"Musik ist genug für ein Leben, aber das Leben ist nicht genug für die Musik"

Hmm, nicht dass ich Englisch könnte aber ich verstehe das in Englisch genau so wie es im Fadentitel übersetzt ist (meinetwegen noch "ein Leben" anstatt "das Leben").

Mit einem bezeichnenden Unterschied: lifetime = die Zeitperiode eines Lebens. Gemeint ist also nicht das Leben in seiner Gänze. Musik ist für ein Leben oder das Leben keinesfalls genug, kann aber eine lebenslange Beschäftigung sein.
 
"der gute alte Rachmaninov" (das verflixte 7. Jahr)
...dasss isst rrrruusssischää Säääälä, melancholischää Weitää, Tundra & Taiga Wodka & Kaviar, und Natascha
 
Rachmaninoff has no interests outside of music, his familiy and friends. "I am myself only in music," he said. "Music is enough for a whole lifetime - but a lifetime is not enough for music."

Man könnte diese Bemerkung auch als Ausrede dafür interpretieren, sich für andere Themen nicht zu interessieren nach dem Motto: "Ich bin für die Musik geschaffen und widme mich ihr voll und ganz. Sie füllt mich so sehr aus, dass ich außer meiner Familie und ein paar Musikfreunden nichts weiter brauche. Trotzdem werde ich der Musik nie ganz gerecht werden, denn ihre Welt ist so groß, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, sie komplett zu durchdringen. Natalja, meine Hausschuhe bitte!"

Oder so...
 
Natürlich. Genauso verstehe ich in dem Kontext auch die Übersetzung. Ich würde es nicht mit "Lebenslänge/-zeit/-spanne" oder "ein Leben lang" übersetzen. "Ein Leben" (reicht nicht aus um..., ...ist nicht genug für....) ist meiner Meinung nach im Deutschen üblich, um die Lebenszeit auszudrücken.
 
Rachmaninoff has no interests outside of music, his familiy and friends. "I am myself only in music," he said. "Music is enough for a whole lifetime - but a lifetime is not enough for music."

Man könnte diese Bemerkung auch als Ausrede dafür interpretieren, sich für andere Themen nicht zu interessieren nach dem Motto: "Ich bin für die Musik geschaffen und widme mich ihr voll und ganz. Sie füllt mich so sehr aus, dass ich außer meiner Familie und ein paar Musikfreunden nichts weiter brauche. [...]
Ich, als jemand der versucht in möglichst vielen Themengebieten über meinen eigenen engen Tellerrand hinauszuschauen, finde das Zitat in dieser Form eher ziemlich traurig. Es ist zwar schön, wenn einen du Musik so stark erfüllt, dass man nichts anderes mehr in seinem Leben braucht, aber man verpasst dabei doch auch so vieles.

Wenn wir aber lieber anfangen wollen, tiefgründig über dieses etwas hochtrabend wirkende Zitat reden zu wollen: Was würde wohl der gute alte Seneca von so einer Lebenseinstellung halten? :007:
 
@DonBos
Das sehe ich auch so. Und hier kommt mein Motto, das Zitat von Hanns Eisler am unteren Ende dieses Beitrags ins Spiel. Es ist eben das ganze Leben, das sich in der Musik widerspiegelt. Und gerade der Blick über den Tellerrand bereichert die Musik. Wer sich auch für andere Dinge als nur für Musik interessiert, tut damit etwas für sein Musikverständnis und sein Musikerleben.
 
Ich, als jemand der versucht in möglichst vielen Themengebieten über meinen eigenen engen Tellerrand hinauszuschauen, finde das Zitat in dieser Form eher ziemlich traurig. Es ist zwar schön, wenn einen du Musik so stark erfüllt
@DonBos amüsant an deiner Perspektive ist der gelungene Blick über den grammatischen Tellerrand :-D:-D:-D:drink:
 
Ich bin eben wohl selbst schon so von der Musik erfüllt, dass ich sie nur noch direkt persönlich anspreche anstatt über sie zu sprechen. :heilig:
 
Vielen Dank für die vielen Beiträge! Hat mir einige andere Sichtweisen zu dem Zitat gezeigt!
LG
 

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