Ich hab angekreuzt:
"Üben macht mir einen Riesenspaß",
"Üben hat sehr viel mit Disziplin zu tun"
"Wenn ich am Üben bin, bringt mich so schnell keiner vom Klavier weg" "Meistens verbessert sich meine Stimmung beim Üben"
"Ehrgeiz spielt für mich beim Üben eine große Rolle"
Bei mir ist das mit dem Üben vergleichbar mit dem Essen.
Man kann sich mal überlegen, warum ein Mensch (aus einem Land mit einem Überangebot an Nahrung) überhaupt isst.
(Ohne Rücksicht auf die Reihenfolge der Auflistung)
Ein paar Gründe:
- Gewohnheit (Fester Lebensbestandteil; entsprechend ein Gefühl, dass etwas fehlt, wenn mans nicht tut)
- Lust am Essen
- Zeitvertreib
- Hunger (Selbsterhaltungstrieb...)
Gründe, warum ich übe, sind noch ein paar mehr:
- Gewohnheit, Normalität; es gehört dazu wie essen und schalfen
- Freude am gesamten Übeprozess mit Musik, physischer Bewegung der Hände auf den Tasten, geistiger, intellektueller und sonstiger Nahrung fürs Gehirn, Arbeit an sich selbst, Erfolge verbuchen, Nüsse knacken....
- Zeitvertreib (wenn ich nicht mehr Üben würde, müsste ich mir einen neuen "Zeitfüller" suchen. Ähnlich, wie wenn man plötlzich keinen Fernseher mehr hätte. Wenn etwas so selbstverständlich dazugehört, sucht es sich seine Zeitfenster, um die man außenrum lebt)
- Ansporn, Anspruch und Forderung von mir selbst, meinem Wunsch nach Fähigkeit, meinem Gewissen, meinem Umfeld, Studium, Professoren, Mitkomilitonen, Konzerten (...) sowohl was den Fortschritt an konkreten Stücken und meinen grundsätzlichen Klavier-Musik-Fähigkeiten angeht, als auch was die Übezeit betrifft.
Muss ich mich dazu zwingen? Ich finde, zwingen ist der falsche Ausdruck. Es passiert sozusagen von selbst, aus einer persönlichen und "umweltbedingten" Notwendigkeit heraus, dass ich regelmäßig übe. Zwingen tut man sich zu etwas, was man nicht gern macht, aber was man tun muss.
(Müll rausbringen, Putzen, uninteressante Dinge lernen)
Sich zu etwas zu bewegen, was man ebenfalls tun "muss", was anstrengend und manchmal lästig ist (z.B. ungeliebte Stücke, ungeliebte Phasen im Übeprozess, Etüden...), was man aber freiwillig und gern tut, würde ich nicht als Zwingen bezeichnen.