LvB Sonate op. 27 Nr. 2

Stimmt, Vorbereitung auf solche Probleme wäre sinnvoll gewesen. Da hat dann aber der Lehrer des Threaderstellers versagt, nicht der Schüler!
Ich frage mich auch, warum der Lehrer zu dieser Frage nichts sagen konnte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich glaube, man muss die Stimmung sich entfalten lassen, von allem nicht zu viel, aber gefühlvoll gestalten. Unsensible Handhabung und plumpes Pedal sind Gift für jedes Stück, aber für dieses ist es Overkill.
Für die Einstimmung: "Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft."
Das ist eigentlich ein Romantitel, aber ich empfinde diesen Satz wie eine Spielanweisung.
:-)
Gruß Klaus
 
Ich glaube, man muss die Stimmung sich entfalten lassen, von allem nicht zu viel, aber gefühlvoll gestalten. Unsensible Handhabung und plumpes Pedal ist Gift für jedes Stück, aber für dieses ist es overkill.
Für die Einstimmung: "Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft."
Das ist eigentlich ein Romantitel, aber ich empfinde diesen Satz wie eine Spielanweisung.
:-)
Gruß Klaus
Diesen Mondschein Quatsch hat der Dichter Rellstab nachträglich, wie auch den Titel hinzugefügt.

Der erste Satz basiert auf einem Gedicht von Johann Gottfried Seume „Die Beterin“.
Die Musik ist dem entsprechend eine Totenklage.
https://da.beethoven.de/sixcms/detail.php/18908
 
Diesen Mondschein Quatsch hat der Dichter Rellstab nachträglich, wie auch den Titel hinzugefügt.

Der erste Satz basiert auf einem Gedicht von Johann Gottfried Seume „Die Beterin“.
Die Musik ist dem entsprechend eine Totenklage.
https://da.beethoven.de/sixcms/detail.php/18908
Man kann sich vorstellen was man will, egal wie es heißt. Ich empfinde nunmal dieses Bild als passender, als das Gebet. Hauptsache es ist kein Malen nach Zahlen.
 
Man kann sich vorstellen was man will, egal wie es heißt. Ich empfinde nunmal dieses Bild als passender, als das Gebet. Hauptsache es ist kein Malen nach Zahlen.
Vollkommen einverstanden!
Was ich nur vermeiden will, ist, dass man denkt, es MÜSSE nach Mondschein klingen, weil das Ding diesen Namen aufgedrückt bekommen hat. Man sollte bei aller Entscheidungsfreiheit die ursprüngliche Intention kennen.
 
Jede neue Frage löst in diesem als Klavierforum getarnten Affengehege zwei Reaktionen der Alphaaffen (und gelegentlich -äffinen) aus: Wegbeißen der weniger als "alpha" gesehenen, und Vergleichskampf, wer den größten Kackenbrocken am heftigsten werfen kann.

Der Mob beruhigt sich manchmal oder zieht weiter, und weil unter den Alphas so manche(r) mit Kenntnissen und Erfahrungen ist, gibt es gelegentlich ab Seite 2 ein sinnvolles Gespräch. Ist leider nicht garantiert.

Men Eindruck / meine Meinung dazu:
Genau das ist auch meine Erfahrung hier, absolut treffend ausgedrückt. Es ist schon sehr schade, dass gerade die kompetenten User hier auf viele Fragen absichtlich mit wohl ironisch / sarkastisch gemeinten, falschen Antworten reagieren, die ein Laie aber nur schwer als nicht ernsthaft gemeint erkennen kann. Das zieht das Board insgesamt deutlich runter.

Ich versuche genau aus diesen Gründen auch gar nicht mehr hier richtig einzusteigen. Im Mutter-Board, musiker-board.de, ist das Klavier Unter-Forum zwar weniger stark besucht wie hier bzw. man muss öfters länger auf eine Reaktion warten als hier, aber dafür ist der Umgangston dort auch deutlich angenehmer und viel gutmütiger und freundlicher. Wer als Einsteiger , "nur" Fortgeschrittener oder eben allgemein Amateur ernsthaft eine Frage stellen möchte ist meinem Eindruck nach dort deutlich besser aufgehoben als hier.
 
Men Eindruck / meine Meinung dazu:
Genau das ist auch meine Erfahrung hier, absolut treffend ausgedrückt. Es ist schon sehr schade, dass gerade die kompetenten User hier auf viele Fragen absichtlich mit wohl ironisch / sarkastisch gemeinten, falschen Antworten reagieren, die ein Laie aber nur schwer als nicht ernsthaft gemeint erkennen kann. Das zieht das Board insgesamt deutlich runter.

Ich versuche genau aus diesen Gründen auch gar nicht mehr hier richtig einzusteigen. Im Mutter-Board, musiker-board.de, ist das Klavier Unter-Forum zwar weniger stark besucht wie hier bzw. man muss öfters länger auf eine Reaktion warten als hier, aber dafür ist der Umgangston dort auch deutlich angenehmer und viel gutmütiger und freundlicher. Wer als Einsteiger , "nur" Fortgeschrittener oder eben allgemein Amateur ernsthaft eine Frage stellen möchte ist meinem Eindruck nach dort deutlich besser aufgehoben als hier.
Und der Beitrag, auf den du dich bezogen hast, ist gelöscht worden. Auch das geschieht hier leider. [...] (Selbstzensur)
 
Man kann sich vorstellen was man will, egal wie es heißt. Ich empfinde nunmal dieses Bild als passender, als das Gebet. Hauptsache es ist kein Malen nach Zahlen.

