Servus Dilettantengatte!
Ich bin mir sicher, dass die Beantwortung Deiner Fragen keine Voraussetzung dafür ist, Aussagen über den Klang von Petrof und Nemetschke treffen zu können.
Ich verstehe aber Deine Neugier und trage auch gern etwas zur Unterhaltung der Forums-Teilnehmer bei.
Zur Größe:
Weil die Inharmonizität (siehe:
http://www.pian-e-forte.de/) der umwickelten Basssaiten umso größer wird, je kürzer sie sind, tendiere ich grundsätzlich zu größeren Klavieren. Mir ist jedoch klar, dass die Größe allein noch kein gutes Klavier macht.
Warum neu?
Ein neues Klavier deshalb, weil ich noch eine Lebenserwartung von einigen Jahrzehnten habe und als Laie bei einem neuen weniger Risiko eingehe. Zudem sind meine Kinder, die vielleicht Lust auf´s Klavierspielen bekommen, auch noch jung (< 10 J.).
Zur Auswahl der Klaviere:
Bei Werkzeug gibt es die Regel, dass man sich bei gutem Werkzeug einmal ärgert: beim Bezahlen. Über billiges Werkzeug ärgert man sich hingegen immer dann, wenn man es verwendet. Unzureichende, weil zu billige Produkte, sind meistens Geldverschwendung, weil man später dann doch noch etwas besseres kauft.
Wenn ich der obigen Regel gemäß nun chinesische Klaviere um 3.000 € ausscheide - was möglicherweise auch völlig falsch sein kann - komme ich bei Klavieren ab 120 cm Größe als nächstes in den Preisbereich von 5.500 - 7.000 €. In diesem Preisbereich habe ich in Wien folgende Klaviere gefunden:
1. Nemetschke Mozart 124 cm, 6.000 € (
http://www.klavierfabrik.at)
2. Yamaha PX 124 cm, 6.600 €
3. Kawai K50E 125 cm, 6.400 €
4. Bohemia Professional-Renner 125 cm, 6.100 €
5. Hoffmann World H 125 cm, 6.300 €
6. Petrof 125, 5.300 €
Das weitere Ausscheidungsverfahren erfolgte so:
Kawai und Yamaha hatten im Vergleich zu Petrof einen dünneren, eingesperrten Klang.
Nemetschke hatte einen volleren Klang als Bohemia.
Hoffmann wird bei Petrof erzeugt. Der deutsche Name ist mir den Mehrpreis nicht wert.
Bleiben also innerhalb des finanziellen Rahmens von 5.500 - 7.000 € nur mehr Nemetschke und Petrof übrig, deren Klang ich leider noch nicht direkt vergleichen konnte.
Zur Zeit:
Ich lasse mir bewusst Zeit, um abzutesten, ob der plötzlich aufgetauchte Wunsch, Klavier zu spielen, mehr als nur eine kurzfristige Laune ist, wobei mir klar ist, dass sich das erst beim Üben wirklich herausstellen wird.
Pianino oder Flügel:
Für das Pianino (Hochkant) sprechen Preis und Platzbedarf.
Zu Deinem Verweis auf die Fachliteratur:
Ich wundere mich auch manchmal über Anfrager in diversen Diskussionsforen, die zu faul zum Suchen oder selber Denken sind, nicht wissen, dass es Fachbücher gibt oder auch nur zu geizig sind, welche zu kaufen. Hier einige solche Beispiele:
http://145.253.206.134/phorum/read.php?f=4&i=5939&t=5939
http://145.253.206.134/phorum/read.php?f=4&i=5866&t=5866
http://145.253.206.134/phorum/read.php?f=3&i=8407&t=8407
http://145.253.206.134/phorum/read.php?f=3&i=7870&t=7870
http://145.253.206.134/phorum/read.php?f=3&i=7756&t=7756
Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich praktisch alles, was ich selber recherchieren konnte, in der Fachliteratur und im Weltnetz auch selbst recherchiert habe, bevor ich mich mit meinen konkreten Fragen an die Forumsteilnehmer gewandt habe.
Es ist mir klar, dass meine Frage nach dem Vergleich von Klang und Spielbarkeit von zwei bestimmten Klavieren (Petrof 125 und Nemetschke Mozart) eine sehr spezielle ist und nur von jemandem beantwortet werden kann, der ausreichend Erfahrung hat und beide Klaviere kennt. In der Fachliteratur wird man die Antwort nicht finden.
Ich bin daher nicht enttäuscht, wenn nur wenige antworten, die dafür aber auch was zum Thema sagen können.
Grüße aus Wien
Roman