Mahagonifarbendes Klavier in schwarzen Schellack "umlackieren"

Ich war letzhin in einem Kulturzentrum die hatten einen Bechsteinflügel (1930) einen Kawai Flügel (1970) und ein Steinwayklavier K 132 (1940). Ich fragte welches das beste Instrument sei. Man antwortete mir natürlich mit Abstand das Steinwayklavier.
Als ich die Instrumente ausprobierte, wurde klar. Das Steinwayklavier prellte (schlecht reguliet) hielt die Stimmung schlecht und hatte einen beissend bis scheppernden Klang (kurz unbruauchbar). Der Bechstein war absolut zum verlieben.
Leider gibt es viele Halbinformierte die glauben alles von Steinway sei grossartig und alle anderen Marken irgendwie schlechter.
Für das Geld bekommst du sicher etwas besseres. Hast du nicht Platz für einen kleinen Flügel? Ich empfehle z.B. Blüthner
 
Kaufpreis + 1a technische Aufarbeitung + Lack wird ganz sicher deutlich über Kaufpreis eines 90 Jahre alten schwarzen K liegen. (Es sei denn, man pfuscht irgendwas) Das Dingens ist zu dem Preis nur dann interessant, wenn es ein Ausnahmeklavier mit Potenzial wäre. M.E. krankt die Optik nicht am Mahagoni (das ich aufpolieren würde), sondern an den runden Kassetten der oberen Front. In Eckig (oder ganz ohne Kassetten) sieht das schon deutlich besser aus.
 
Hihi, genau die gefallen mir im Zusammenhang mit dem Mahagoni (beides hat für mich ne warme Ausstrahlung). In schwarz würde ich die runden Ecken unpassend finden.
 
@Talha
Hast Du es gekauft?
 
Kleines Update!

Vorab:
Das Ganze mit der eigenen Ausführung der Schellackpolitur hab ich mal ganz schnell vergessen. Falls ich es in Schwarz haben will, dann lasse ich das einen Fachmann machen. Primär geht es mir ja um den Klang.

Habe mir nun das Klavier vorab alleine schon mal angesehen. Wie erwartet war die Auktion von einem Ebay-Dientsleister, der nur die Produkte für technisch unversierte auf Ebay einstellt.

Es handelt sich hier um einen ältere Dame, die, aufgrund des Todes ihres Mannes, das Klavier verkaufen möchte. Sie selber spielt nicht.

Die Infos von mir vorher im Thread haben sich nicht bestätigt (waren von dem Ebay-Dienstleister). Die Mechanik wurde vor 3 Jahren komplett überholt. Neue Hämmer, Dämpfer, Wirbel etc. Danach wurde das Klavier aufgrund der Erkrankung Ihres Mannes kaum mehr gespielt. Hämmer wirken wie neu.
Sonst machte das Klavier auch einen sehr gepflegten Eindruck.
Zwar ist das Klavier total verstimmt, aber es waren für mich als Laien erstmal keine K.O.-Kriterien zu erkennen, wie z.B. ein Riss im Resonanzboden. Das Klavier lässt sich sehr schön spielen und klingt trotz Verstimmtheit schön und kraftvoll. Nichts klemmt, Pedale funktionieren etc.

Der Preis war, wie erwartet, nicht korrekt. Der Nette Herr hat nämlich nochmal ordentlich was raufgeschlagen für sich, falls das Klavier per Ebay weggeht. Der eigentliche Preis liegt damit sehr deutlich unter dem Angebotspreis.

Letztendlich ist alles so eingetreten, wie ich es mir erhofft hatte. Preis deutlich günstiger und in einem technisch sehr guten Zustand. Nun geht es darum, das Klavier mit einem Klavierbauer nochmal zu besichtigen und dann eine Entscheidung zu treffen. Ich gehe mit meinem Wissenstand davon aus, dass folgendes gemacht werden muss:
- Stimmen
- Mechanik regulieren & Intonieren
- Elfenbein bleichen (optional, aber will ich haben :-D )
- Schwarz lackieren (optional)

Hoffentlich bleibt es dabei, denn dann wäre das m.E. ein guter Kauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war letzhin in einem Kulturzentrum die hatten einen Bechsteinflügel (1930) einen Kawai Flügel (1970) und ein Steinwayklavier K 132 (1940). Ich fragte welches das beste Instrument sei. Man antwortete mir natürlich mit Abstand das Steinwayklavier.
Als ich die Instrumente ausprobierte, wurde klar. Das Steinwayklavier prellte (schlecht reguliet) hielt die Stimmung schlecht und hatte einen beissend bis scheppernden Klang (kurz unbruauchbar). Der Bechstein war absolut zum verlieben.
Leider gibt es viele Halbinformierte die glauben alles von Steinway sei grossartig und alle anderen Marken irgendwie schlechter.
Für das Geld bekommst du sicher etwas besseres. Hast du nicht Platz für einen kleinen Flügel? Ich empfehle z.B. Blüthner

