Möglichst kleines, portables Digitalpiano

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ibex

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17. Aug. 2015
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Hallo zusammen

Ich überlege mir momentan ein kleines und portables Digitalpiano zu kaufen, da ich ein bis zweimal im Jahr für 5 bis 6 Wochen am Stück verreise und auch dort ab und zu gerne mal in die Tasten hauen würde.
Das Problem ist, dass ich meistens längere Flugreisen mache und die meisten Digitalpianos einfach zu gross und schwer sind um sie mitzunehmen. Wichtig wäre mir, dass die Tasten dieselbe Grösse, wie die an einem richtigen Klavier haben und auch das Spielgefühl sollte möglichst gut sein. Es muss allerdings nicht unbedingt 88 Tasten haben, jedoch wären etwa 4 Oktaven schon gut. Oder gibt es kleine Digis, die man zusammenklappen kann, damit sie nicht so lang sind und die 88 Tasten haben. Ein Problem ist auch das Gewicht. Man findet kaum etwas unter 10kg, gut wären etwa 5 bis 6kg. Ich habe schon ein bisschen im Internet gesucht, aber eigentlich nichts gefunden, das mich wirklich überzeugt hätte.

Für Tipps wäre ich sehr dankbar.

LG
ibex
 
Was du suchst, gibt es nicht - obwohl viele danach suchen.
Am nächsten kommt vermutlich derzeit das neue Dexibell S3/P3, mit 73 Tasten und ca. 10 kg. Oder (teurer) ein Nord Electro 3/4/5 HP bzw. Nord Piano 2HP, alle auch mit 73 Tasten und ca. 10 kg. Die verbaute Tastatur ist in allen genannten dieselbe (Fatar TP100), nun ja. Die Geräte mit 61 oder 49 Tasten haben alle sehr viel klavierunähnlichere Tastaturen, soweit sie überhaupt ernstzunehmen sind.
 
Ich habe das Yamaha NP 11 meiner Freundin geschenkt und mir das neue Yamaha NP 12 bestellt, es hat61 gewichtete Tasten in Klaviertastengröße. Ich bin oft mit meinem
kleinen Reisemobil unterwegs und daher ist es für mich eine akzeptable Lösung, ist im strengen Sinne ein Keyboard auf E-Piano gemacht. Auf der verlinkten Seite gibt es auch ein Review:

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...000;pgid=MGUgU8I_3mxSRpFuhPefLtS40000f6bLqNEG

Es wiegt 4,5 kg und kleinformatig.
 
Auf Reisen habe ich zwei Alternativen:

1. Ein Yamaha NP 11 mit 61 Tasten. Es wiegt ca. 4,5 kg und ist von daher gewichtstechnisch ein echter Sonnenschein. Es ist m.E. hervorragend geeignet, um neue Notentexte, motorische Abläufe und Fingersätze zu lernen. Die dafür verwendete Transporttasche ist weich und sehr leicht, bietet aber auch wenig Schutz.

2. Ein Yamaha P95 mit vollständiger Klaviatur, das einen akzeptablen Klavierersatz bietet, aber bereits beim Transport von der Garage in das Hotelzimmer aufgrund seines Gewichts (ca. 12 kg das Instrument und ca. 10 kg für den Transporttrolley) ziemlich auf die Nerven geht. Für einen längeren stationären Aufenthalt ist es aber ziemlich prima. Die Transportbox ist für Flugreisen zugelassen und schützt das Instrument zuverlässig (kein Erfahrungswissen, da es bisher keine gemeinsamen Flugreisen gab, behauptet aber der Hersteller, der, wenn ich mir die Box so begucke, recht haben wird).

Für beide verwende ich denselben Ständer, der ca. 3 kg wiegt.

Du könntest natürlich auch das leichte NP 11 in die Flugbox stecken und würdest dann wenigstens unter 20 kg bleiben.

Wenn du in der Summe nur 5 bis 6 kg erreichen willst, gebe ich @maurus Recht. Da wirst du auf ein Wunder warten müssen.

Eine weitere Lösung wäre übrigens auch das freundliche Nachfragen in einem Klavierladen vor Ort, ob man dort gegen Zahlung einer vereinbarten Summe üben darf. Auch damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.

Ich drücke dir die Daumen, dass du eine zufriedenstellende Lösung für dich finden kannst.
 
Nur eine kleine Anmerkung zum NP11/12: Ich finde es lustig, dass dieses Spielzeug mit 61 Tasten fast genauso breit ist wie die von mir oben genannten doch etwas professioneller einsetzbaren Geräte von Nord bzw. Dexibell mit 73 Tasten. Warum hat Yamaha hier einen wichtigen Portabilitätsvorteil einfach verschenkt?

Der Preis (NP11/12 kosten etwa ein Zehntel der Nords) ist natürlich ein Argument für sich. Ich selbst bin mit dem NP11 als Reiseinstrument aber nicht glücklich geworden und habs wieder verkauft, ebenso das P95. Mit den Nords kann ich leben.
 
Mozart hatte ein Clavichord dabei, Liszt ein (selbstverständlich nicht klingendes) Rollklavier.

Nur ein Denkanstoß!
 
Im Prinzip müßte mal jemand eine 88-Tasten Leichtgewichtsmechanik entwickeln, die man zusammenklappen kann. Also Gelenk hinterm Notenhalter, dann die Tastatur in der Mitte teilen und dann hätte man einen maximal 10 kg schweren Koffer mit den Abmessungen 70x60x25.
 
