Mich hindert irgendwas am Üben

Ach Leute, jetzt macht das Küken doch nicht so fertig ;)
Lasst es doch träumen, und tut doch nicht so, als hätten alle Leute, die gut in etwas sind, nicht ab und zu auch mal Urlaub gebraucht... das wäre ja mal ganz was neues.

Man unterstellt immer, dass die Elite eines Fachs durchgehend und unterbrechungslos für ihre Themen brennen muss und niemals ihre Unterlagen beiseite legen und sich etwas anderem widmen wollen würde, aber meiner Beobachtung nach trifft das nicht zu. Auch nicht bei Musikern.
Liebe zur Musik hin oder her, Musiker (und Sportler, und Wissenschaftler, und Sterneköche... ^^) sind auch Menschen, keine Maschinen.

Das ist doch auch gut so, oder? Sonst könnten wir einfach unsere Beethovensonaten von einem Computer abspulen lassen... ich würde mir das nur ungerne anhören ;)

@Küken: dann mach zwei Tage Pause und verbiete dir, ans Klavier zu gehen. Und danach übst du... stoisch. Mach dir einen Plan und halte ihn stoisch ein, deine Begeisterung kommt dann schon wieder! Das wird schon!
 
Nanana. Er ist 13. Mit 13 habe ich geträumt, die Welt zu retten.

Ich denke, mit 13 hat man das Recht auf Träume und noch genügend Zeit, an ihrer Realisierung zu arbeiten. Wenn man merkt, dass das nix wird, ist auch noch Zeit, sich umzuorientieren.
Es kommt dazu, dass es eine ganze Reihe von Musikberufen gibt, die gute pianistische Fertigkeiten erfordern, ohne dass man sich auf das Berufsziel "Konzertsolist" spezialisieren muss. Gerade auf diesen Teil des Musikbetriebs stürzen sich viele bei sehr limitierten Arbeitsmöglichkeiten. Dabei kann man auch als Musikpädagoge, Kammermusiker, Liedbegleiter, Korrepetitor durchaus solistisch konzertieren. Mit 13 ist das durchaus nicht unrealistisch und noch lange nicht aus der Welt.

LG von Rheinkultur
 
ich hab sonst nichts anderes...außer das Klavier spielen und daraus will ich was machen)

Entschuldige, Du bist 13? Dann hoffe ich, dass Deine Aussage pubertätsbedingt hormonumwabert ist.

Wenn es mit dem professionell Klavierspielen (als Konzertpianist) nicht klappen sollte, mußt Du etwas anderes machen. Aber (s. Rheinkultur) Du hast verschiedene Möglichkeiten mit Musik zu "arbeiten". Auf einer anderen Basis.
 
Ich finde, man sollte auch gerade Musik nur machen, wenn man das wirklich will: sprich, die Motivation dazu muss von "innen" kommen. Musik ist ohne Emotion nichts, auch wenn's kitschig klingen mag. Außerdem schmeißt du sonst eh die Brocken irgendwann hin.
 
Hier gibt es es einige im Alter zwischen 11 und 14 die sehr ernst genommen werden – es liegt also nicht am Alter.

Für Dich kommt an erster Stelle also das dran das Du willst. Das lässt bei mir den Verdacht aufkommen, dass Dein jetztiger KL auch nicht der Renner ist. Jemand hier im Forum würde es vermutlich drastischer schreiben.

Grundsätzlich habe ich den Eindruck dass die Stücke zu anspruchsvoll sind, also zu „schwer“, und daher kommst Du nicht weiter bzw. daher kommt Frust und Unlust auf.

Mit einem drittklassigen Digitalpiano wird das aber wohl nix mit der Pianistenlaufbahn.

Ich denke bei Dir müssen mal die Prioriäten richtig geordnet werden.
 
@xXanonymXx

Auch wenn Du das vielleicht nicht hören magst: In diesem Alter ist eine gewisse allgemeine Unlust normal. Das sehe ich überall im Bekanntenkreis, da werden Vollblutsportler oder ähnlich Aktive plötzlich zu "Höhlenbewohnern"...
ABER: Ein schlechtes Klavier ist sehr, sehr kontraproduktiv, und das merkst Du nun. Wenn Deine Eltern offen sind, kann man da Abhilfe schaffen - indem Ihr vielleicht erst ein billigeres Klavier kauft, oder eines mietet. Beim Aussuchen kann sicher der Lehrer helfen.

