Nach Gehör spielen-mein Problem

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heaven4u

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16. Sep. 2019
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Liebe Klavierspieler,
ich bin sozusagen blutiger Anfänger, ich lerne seit Juni Klavier. Mit 37 Jahren hab ich mir damit meinen Kindheitstraum erfüllt. Ich hab als Kind Flöte lernen müssen (weil für ein Klavier kein Platz war). Dort hatte ich mein jetziges Problem ebenfalls. Ich konnte keine Noten lesen, also nicht so richtig aber wenn der Lehrer mir das vorspielte, dann konnte ich das nachspielen.
Jetzt lerne ich auch Notenlesen, allerdings scheint das nicht so schnell zu gehen, aber es wird. Jetzt hab ich das Problem wieder: Ich versuche ein Stück abzulesen und zu spielen, wenn ich es allerdings mehr als 3 Mal übe, kann ich es auswendig spielen. Und ich merke auch, dass ich ganz oft zwar sehe wie sie Noten rauf und runter gehen, aber ich kann nicht auf Anhieb die Note benennen spielen kann ich es aber. Das große Problem ist dass ich natürlich dann nicht beliebig einsteigen kann, weil ich ja die Reihenfolge auswendig kenne.
Gibt's da Ideen was ich machen kann außer schneller die Noten zu lernen? Meine Klavierlehrerin ist Kantorin und kann nur vom Blatt spielen. Sie versteht das natürlich nicht und kann auch nur schwer auswenig lernen. An sich ist der Unterricht toll mit genügend Herausforderungen.
Bin gespannt auf eure Antworten... Ich hoffe ihr versteht was ich meine...
LG Heaven4u
 
Zunächst in jedem der beiden handelsüblichen Schlüssel ein Gerüst (bei Kindern kann man das Leuchtturmnoten nennen) von absolut bombensicher beherrschten Noten aufspannen.
Im Bassschlüssel: C, c, c' sowie F und f
Also: auf der zweiten unteren Hilfslinie C
Zwischen der zweiten und dritten Linie c
Auf der ersten oberen Hilfslinie c'

Immer wieder diese drei einfachen Noten absichern (Bild im Bassschlüssel, Position auf dem Klavier!
Dazu noch: unter der ersten Linie F
auf der vierten Linie f

Notenbild und Tastenbild zusammenführen. Eine gewisse Zeit nur mit diesen Noten arbeiten.
Schwere Klaviermusik suchen (Liszt Sonate, ...) und die entsprechenden Noten suchen und spielen. Weder im Tempo noch alle Noten, nur diese 5!

Dasselbe, wenn nötig, mit der Rechten.
 
Merk Dir die Melodie und spiel sie einfach - den Baß kriegt man schon hin, alles kein Kunststück.
 
Das schnelle auswendig Können der Stücke hört mit zunehmender Komplexität der Stücke von alleine auf. Das wird allerdings dauern.

Bis dahin hast Du die Noten gelernt.

Viele Probleme erledigen sich durch einfach Weitermachen.

CW
 
Das große Problem ist dass ich natürlich dann nicht beliebig einsteigen kann, weil ich ja die Reihenfolge auswendig kenne.

Genau da ist der Ansatzpunkt:

Übe das Stück nicht vom Anfang weg, sondern ab wechselnden Positionen "mittendrin", also z.B. mal ab dem siebten Takt, mal ab dem dritten, mal ab dem zwölften usw. Dadurch wirst Du ganz automatisch "gezwungen", die jeweils zu spielenden Noten zu ermitteln, Du kombinierst Notenlesenlernen mit Klavierüben - learning by doing also.
 
Kopiere dir ein paar schwierige Stücke und übe das Noten-Erkennen, indem du die Noten-Namen überall dranschreibst. Zum Spielen verwendest du die Zettel natürlich nicht, sondern wirfst sie danach weg.

Aus deinen einfacheren Übungsstücken, die du schon auswendig kannst, überträgst du die Namen auf ein separates Blatt Papier und schreibst damit anschließend die Stücke in Notenschrift daneben wieder auf.

Mach das zwei, drei Wochen täglich und du liest Notenschrift auf deinem Spielniveau flüssig. und konzentrierst dich fortan auf das Klavierspielen.
 
Da warst Du schneller, ich habe den "neutralen Raum Beitrag" gelöscht, weil das Unsinn ist. Das c' befindet sich in der eingestrichenen Oktave und die gehört zum Violinschlüssel. Und falls nicht, habe ich etwas falsches gelernt.
 

Da warst Du schneller, ich habe mit den "neutralen Raum Beitrag" gelöscht, weil das Unsinn ist. Das c' befindet sich in der eingestrichenen Oktave und die gehört zum Violinschlüssel. Und falls nicht, habe ich etwa falsches gelernt.

Das mit dem "gehört zum" ist so eine Sache... ;).

Das mit einer Hilfslinie unter dem Violinschlüssel-System dargestellte c ist identisch mit dem, das mit einer Hilfslinie über dem Bassschlüssel-System dargestellt wird. Im Prinzip kann man jede Note im Violinschlüssel oder im Bassschlüssel (und natürlich auch seltener verwendeten Schlüsseln) wiedergeben - wird halt nur ggf. durch die vielen Hilfslinien unübersichtlich und unpraktikabel.