@maurus
Die NP 11/12 Variante ist auf der Klang- und Anschlagsebene sicherlich ein ziemlicher Witz, aber auf der Gewichtsebene ist es für bestimmte Reisekonstellationen unverzichtbar (zumindest für mich z.B. bei häufigem Hotelwechsel) und wenn es nur dazu dient, etwas nachzuvollziehen, was ich gerade gelesen habe oder etwas zu analysieren oder zu schreiben (was mir leider ohne Tasten unter den Händen nicht wirklich gelingt). Mit der dazugehörigen Tasche wiegt es 6,5 kg und lässt sich locker in einer Hand schwenken (ein unschlagbarer Vorteil - nur fliegen kann man damit natürlich nicht).

Je hochwertiger das Reisepiano ist, desto mehr wird man es schützen wollen, was wiederum das Gewicht deutlich erhöht. Bist du dann nicht auch mit mindestens 20 kg unterwegs?

Um nicht unruhig zu werden, werde ich allerdings die von dir erwähnten Instrumente sicherheitshalber nicht anspielen (zumal ich mich dem P95 sehr freundlich verbunden fühle - Erstinstrument halt). :-)

@all
In diesem Kontext noch einmal eine ganz allgemeine Frage: Beeinträchtigt es die Lebensdauer von E-Pianos, wenn sie auf Reisen ganz erheblich durchgerüttelt werden?
 
Über ein Clavichord denke ich auch immer mal wieder nach ... ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist das eigentlich mit diesen "Stutz"-Digitalpianos, die nur 73 Tasten haben: Stößt man da in der Klassik schnell an die Grenzen? Wie häufig findet man klassische Stücke, die sämtliche Oktaven umfassen - vom tiefsten bis zum höchsten Ton? Würde man mit 73 Tasten oft ins Leere greifen?
 

Wie ist das eigentlich mit diesen "Stutz"-Digitalpianos, die nur 73 Tasten haben: Stößt man da in der Klassik schnell an die Grenzen? Wie häufig findet man klassische Stücke, die sämtliche Oktaven umfassen - vom tiefsten bis zum höchsten Ton? Würde man mit 73 Tasten oft ins Leere greifen?
Reichen für das meiste völlig aus. Gerade bei 76 Tasten fehlt ja oben und unten nur noch je eine halbe Oktave. Oben fehlen auch vielen Klavieren ein paar Tasten und ob man jetzt das Subkontra-A unbedingt braucht, sei dahingestellt.
 
Also vielen Dank an alle, für die hilfreichen Tipps und Antworten.

Das NP 12 würde mir eingentlich nicht schlecht gefallen. Hat zwar leider keine Hammermechanik, aber damit könnte ich bei dem Preis noch leben. Was mich allerdings extrem stört sind diese dämlichen Boxen an den Seiten. Was denken die sich eigentlich bei diesen Firmen. Wenn ich schon etwas möglichst kompaktes bauen will und weiss, dass bei Digitalpianos die Länge das grösste Problem ist, baue ich doch nicht links und rechts der Klaviatur noch je eine Box dran. Und wenn schon, dann ein System bei dem man die Boxen abmontieren kann. Also ich verstehe das beim besten Willen nicht. Durch die Boxen ist einer der grössten Vorteile vom NP 12 leider schon wieder dahin, da eine Länge von 103.6cm nicht gerade kompakt ist.

Das Roland RD-64 gefällt mir auch nicht schlecht, allerdings machen die den gleichen Blödsinn wie Yamaha und bauen links von der Klaviatur noch einen riesigen Kommandostand an. :puh: Vom Spielgefühl her ist es sicher ein sehr gutes Gerät. Auch der Preis wäre noch in Ordnung. Kann man diese Steuerungseinheit links nicht vielleicht auch absägen und rumbasteln bis es passt?:-D

@maurus Danke auch für die Tipps zu den Dexibells und Nords. Am interessantesten finde ich das Clavia Nord Piano 2 HP. Besitzt du so eins? Falls ja, könntest du vielleicht mal berichten, ob du zufrieden damit bist.

Für Flugreisen siehts aber leider nicht gerade gut aus.

Ich verstehe nicht, wieso kein Hersteller so etwas im Angebot hat, ich bin mir ziemlich sicher, dass die Nachfrage ziemlich gross wäre. Wieso macht nicht jemand ein Modulssystem. Zum Beispiel 2* 44 Tasten (oder 2* 35 Tasten), die man dann einfach zu einem ganzen zusammenbauen kann. Am besten gründen wir bei Clavio eine Firma und realisieren so ein Reise-Digitalpiano. :-D

LG
ibex
 
Mozart musste sich aber auch nicht mit dem heutigen Personal der Airlines herumschlagen.

Dafür gab es aber andere Ärgernisse:

Mozart beklagt die harten Sitze der Postkutsche: „Zwei ganze Posten fuhr ich, die Hände auf dem Polster gestützt, und den Hintern in Lüften haltend!“

Quelle: Reisebeschreibung Mozarts von 1780
 
@ibex Ja, da hast du leider Recht, dass Roland einen Bock geschossen hat und das RD64 viel konsequenter kompakt gehalten hätte, wenn die Bedienelement oberhalb der Tasten untergebracht worden wären anstatt links daneben. Es ist zwar mit 111,4 cm wesentlich schmaler als die 88-Tasten-Konkurrenz FP30 aus gleichem Hause (130 cm), und in der Preisklasse mit nur wenig Konkurrenz, aber das Nord Piano 2 HP ist bei 73 Tasten noch schmaler mit nur 106,6 cm, was für mich der ideale Kompromiss aus genug Tasten und kompaktem und leichtem Design für unterwegs darstellt, nur leider wie gesagt etwas zu teuer geraden ist; gut bei einer Flugreise dürften auch 61/64 Tasten reichen, wenn es noch kleiner und leichter sein soll und z. B. Bach oder Mozart statt Stride Piano und Boogie Woogie angesagt ist.

LG
BP
 

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