Ich denke, Du verzettelst Dich, und übst alle Stücke so lala. Das ist nicht gut. Wähle Dir eines aus, und übe es richtig. Dann klappt es vielleicht auch wieder mit der Motivation.

Es kommt mir etwas überheblich vor, dass Du Chopins Fantasie als "Kleinigkeit" bezeichnest.
Das weckt in mir den Verdacht, dass Du Dir viel zu schwere Stücke auswählst, nicht richtig vorankommst, und infolgedessen logischerweise demotiviert bist.
 
...aber wenn du mir nicht glauben magst,dann ist das dein Problem.Auf der anderen Seite möchte ich jetzt auch keinen Roman schreiben...

Wie kommst Du darauf, dass ich ein Problem damit hätte, Dir nicht zu glauben? ;-)

Zufällig kenne ich einen der von Marlene erwähnten 14-jährigen hier aus dem Forum. Der ist nicht nur äußerst talentiert und fleißig, er hat auch ansonsten das ideale Umfeld und seit seinem 4. oder 5. Lebensjahr hoch qualifizierten Unterricht. Ich kann also in etwa einschätzen, was man unter idealen Bedingungen in solchem Alter erreichen kann.

Bei Deinen vielfach schlechteren Rahmenbedingungen müsstest Du schon ein Genie sein, vor dem die ganze Musikwelt sich verneigt – falls es denn stimmt, dass Du die von Dir genannten Stücke tatsächlich auch nur annähernd bewältigen kannst. Mein Klavierlehrer hat heute Mittag ziemlich laut gelacht, als ich ihm von Dir erzählt habe. Und dann hat er hat mir auf YouTube gezeigt, dass selbst die ziemlich berühmte Yuja Wang in Volodos' horrend schwieriger Mozart-Transkription erkennbare technische und musikalische Probleme hat.

Aber Du darfst gerne ein Video von Dir machen und mich eines Besseren belehren...

Grüße, Jörg
 

Öhm, "harmlos" ist trotz allem nicht das Wort, dass ich dafür verwenden würde.
:blöd:
du darfst für das Fantasie-Impromptu im Vergleich mit der f-Moll Fantasie gerne ein anderes Adjektiv wählen als ich, ich bleibe bei "harmlos" (und verweise darauf, was Chopin selber über dieses Stück gesagt hat) -- schockt dich jetzt, dass ich das F-I als eine prima vista Aufgabe betrachte? Das Ding ist spieltechnisch leichter als das Finale der Mondscheinsonate, und schon die ist nicht sonderlich "schwierig".
 
du darfst für das Fantasie-Impromptu im Vergleich mit der f-Moll Fantasie gerne ein anderes Adjektiv wählen als ich, ich bleibe bei "harmlos" (und verweise darauf, was Chopin selber über dieses Stück gesagt hat) -- schockt dich jetzt, dass ich das F-I als eine prima vista Aufgabe betrachte? Das Ding ist spieltechnisch leichter als das Finale der Mondscheinsonate, und schon die ist nicht sonderlich "schwierig".

Ich habe vorhin nicht gelesen sondern nur Deinen Text überflogen. Also, ich bin natürlich Deiner Meinung! Im Vergleich ist die harmlos.

Nene Missverständnis Chopins Fantasie gehört nicht zu den Kleinigkeiten
OK :-)
 
Übrigens, @Marlene et al.: ein Digitalpiano mag die Sache erschweren, aber es verunmöglicht sie nicht.
Ich habe auch schon anderorts erwähnt, dass eine russische Studienkollegin von mir zwischen ihrem 8. und 15. Lebensjahr kaum auf anderen Instrumenten als ihrem Digitalpiano üben konnte... und sie hat mit 16 und Bravour die Aufnahmeprüfung an einer von den "schweren" Musikhochschulen bestanden.
Schon damals hatte sie eine teuflisch gute Technik!!!...
 
Übrigens, @Marlene et al.: ein Digitalpiano mag die Sache erschweren, aber es verunmöglicht sie nicht.

...aber ein Hemingway erschwert die Sache schon stark. Die Dinger gibt es unter verschiedenen Namen, auch "Medeli" oder von Thomann als Eigenmarke. Unterste Preisklasse, Tastatur grottenübel, Tonerzeugung fast noch schlimmer. Da irgendwie Technik, Ausdruck zu üben, ist dann doch schwierig.