Und es ist ja z.B. nicht gerade unüblich, dass das f', wenns für die linke Hand und im Bassschlüssel notiert ist, auf 2 Hilfslinien oberhalb des Systems dargestellt wird, während der gleiche Ton, für die rechte Hand im Violinschlüssel notiert, im untersten Zwischenraum des Systems notiert wird, usw. usf.

Soll heißen: Ein "gehört zu..." gibt es hier m.E. nicht. Man verwendet halt die Notenschlüssel, die ein halbwegs bequemes Lesen ohne unnötig viele Hilfslinien ermöglichen - was auch dazu führt, dass in der Notenzeile ggf. bei Bedarf passagenweise der Schlüssel gewechselt wird, z.B. wenn die linke Hand "weit rauf muss".

Ergänzender Edit: Wenns im Bassschlüssel weit unters oder im Violinschlüssel weit übers System geht, reduziert man den dicken Hilfslinienstapel der Lesbarkeit halber oft, indem ein "-8va" oder "+8va" angegeben wird, also als Anweisung "eine Oktav tiefer bzw. höher als notiert spielen".
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das c' befindet sich in der eingestrichenen Oktave und die gehört zum Violinschlüssel. Und falls nicht, habe ich etwas falsches gelernt.

Das c' ist ein bestimmter Ton, der sich im Violinschlüssel, im Bassschlüssel im Bratschen-Schlüssel, im Cello-Schlüssel oder in jedem beliebigen anderen Schlüssel oder Notationssystem aufschreiben lässt!!
So beispielsweise im Bassschlüssel auf der ersten oberen Hilfslinie!
 
Da warst Du schneller, ich habe den "neutralen Raum Beitrag" gelöscht, weil das Unsinn ist. Das c' befindet sich in der eingestrichenen Oktave und die gehört zum Violinschlüssel. Und falls nicht, habe ich etwas falsches gelernt.

Träumerei, Schumaann, zweiter Takt:
c' und d' links im Bassschlüssel.
Oder Bach-Invention Nr. 13, erster Takt.
Oder Bach Praeludium I, BWV 846, C-dur, erster Takt.
Oder, oder, oder ....

Grüße
Häretiker
 
C1 bis C8 - so einfach kann es sein.
:-) :super:

Warum hat sich das nicht etabliert anstelle diese Verwirrung mit klein und großen Buchstaben? Es ist doch einfacher das Fis5 zu benennen als die Stimmbänder mit "das fünfgestrichene Fis" zu malträtieren.
:dizzy:

Und wenn es dann noch das Hes gäbe...

Aber Hauptsache, ich weiß wo das c1 am Klavier ist. Falls ich am Flügel einschlummern sollte träfe meine Nasenspitzen genau dort auf die Taste auf.
:-D ;-)
 
Aber was machen wir dann mit den drei tiefsten Tasten? A0, B0, Ais0, H0 ??
Und der große Bösendorfer hat dann die Nulleroktave?
Und andere Instrumente?
Schwierig!
 
C1 bis C8 - so einfach kann es sein.
:-) :super:

Warum hat sich das nicht etabliert anstelle diese Verwirrung mit klein und großen Buchstaben? Es ist doch einfacher das Fis5 zu benennen als die Stimmbänder mit "das fünfgestrichene Fis" zu malträtieren.
Weil wir von handschriftlichen Aufzeichnungen und dem Bleisatz zur Schreibmaschine und am Ende Text- und Datenverarbeitung übergegangen sind. Zur Datenverarbeitung (bzw. Telekommunikation) zählen strenggenommen schon die ersten Formen der Telegraphie.

Groß- und Kleinbuchstaben zur Unterscheidung waren vor der Maschinenschreibära beliebt, sind damit aber aus der Mode gekommen, seit es die Shift-Taste und die damit inhärente Verwechslungsgefahr gibt. Genauso verschwanden hoch- und tiefgestellte Ziffern, die auf der Schreibmaschine noch irgendwie machbar waren, an den ersten Computern aber genauso wenig üblich wurden, wie sie es heute am Smartphone sind. Und Striche, die handschriftlich sehr schnell gemacht sind, müssen an Tastatur sorgfältig abgezählt werden.

Daher ist es naheliegend, auf eine case-insensitive Notation mit angehängter Ziffer zu wechseln und genau das ist in der Computermusik auch passiert.

Warum man nicht gleich damit gestartet ist? Weil es keine Notwendigkeit gab.
 
Daher ist es naheliegend, auf eine case-insensitive Notation mit angehängter Ziffer zu wechseln und genau das ist in der Computermusik auch passiert.

Und nicht nur das - da bieten manche Geräte (konkret z.B. der Arturia Beatstep Pro, von dem ich zwei Stück besitze) nicht mal enharmonische Verwechslung im Display: Wenn in den Noten ein des steht, muss ich ein cis programmieren usw.

Aber was machen wir dann mit den drei tiefsten Tasten? A0, B0, Ais0, H0 ??

Genau das macht o.g. Sequencer - die Tonauswahl geht von C0 bis C6. Die Absolutstimmung erfolgt dann natürlich am Instrument (Synthesizer) selbst, so dass man alles von Infra- bis Ultraschall aus den Oszillatoren holen kann. Ernst gemeint.

Von diesem Gerät rede ich:
https://www.arturia.com/beatstep-pro/overview
 

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