Massivholz Klavier Rönisch

husky

husky

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Ein herzliches Hallo an alle !
da mein altes Jugendstil Klavier wohl nicht mehr zu retten ist, muß ich wohl ein neues Klavier (am besten) aus deutscher Produktion kaufen.
Natürlich habe ich mich schon ein wenig informiert und `belesen` habe auch schon viele Klaviere ausprobiert. Am besten haben mir bisher die sehr alten Klaviere gefallen, die haben einen sehr schönen und warmen Klang.... traumhaft, nur leider würde unsere Fussbodenheizung diesen Traum wohl recht schnell beenden:(
Ein weiterer Aspekt ist die Optik, meine Frau mag kein schwarz ich mag die funierten "Kisten" im 70er Jahre Stil nicht. Nun komme ich zum Kernpunkt meines Themas : Ich habe ein Klavier gefunden was mir optisch einigermaßen zusagt, sich sehr schön spielen lässt,einen angenehmen Klang hat.Es ist ein RÖNISCH Piano Modell 118 KMA, Erle massiv, gewachst es soll das einzige Modell sein welches nicht funiert sondern massiv ist.
Kennt jemand dieses Klavier Vor-Nachteile Massivholz.Listenpreis soll 7800€ sein, habe aber schon Angebote die erheblich drunter liegen.Hat jemand eine grobe Vorstellung wie Groß der Verhandlungsspielraum ist ? ich möchte den Händler nicht in den Ruin treiben aber wenn 1000€ Nachlass ohne zu handeln angeboten werden,kann ich die uvp. nicht ernst nehmen.
Würde mich über jeden Kommentar/Anregung freuen, Danke !!
P.S. Bin Anfänger und keine 20 mehr, werde daher wohl niemals mit dem Klavier mein Geld verdienen,also der Rat : " Spare auf ein Bechstein oder Steinway" hilft mir nicht wirklich;)
 
Bestimmt ein ordentliches Klavier.
Mit den eingefrästen Rillen schaut es aber doch sehr gewöhnungsbedürftig aus, wird ja nicht umsonst von Rönisch "countryside" genannt - is halt Geschmacksache.
Bei SAUTER gibts da ein limitiertes Sondermodell 122 Ragazza in massiv rotkernige Buche mit Schellack , würd ich mal anschauen.
Liegt zwar preislich etwas darüber is aber auch ein hochwertigeres Klavier.
 
Hallo Husky,
Das ein älteres Klavier heutzutage auf Fussbodenheizung zwangsläufig kaputt gehen muss ist schlicht nicht wahr. Mit einem Dampp-Chaser Klimagerät und Raumluftbefeuchter bei sehr starker Trockenheit bleibt das Klavier gleichmäßig stabil.
Wenn man klimatechnisch nichts verändert in Deinem Raum könnte auch ein neues Instrument nicht die erwartete Lebenszeit erreichen.

Ich weiß zwar nicht wieviel insgesamt zu tun wäre an Deinem alten Jugendstilklavier, aber eine ordentliche Resonanzboden- und Stimmstockreparatur mit guter Vortrocknung und anschließender Verbesserung des Innenklimas sowie normale LF-Werte im Wohnraum erzielt nach meiner Erfahrung langlebige Erfolge.

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
ich würde niemals ein Massivholzklavier kaufen. Massivholz ist wesentlich inhomogener als mdf-Platten und arbeitet deutlicher als diese. Zudem ist Erle nun alles andere als ein "wertvolles" Holz.

Lieber z.B.Kirsche furniert - die wird mit den Jahren immer schöner.