Davon abgesehen hatte der Fadenersteller seinen anderen "ich brauche ein besseres E-Piano"-Faden mit "gelöst" beendet, also gehe ich mal davon aus, dass jetzt ein Gerät zur Verfügung steht, das einer anderen Preisklasse entspringt als das Hemingway.

Zu wirklich guten Geräten aus den oberen Preisklassen von Kawai, Yamaha, Roland kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen, dass die rein mechanischen Unterschiede tendentiell nicht größer sind als zwischen zwei Flügeln verschiedener Herkunft. Wenn dann die Tonerzeugung gut genug ist und hinreichend Dynamikumfang und Ausdruck erlaubt, kann man damit schon arbeiten.

Eine mir bekannte Pianistin aus New York sagte vor einiger Zeit mal in ihrem Blog (hab es gerade nicht zu Hand, ich könnte es heraussuchen), dass sie sogar ihren Schülern eher zu einem hochpreisigen Digitalgerät rät als zu einem Pianino, wenn der Flügel keine Option darstellt: es ist meist etwas preiswerter und die Tastatur eines guten(!) Digis ist dichter am Flügel als das Pianino: die Klaviermechanik ist ja beinahe zwangsweise etwas indirekter und schwergängiger, weil die ganze Sache einmal "um die Ecke" gelenkt werden muss. Es gibt da also durchaus unterschiedliche Ansichten zu. :kuscheln:
 
Ja ich bin 13,möchte aber in Foren wie diese "anonym" bleiben,da man mich hier sonst nicht ernst nehmen würde. [...] Bitte behandelt mich doch einfach normal:cry::lol:

@ Anonymix
Du solltest in den nächsten Jahren noch zu unterscheiden lernen, ob jemand Dir wohlgesonnen ist und Dein pubertäres Alter in Rechnung stellt - oder ob Dich jemand basht bzw. nicht angemessen ernst nimmt.

Wenn Du dieselben Texte "als vermeintlich Erwachsener" eingestellt hättest, wären die Reaktionen reichlich anders ausgefallen. Ein Dreizehnjähriger genießt Welpenschutz. Darüber solltest Du Dich nicht beschweren. ;-)
 
Ich wollte auch immer solche Dinge spielen wie den volodos. Ein Freund von mit hat ihn neulich als zugabe gespielt, er gehört zu den besten in Deutschland und er sagte mir er habe lange an dem Stück kämpfen müssen... Marlene war auch in dem Konzert ;) das Impromptu kannst du meines Erachtens machen als Stück um etwas zu lernen. Du wirst aber an den Punkt kommen an dem du es wieder wirst weglegen müssen. Du kannst es aber später wieder rausholen. Mein tip, wenn du wirklich den volodos irgendwann machen willst: leg ihn weg, schnellstens! Du machst ihn ohne Lehrerin, es ist ein Stück an dem viele Profis scheitern. Zwangsläufig werden sich fehler einschleichen. Die bekommst du später nur ganz ganz schwer wieder raus! Außerdem brauchst du hierzu ein richtiges Instrument, im Idealfall einen tollen Flügel. Du kannst an einem Digi oder einem schlechten Klavier hier nur verlieren. Die Stelle in welcher du die hohen Läufe in der Rechten Hand hast, glaube es sind sechzehntel, die kannst du nicht richtig üben, da die Tasten gar nicht so schnell wieder hoch kommen. Du wirst permanent unzufrieden sein und Du willst ja ein für dich befriedigendes Ergebnis. Manche stücke Bleiben lange ein Traum, im Moment musst du dich von deiner Lehrerin leiten lassen. Irgendwann kommt der Punkt an dem du erkennst wann du das eine oder andere Stück Spielen kannst. Du brauchst für einige der tollen Stücke auch andere werke als vorübung. Weißt du, ich wollte seit meinem 22. Lebensjahr immer die Soiree de Vienne von Grünfeld spielen. Ich habe aber gewusst, dass es zu hoch gegriffen war. Dank eines guten Rates meiner früheren Lehrerin habe ich es nie angerührt bis ich wusste, jetzt ist es soweit. 12 Jahre warten hat sich gelohnt! Hab also etwas Geduld!
 

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