Mozart Rondo alla Turca - zu hastig?

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Liszt&Tücke

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30. Apr. 2017
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Hallo,

ich habe vor einigen Wochen angefangen, den Türkischen Marsch von Mozart zu üben - besser bekannt als Rondo alla Turca ... oder Allah Turca? Ne, kleiner Witz ;-)

Jedenfalls habe ich ein großes Problem mit den 16tel-Läufen ganz zu Anfang. Hier bekomme ich kein sauberes Tempo hin, entweder bin ich viel zu hastig und "verstolpere" die Töne oder ich komme nicht richtig in den "Fluss" rein, sodass die 4 16tel wie 2x2 sehr schnell gespielte Achtel, aber nicht wie ein zusammenhängender Lauf klingen... schwer zu beschreiben.

Und das merkwürdige ist: An manchen Tagen klappt es gut, an anderen wieder gar nicht...

Ich habe verschiedene Theorien, worin die Problematik liegen könnte.

1. Man hat mental keine Vorbereitung, sich auf die Läufe einzustellen, weil das Stück sofort mit diesen Läufen beginnt und das Tempo ab Takt 1 richtig sitzen muss. man wird quasi mit den Läufen sofort ins kalte Wasser gestoßen.

2. Mir fehlt generell der "innere Rhythmus.

3. Ich mach mich am Anfang verrückt, weil die ersten 16tel-Läufe piano gespielt werden müssen und ich mich auf den leichten Anschlag konzentriere. Mo-zart muss ja zart gespielt werden ;-)

4. Ich mach mir generell zu viele Gedanken über diese Stelle.

Jetzt meine Fragen an euch:

1. Seht ihr das auch so, dass es eher ein mentales Problem beim Spielen ist - auf gut Deutsch: "Kopfsache"? Oder kann es auch an einer spieltechnischen Schwierigkeit liegen?

2. Wie kann man das Stück üben, damit gerade der Anfang besser sitzt?

Wäre über ein paar Ratschläge von erfahrenen Leuten hier dankbar, damit ich den Türkischen Marsch meistern kann.
 
Die Antwort ist wahrscheinlich viel einfacher.
Du übst entweder generell zu schnell, widmest einzelnen Stellen keine gesonderte Übe-Aufmerksamkeit oder bist generell mit solchen Figuren noch nicht "im Stoff", ist es evtl. noch zu früh für dieses Stück?
 
Deine Theorien könnten zwar durchaus zutreffen - mit großer Wahrscheinlichkeit ist aber bereits Deine grundsätzliche technische Herangehensweise falsch. Mit zweckmäßiger Technik hat man überhaupt nicht das Gefühl, sich so viele Gedanken machen zu müssen um die popligen paar Sechzehntel.

Dir zu zeigen, wie es zweckmäßiger wäre, wäre Aufgabe eines kompetenten Klavierlehrers - hast Du Unterricht? Warum stellst Du diese Fragen hier und nicht im Unterricht?
 
Nein, ich habe schon schwierigere Stücke gespielt, am Schwierigkeitsgrad kann es also nicht liegen. Generell habe ich bei 16teln auch keine Probleme, nur bei diesen 16teln direkt am Anfang blockiere ich irgendwie innerlich.

Warum ich das nicht im Unterricht frage? Die Antwort ist ganz einfach: Weil ich keinen Unterricht habe, sondern für mich selbst übe...
 
Dann üb doch z. B. einfach erstmal so, dass Du ein paar Takte vorweg die Begleitfigur des ersten Taktes der linken Hand spielst, dazu den Beginn der rechten Hand Dir vorstellst oder ihn singst, und dann irgendwann fängst Du tatsächlich (ohne die durchgehende Begleitung der Linken zu unterbrechen) an, mit rechts zu spielen. Schon bist Du "im Groove". Später lässt Du dann die "Einleitung" weg.
 
Ich vermute, mit "Lauf" meinst du nur die ersten 5 Noten der rechten Hand, bzw. dann direkt danach die "Wiederholung" davon? Wenn du glaubst, dass es daran liegt, dass du noch nicht im Groove bist, dann höre im Kopf die ersten paar Takte still im richtigen Tempo voraus, bevor du mit dem Spielen anfängst. Das ist im Endeffekt genau das, was dir auch Hasenbein rät, nur dass du die "Einleitung" eben nicht spielst, sondern nur innerlich hörst.

Angst vor dem "zarten Anschlag" solltest du nicht haben - wenn du zielführend geübt hast, solltest du eigentlich auch den richtigen Anschlag fast schon automatisiert haben.