Hab gar nicht behauptet, dass andere Marken schlecht sind. Ich bin auf das K gestoßen, weil ich einige angespielt hatte und die mir vom Klang sehr gut gefallen haben. Leider waren sie beim Händler außerhalb meines Budgets. Hatte auch 2 Bechsteins gespielt. Auch sehr schöne Klaviere, jedoch waren sie mir etwas zu matt vom Klang. Ist natürlich von Instrument zu Instrument verschieden. Weiterhin haben mir 2 Grotians aus der Zeit (20/30er) gefallen. Sind aber preislich im ähnlichen Bereich wie dieses Steinway, jedoch in meinen Augen dem K unterlegen.
Yamaha war für mich zu metallisch. Kawai etwas zu dumpf. Schimmel etwas zu klinisch. Die Ks die ich gespielt habe, haben mir halt am besten gefallen. Muss ja nicht nur nach dem Namen gehen ;-)

Bin aber auch über jeden konkreten Tipp, was ich mal anspielen sollte, dankbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kaufpreis + 1a technische Aufarbeitung + Lack wird ganz sicher deutlich über Kaufpreis eines 90 Jahre alten schwarzen K liegen. (Es sei denn, man pfuscht irgendwas) Das Dingens ist zu dem Preis nur dann interessant, wenn es ein Ausnahmeklavier mit Potenzial wäre. M.E. krankt die Optik nicht am Mahagoni (das ich aufpolieren würde), sondern an den runden Kassetten der oberen Front. In Eckig (oder ganz ohne Kassetten) sieht das schon deutlich besser aus.

Wo du es sagst. Die Kassetten stören echt etwas.

Mittlerweile ist mir aber die Optik echt egal. Hab nichts gegen ein hässlich Entlein das klanglich ertönt wie ein Orchester.
 
Wenn das hässliche Entlein tatsächlich so gut klingt, kann man für vergleichsweise (im Verhältnis zu Neulackierung) kleines Geld sich eine neue Frontplatte bei einem wirklich guten (!!!!) Schreiner/Tischler machen lassen.
 

Wenn das hässliche Entlein tatsächlich so gut klingt, kann man für vergleichsweise (im Verhältnis zu Neulackierung) kleines Geld sich eine neue Frontplatte bei einem wirklich guten (!!!!) Schreiner/Tischler machen lassen.

Hatte ich auch überlegt. Bekommt der das dann aber hin, dass man keinen Farbunterschied bemerkt?

Fand es leider recht schwer den Klang im ungestimmten Zustand voll und ganz zu beurteilen. Überlege schon, ob es klug wäre, das Klavier beim Begutachten gleich mal stimmen zu lassen. Könnte das zusätzliche Geld wert sein. Im Zweifel hab ich "nur" ne Stimmung verschenkt.
 
Halte ich für eine gute Idee! Evtl. beteiligt sich die Verkäuferin ja sogar.
 
Fand es leider recht schwer den Klang im ungestimmten Zustand voll und ganz zu beurteilen. Überlege schon, ob es klug wäre, das Klavier beim Begutachten gleich mal stimmen zu lassen. Könnte das zusätzliche Geld wert sein.

Ein Klavier MUSS zur Beurteilung gestimmt sein. Dieses Invest MUSS der VERkäufer leisten!

PS. Ein 08/15 Schreiner kriegt das nicht hin. Du brauchst einen exzellenten, der bereit ist, für so einen Minijob u.U. viele Tests mit Beizen und Lacken zu veranstalten - vom richtigen Furnier ganz zu schweigen.
 
Es gibt zig Mahagoniarten, die ohnehin nur ein Fachmann unterscheiden kann (mit der Lupe!). Da hier aber neues Furnier mit altem kombiniert wird, kommt man um angleichendes Beizen ohnehin nicht herum - die exakte Holzsorte ist da sehr sekundär!
 
Dass die Farbe so entscheident ist, als dass man dafür ein Klavier ruiniert - womöglich noch wenn man selber Hand anlegt. Wahrscheinlich ist der Markenname wieder ausschlag gebend für das Kaufinteresse.

Wenn es unbedingt schwarz sein soll, dann ziehe andere Modelle in Betracht. Ein Steinway muss es auch nicht sein. Kein Steinway? Prima! Geld gespart und es ist schwarz, denn schwarze NICHT-Stenways gibt es genug. Wie wärs mit Schimmel, Yamaha, Förster, Pfeiffer, Steingräber. Dann kriegst du sogar etwas neueres, für weniger Geld. Vielleicht steht auch dein Traum Klavier in der Nähe - wenn es kein Steinway sein soll. Win-win Situation.

Aber wie so häufig, muss es wohl genau dieses Exemplar (in schwarz) sein :(. Das Ego wird nicht mitspielen und wenn dann kein Steinway zu Hause steht sagt es dir "du hast nicht das Beste gekauft, was geht, du brauchst ein Steinway, Fazioli, Bösendorfer". Werbung wirkt.
 

Zurück
Top Bottom