mehrstimmige Notensätze

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friederich

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25. Juli 2014
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Hallo alle zusammen

Ich bin gerade neu hier und habe leider nichts gefunden zum Thema (oder übersehen).

Die Fragestellung: Ich habe Notenblätter mit zwei Stimmen in Violin- und Bassschlüssel plus Gesangszeile. Welche Stimmen sollte man hier am besten spielen? Ich meine, wenn ein Sänger vorhanden ist, wird dieser natürlich begleitet, aber spielt man dann stets alle Stimmen in beiden Schlüsseln oder sucht man sich eine pro Schlüssel aus?

Und wenn kein Sänger vorhanden ist und ich das Stück für mich spielen will, spiele ich dann die Sing-Zeile und den Bassschlüssel? Nur die Klavierzeilen zu spielen geht ja oft nicht, da dann die Melodie fehlt.

Suche schon länger nach der Frage, aber kriegte bisher nie eine gescheihte Antwort.

Vielen Dank schon Mal.
Rudolf
 
Meinst du zwei Stimmen im Violinschlüssel und zwei Stimmen im Bassschlüssel? Dann denke ich, ist das ein Choralsatz, da sollte man am Besten alles spielen, vor allem wenn du es für dich spielst wirst du damit das wahrscheinlich klangschönste Ergebnis erzielen. Wenn jemand noch dazu singt, muss man schauen wie es dem Sänger damit geht und wie es klingt, meistens ist es nicht so schön, wenn man komplett die ganze Gesangsstimme mitspielt.
Wenn du oben die Gesangszeile hast und darunter den Klaviersatz, wird das die Begleitung sein, die sollte man dann komplett spielen, die Gesangszeile wird vom Sänger übernommen.
Es kommt dabei natürlich auch auf den Stil an und die Ausgabe, vor allem im Populären Musikbereich gibt es viele Ausgaben mit wenig schöneren Arrangements. Sollte aber die Rede von Schubert-Liedern sein ( nur zum Beispiel) sollte man sich an den Notentext halten.
Übrigens gibt es je nach dem wie gut man Klavier spielt von vielen Liedern die für Gesang und Klavier geschrieben worden sind auch sehr gute Bearbeitungen für Klavier solo, zum Beispiel von Franz Liszt.
 
friederich, um welche Art von Musik handelt es sich denn? Oder noch genauer: wie heisst das Stück?
 
Erstmals vielen Dank für die Antworten. Leider habe ich in der Fragestellung zwei Fragen in eine gewurstelt, was durchaus Verwirrung stiften kann-

Die eine Frage wäre, worauf chopin92 geantwortet hat. Ja, es ist genau so. Zwei Stimmen in je Volin- und Bassschlüssel, so wie es oft in Kirchenliederbücher vorkommt. Also spielt man hier eigentlich jede Note als eine Art Zweiklang?

Die zweite Frage wäre, wenn eine Gesangszeile und ein Klaviersatz mit Violin- und Basschlüssel existiert, aber kein Sänger vorhanden ist, d.h. ich das Lied für mich spielen will (siehe Anhang), welche zwei Zeilen spiele ich dann? Manchmal ist ja die Melodie in im Klaviersatz Violinschlüssel enthalten, aber manchmal eben nicht.
Der Noten-Auszug ist aus 'Let it Go' aus dem Musical 'Frozen'. Also, um die Frage von Prinzregent zu beantworten: es sind oft Lieder aus Musicals, aber auch Country oder gesungene Jazz-Stücke. Und die beinhalten oft Gesang und Klaviersatz. Aber auch, was eher die erste Frage betrifft, Kirchenlieder (auch moderne).

Vielen Dank nochmals.
 

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Danke, mit Notenbeispiel geht es besser.