Schau mal hier:

http://www.klavierladen.de/Klavier_gebraucht_und_neu/klavier_gebraucht_und_neu.html

Der Händler hat von Adson allerbeste Referenzen erhalten.
 
ich würde niemals ein Massivholzklavier kaufen.
Das war schon in den "alten Zeiten" so.
Nur die Begüterten hatten das nötige Kleingeld, sich furnierte Möbel zu leisten. Alles andere waren Bauernschränke:D
Aber ich halte nicht soviel von MDF Platten. Unter dem hochwertigen Furnier sollte klassische Fichte schlummern;)

LG
Klaviermacher
 
Bestimmt ein ordentliches Klavier.
Mit den eingefrästen Rillen schaut es aber doch sehr gewöhnungsbedürftig aus, wird ja nicht umsonst von Rönisch "countryside" genannt - is halt Geschmacksache.
Bei SAUTER gibts da ein limitiertes Sondermodell 122 Ragazza in massiv rotkernige Buche mit Schellack , würd ich mal anschauen.
Liegt zwar preislich etwas darüber is aber auch ein hochwertigeres Klavier.

ist es dies? Das ist aber schön, das hätte mir auch gefallen.
http://www.franz-klaviere.de/instrument.detail.php?id=51

Soll sogar Flügeltechnik haben? Wie geht das?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja genau das is es.
Unter "Flügeltechnik" versteht SAUTER die R2-Repetitionsmechanik.
Und unter massivem Gehäuse versteht man nicht ganze Flächen aus eben jenem Holz ( solche würden sich verziehen ), sondern so wie bei Sauter massive Buchenstäbchenplatten mit teilweise Deckfurnier.
 
Vielen Dank,
für die Antworten liebe Klavierfreunde.
Bin jetzt wirklich ein wenig hin und her gerissen, der Bauch rät zur Überholung des alten Klaviers, der Verstand doch eher zu einem Neuen, auch der Preisnachlass von fast 2000€ beim Rönisch klingt verlockend.
Hat jemand Erfahrungen mit der Überholung eines alten H.Kohl (das ist wirklich der Name, stammt aus Hamburg) ca. 100j. alt ist noch stimmbar, aber die Mechanik ist vom Vorbesitzer ausgewechselt/verbastelt worden und müsste wohl komplett neu.
Kennt jemand vielleicht einen guten Fachman im Hamburger Umland ?
 

@ husky
Leider kann ich Dir keinen Reparaturfachbetrieb in Hamburg nennen - dort kenne ich blos Steinway:D
In Stuttgart oder Wien wüßte ich jemanden, beides gute Restauratoren - aber bei der Distanz kann ich mich wohl gleich selbst anbieten;)

Machst Du mal ein paar Fotos vom Innenleben? - Vielleicht kann ich Dir dann schon zur grundsätzlichen Entscheidung (ob sinnvoll) weiterhelfen.

@ Fisherman
Die Gehäuse der alten Instrumente wurden grundsätzlich mit stehendem, gespiegeltem Fichtenholzlatten bzw. Lättchen ausgestattet darüber Sperrfurnier z.B. Ahorn und dann die edle Deckfurnier. Sehr aufwendige Prozedur das Ganze. Bösendorfer Flügel wurden in meiner Zeit - und ich denke das ist heute noch so - nach genau diesem Prinzip aufgebaut. Steinway hat seit eh und je eine andere Verfahrensweise bei der Herstellung des Rim in der Flügelerzeugung. http://www.steinwayaustria.at/fabrikrundgang.php?play=02
Früher hatte man auch alle Deckel und Rahmen (Ober und Unterrahmen beim Klavier) in gleicher Weise verarbeitet. Über viele Jahre Klimaeinflüsse sind diese Bauweisen aus optischer (nicht klanglicher) Hinsicht ein Nachteil, da leicht Verwerfungen auftreten können und spiegelglänzende Oberflächen unverzeihlich diese Verbiegungen wiedergeben.

Daher ist man an (aus klanglicher Hinsicht leider) dazu übergegangen vorwiegend MDF-Platten zu verarbeiten und bei sehr billigen Klavieren einfache Spannplatten. Beides ist formstabiler aber es überträgt weniger Resonanz bzw. schluckt mehr. Außerdem sind die Dinger schwer wie Blei. Das merkt man, wenn man den Deckel eines modernen Flügel öffnet. Eine zierliche Japanerin kann sich da schon mal den Arm verrenken. Die alten Flügeldeckel kommen einem im Vergleich dazu wie Pappel vor.

off topic: Jetzt hab ich grad gelesen, daß Du schon Konzertpianist bist - Riders on the Storm!

LG
Klaviermacher
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ahhhhhhhhh - stand auf der leitung. is mir a bisserl peinlich, ehrlich!
 

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