlichen Rückblick der Firma geht hervor, dass die Klavier-Produktion von 1949 bis 2001 mehr oder minder stillgestanden ist. Ich persönlich würde mich fragen, wie wohl der Vergleich zu einer Klaviermarke ausfallen würde, die sich ein Jahrhundert lang permanent weiterentwickelt hat. 50 Jahre sind doch eine lange Zeit...
Petrof war früher mal gut, kann aber mit echten Markenklavieren meiner Meinung nach heute nicht mehr mithalten.
Über das Bohemia weiss ich gar nichts, würde aber auch hier vorsichtig sein.

Jetzt ist da auf der Webseite zu sehen, dass "Totalabverkauf wegen Betriebsverlagerung" stattfindet. Weiss jemand, wie das zu verstehen ist?
 

Jetzt ist da auf der Webseite zu sehen, dass "Totalabverkauf wegen Betriebsverlagerung" stattfindet. Weiss jemand, wie das zu verstehen ist?
So wie es da steht muss man davon ausgehen, dass die Herstellung irgendwo anders weiter läuft - vielleicht im Nachbarhaus, einem anderen Land, mit einem anderen Besitzer, unter dem alten Namen? Es könnte viel "verlagert" sein. All das ist nicht ersichtlich und wüsste am ehesten klaviermacherwien.
 
Wieviele Instrumente werden denn da im Jahr produziert?
Und wo werden sie denn nach der Betriebsverlagerung hergestellt? Doch wohl in Österreich? Immerhin heißt es auf der Homepage nach wie vor:

"Unser Betrieb ist der EINZIGE KLAVIERERZEUGUNGSBETRIEB Österreichs, der sich seit seinem Bestehen im Besitze der Gründerfamilie befindet und auch heute noch in diesem Betriebshaus Klaviere höchster Qualität von Grund auf herstellt!
(Der weltberühmte Klavierhersteller Bösendorfer ist nach diversen Besitzerwechseln nunmehr in japanischer Hand; weitere Klaviererzeuger gibt es, trotz manchmal aufgestellter Behauptungen, nachweisbar NICHT in Österreich!)"
 
Der Faden ist von 2006.

Verwundernd ist nur, dass eine solche no-Name Firma immer noch Käufer finden kann, die deren Kisten für nicht gerade lächerliche 6800 Euro kaufen :denken:

Für ungefähr das gleiche Geld gibt es ein yamaha P121 neu.
 
...
Der Fabrikant J. Nemetschke ist weder gelernter Klavierbauer noch technischer Konstrukteuer.
Allerdings gab er sich Mühe einige Bereiche des Klavierbaus anzulernen. Leider fehlen ihm fundermentale handwerkliche Bereiche im Klavierbau. J. Nemetschke kann weder ein Klavier stimmen noch ist er in der Lage zum Beispiel nur eine einzige Saite fachmännisch zu erstetzen. Er kann eine Klaviermechanik regulieren aber nicht fachmännisch reparieren.
....
Und trotzdem hat er es geschafft so manchen Zweifel zu säen, als er Videos kritisierte, die einen Einblick in eine Klavierrestauration boten. Umso mehr freut mich jetzt dieser Beitrag der ein wenig die Qualifikation von Klaviermacherwien beleuchtet. So zeigt sich wieder einmal, wie wenig manchmal hinter einer großen Klappe steckt.
 
...
Verwundernd ist nur, dass eine solche no-Name Firma immer noch Käufer finden kann...
Du liest es ja - ein Geschäftsmann schafft das eben.

Es gibt aber auch ein gegenteiliges, positives Beispiel. Wenn nicht der allerwelt bekannte Name sondern die Instrumente zählen, dann kannst Du in Wien (im Pianotop) ganz besondere finden. An das von Dir genannte Yamaha würdest Du nach einem Vergleich keinen Gedanken mehr verschwenden.
 
Was ist hier passiert?
:denken: :denken: :denken:

Der von mir gestern zitierte Beitrag ist geändert worden und die zitierte Passage ist entfernt worden. Damit entferne ich auch das "Gefällt mir", weil mir sowas gar nicht gefällt.
 

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