Je nachdem wie fit Du schon bist, kannst Du hier folgendes versuchen.
(abgestuft nach Schwierigkeit)

- Gesangsstimme und Noten für die linke Hand
-das Ganze mit beidhändigem Ausspielen der Klaviernoten, wo die Gesangsstimme schweigt.
-Passagen, in denen der Klaviersatz die Gesangsstimme mitführt, komplett aus der Klavierstimme spielen (z. B. T10 Deines Beispiels).

oder aber viel freier:

-erst Gesangsstimme rechts, angezeigte Begleitakkorde links (klingt schauerlich, wenn Du zu tief in den Bass gelangst)

-Gesangsstimme rechts mit den restlichen Dreiklangstönen unterlegen (Umkehrungen). Weniger ist hier manchmal mehr, also nicht zu viele Töne verdoppeln). Den ersten Quartvorhalt (Bbsus4) kannst Du ignorieren da er in dert Melodie gespielt wird. Beim zweiten Quuartvorhalt kannst Du das Eb aus der Begleitstimme für diie rechte Hand übernehmen.
Links dann nur Grundtöne (die dürfen dann auch tief sein) oder Grundtöne mit Quinten.

In anderen Pop/Musicalstücken werden manchmal die Basstöne mit durch einen Slash vorgegeben: man liest dann z. B. Fm/C und legt dann dass C in den Bass.

Alles recht leicht umsetzbar mit etwas Übung.

Was den Umgang mit der Kirchenliederproblematik betrifft:

-Gesangsstimme und Bassstimme aus der Klavierbegleitung auf jeden Fall zusammmenbringen. Wenn es Dir dann noch gelingt, weitere Stimmen dazu zu greifen: prima. Aber auch hier empfiehlt es sich, die Harmonien herauszufinden (erfordert nur relative wenig Kenntnisse in Harmonielehre, die man sich inzwischen auch allenthalben anlesen kann) und dann versuchen, die Dreiklänge so gut es geht rechter Hand in Meldoielage (Melodieton höchster Ton) mitzuspielen. Dann wird Dir vermutlich relativ schnell auffallen, dass der Setzer ähnlich (aber wirklich nur ähnlich) der oben beschriebenen Methode vorgegangen sein könnte. Allerdings gelten in sakraler/klassicher Musik noch sehr viel mehr Satzregeln. Die darf man aber anfangs gerne auch mal beiseite lassen. Darf man eh. Weil man muss ja nichts.

Aussprobieren heisst die Devise!
 
d.h. ich das Lied für mich spielen will (siehe Anhang), welche zwei Zeilen spiele ich dann? Manchmal ist ja die Melodie in im Klaviersatz Violinschlüssel enthalten, aber manchmal eben nicht.
Kurz gesagt, das kannst Du machen, wie Du willst und wie Du findestest, dass es am besten klingt. Das ist kein klassisches Stück, wo Notentreue angesagt ist. Es ist ein Arrangement zur beliebigen Verwendung. Die Gesangsstimme kann auch ein Fagott spielen.

CW
 
Man könnte auch versuchen, alles, was da steht, zu spielen. Braucht man etwas "gucken", macht aber Spaß. Auch bei manchen anderen Liedern. Wie zum Beispiel dem Leiermann von Schubert, wenn der Sänger oder die Sängerin grad krank ist. :-) ( Falls in schwierigeren Kunstliedern alles ZU WEIT auseinander steht, kann mans a ) entweder lassen, oder b ) , sich "zur runtime" ( noch besser: vorher beim ersten Durchlesen ) Lösungen erdenken, die dann umgesetzt werden und man somit einen GROßTEIL von allem, was auf den Zetteln steht, mit beiden Händen erfassen kann. ) Im gezeigten Notenbeispiel ist, wenn man genau das sich vornimmt, was dort steht ( ungeachtet irgendwelcher INTERPRETATIONEN / STELLUNGEN / UMSTELLUNGEN der obendrüber stehenden Akkordnamen ) , alles mit beiden Händen spielbar.

So kann man sich auch weiteren "klassischen" Werken nähern, wie etwa Opern-Klavierauszügen. Man kann so viel wie möglich auf beide Hände verteilen, so dass man ein MAXIMUM erfasst...

Doch einen Punkt sollte man noch hinzufügen: Braucht evtl. etwas Übung, 3 Gruppierungen zu lesen.
Geübte lesen Noten allerdings - auch in 3er-Zeilen - in Stücken des Schwierigkeitsgrades der o.a. Noten von Friederich einfach ab. Ungeübte sollten den Blick erweitern, und dieses üben. Es hilft MASSIV...

LG, - LMG -
 
Ganz herzlichen Dank für all die lehr- und aufschlussreichen Antworten. Das hilft mir sehr weiter.

Rudolf
 

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