Deshalb würde ich vermuten, dass es Problem 4. ist: Du machst dir zu viele Gedanken um die Stelle. Aber ich kann mit der Vermutung auch daneben liegen.
 
sodass die 4 16tel wie 2x2 sehr schnell gespielte Achtel, aber nicht wie ein zusammenhängender Lauf klingen
Spiel doch die Vorschläge als kurze Vorschläge vor der Zeit, dann musst du nur noch die letzten beiden 16tel der Gruppe sauber spielen. Aber das sollte kein Problem sein, denn mit dem ersten Achtel als "Vorbereitung" bist du dann ja schon im Groove. ;-)
 
Ich hab gemerkt, dass mir das Stück mit Pedal leichter fällt, weil es dann nicht mehr so trocken klingt. Ist es ratsam, das direkt mit Pedal zu üben oder sollte man gar kein Pedal verwenden?
 

Naja, man kennt das Stück, man hört die paar Noten innerlich sehr schnell und möchte, dass es zügig ähnlich klingt. Bei bekannten Stücken fällt es mir auch oft schwer, die Lieblingsstellen langsam zu üben, vor allem wenn der Rest schon im Tempo geht. Von daher rate ich, falls das auch dein Problem sein könnte, dass du einfach noch langsamer spielst und deine Hand bei der „Schleife“ beobachtest.
(Du meinst mit „Lauf“ einfach das, was die rechte Hand zu Beginn spielt, oder? Nicht den mittleren Teil? Hast du den schon gespielt?)
 
Moin,
Ich hab gemerkt, dass mir das Stück mit Pedal leichter fällt, weil es dann nicht mehr so trocken klingt. Ist es ratsam, das direkt mit Pedal zu üben oder sollte man gar kein Pedal verwenden?
Meine Meinung: mit
Aus dem einfachen Grund, weil man Übemotivation herschenkt, wenn das, was man übt, unnötig sch**sse klingt.
Zum zweiten übt man Pedalisierung allgemein, und spezifisch für das Stück gleich mit
aber bitte nicht total zukleistern mit Pedal
Generell habe ich bei 16teln auch keine Probleme, nur bei diesen 16teln direkt am Anfang blockiere ich irgendwie innerlich.
Stell' Dir die 5-Tasten-Gruppen ganz konkret bildlich auf der Klaviatur vor (bevor bzw. kurz bevor Du sie spielst).
Das sollte / könnte den Knoten zu lösen helfen
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, mit Pedal geht VÖLLIG am Sinn des Stückes (bzw. jedenfalls des 1.Teils) vorbei. Es muss "staccatig" klingen, das gehört integral zum Stück.
 
Nein, mit Pedal geht VÖLLIG am Sinn des Stückes (bzw. jedenfalls des 1.Teils) vorbei. Es muss "staccatig" klingen, das gehört integral zum Stück.
Sagen wir mal so, die Notation scheint das nahezulegen... Dennoch ist Pedalisierung (wie so vieles andere auch) letzten Endes reine Geschmackssache...

Und trotz allem: so völlig ohne Pedal würde ich das Stückchen (bzw. den 1.Teil) sicher nicht spielen... eine knochentrockene "Alla Turca", die gut klingt, diese Aufgabe sollten wir vielleicht eher den Weltklassepianisten überlassen...
 
Hallo,

ich habe vor einigen Wochen angefangen, den Türkischen Marsch von Mozart zu üben - besser bekannt als Rondo alla Turca ... oder Allah Turca? Ne, kleiner Witz ;-)

Jedenfalls habe ich ein großes Problem mit den 16tel-Läufen ganz zu Anfang. Hier bekomme ich kein sauberes Tempo hin, entweder bin ich viel zu hastig und "verstolpere" die Töne oder ich komme nicht richtig in den "Fluss" rein, sodass die 4 16tel wie 2x2 sehr schnell gespielte Achtel, aber nicht wie ein zusammenhängender Lauf klingen... schwer zu beschreiben.

Und das merkwürdige ist: An manchen Tagen klappt es gut, an anderen wieder gar nicht...

Ich habe verschiedene Theorien, worin die Problematik liegen könnte.

1. Man hat mental keine Vorbereitung, sich auf die Läufe einzustellen, weil das Stück sofort mit diesen Läufen beginnt und das Tempo ab Takt 1 richtig sitzen muss. man wird quasi mit den Läufen sofort ins kalte Wasser gestoßen.

2. Mir fehlt generell der "innere Rhythmus.

3. Ich mach mich am Anfang verrückt, weil die ersten 16tel-Läufe piano gespielt werden müssen und ich mich auf den leichten Anschlag konzentriere. Mo-zart muss ja zart gespielt werden ;-)

4. Ich mach mir generell zu viele Gedanken über diese Stelle.

Jetzt meine Fragen an euch:

1. Seht ihr das auch so, dass es eher ein mentales Problem beim Spielen ist - auf gut Deutsch: "Kopfsache"? Oder kann es auch an einer spieltechnischen Schwierigkeit liegen?

2. Wie kann man das Stück üben, damit gerade der Anfang besser sitzt?

Wäre über ein paar Ratschläge von erfahrenen Leuten hier dankbar, damit ich den Türkischen Marsch meistern kann.


Vielleicht übst Du es erst einmal so:


View: https://www.youtube.com/watch?v=K0xNcUE2HRQ


LG
Henry
 

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