Ganz so einfach sollte man es sich nicht machen. Auch der Komponist hat es sich nicht einfach gemacht. Der wollte was Bestimmtes. Natürlich kann man sagen: interessiert mich nicht, was der Komponist wollte, ich nehme seine Vorlage als Material, das ich irgendwie weiter verarbeite. Ok. Wenn man aber sagt, ich spiele Beethoven, op. 27 Nr. 2, dann sollte man auch heraus zu finden versuchen, worum es sich handelt und wie man dem Stück gerecht werden kann. Über den Vortrag von Schiff bin ich zum Sonatenbuch von Edwin Fischer gekommen. Der schreibt:

"In Wien war es, wo man mir ein Manuskript von Beethoven zeigte, das einige Zeilen aus Mozarts 'Don Juan' in der unzweifelhaften Handschrift Beethovens enthielt, und zwar die Stelle, nachdem Don Juan den Komtur umgebracht hat. Beethoven hat darunter die Stelle nach cis-moll transponiert, und jeder wird die Ähnlichkeit mit op. 27 Nr. 2 erkennen, besonders das Nachspiel ist notengetreu die Mozartsche Musik."

Es handelt sich also um eine Totenklage. Und die ist ernst, getragen, aber mit festem Schritt und keinesfalls zu langsam vorzutragen, wie Beethoven ja durch das Alla-Breve-Zeichen klar macht. Mondschein-Romantik mit verschlepptem Tempo passt hier gar nicht.
 

Ganz so einfach sollte man es sich nicht machen. Auch der Komponist hat es sich nicht einfach gemacht. Der wollte was Bestimmtes. Natürlich kann man sagen: interessiert mich nicht, was der Komponist wollte, ich nehme seine Vorlage als Material, das ich irgendwie weiter verarbeite. Ok. Wenn man aber sagt, ich spiele Beethoven, op. 27 Nr. 2, dann sollte man auch heraus zu finden versuchen, worum es sich handelt und wie man dem Stück gerecht werden kann. Über den Vortrag von Schiff bin ich zum Sonatenbuch von Edwin Fischer gekommen. Der schreibt:

"In Wien war es, wo man mir ein Manuskript von Beethoven zeigte, das einige Zeilen aus Mozarts 'Don Juan' in der unzweifelhaften Handschrift Beethovens enthielt, und zwar die Stelle, nachdem Don Juan den Komtur umgebracht hat. Beethoven hat darunter die Stelle nach cis-moll transponiert, und jeder wird die Ähnlichkeit mit op. 27 Nr. 2 erkennen, besonders das Nachspiel ist notengetreu die Mozartsche Musik."

Es handelt sich also um eine Totenklage. Und die ist ernst, getragen, aber mit festem Schritt und keinesfalls zu langsam vorzutragen, wie Beethoven ja durch das Alla-Breve-Zeichen klar macht. Mondschein-Romantik mit verschlepptem Tempo passt hier gar nicht.
Richtig. Auch das Buch von Joachim Kaiser über die Beethoven-Sonaten erläutert das eingehend. Allerdings ergänzt er auf S.254, dass der Mond auch als Todessymbol dient, weswegen er den Streit über den Namen als müßig bezeichnet.

Trotzdem muss man bedenken, dass der Dichter Rellstab beim Anblick des Vierwaldstätter Sees im Mondschein auf den Namen gekommen ist. Und da schwingt für mich etwas Kitsch mit.
 
Was Ludwig Rellstab über Musik schrieb, ist eher irrelevant: auf diesem Gebiet war er nicht der hellste - erhellend dazu sind seine haarsträubend bescheuerten Rezensionen über Chopin.
 
Trotzdem muss man bedenken, dass der Dichter Rellstab beim Anblick des Vierwaldstätter Sees im Mondschein auf den Namen gekommen ist. Und da schwingt für mich etwas Kitsch mit.

Noch wichtiger als die Genese des Names ist, wie er heute verstanden wird. Und da schwingt erst recht Kitsch mit und führt zu einer Fehlwahrnehmung der Musik.
 
Also bitte: dass er ein paar Gedichte verfasst hatte, die andere vertont hatten, sagt gar nichts über Beethoven, Chopin oder sonstige Musik. (Interessant nebenbei: die Komponisten verwendeten nicht ausschließlich das Beste, was die Lyrik bot, sondern oft genug auch zweit- und drittrangiges...)
 
Also bitte: dass er ein paar Gedichte verfasst hatte, die andere vertont hatten, sagt gar nichts über Beethoven, Chopin oder sonstige Musik. (Interessant nebenbei: die Komponisten verwendeten nicht ausschließlich das Beste, was die Lyrik bot, sondern oft genug auch zweit- und drittrangiges...)
Schon klar, aber meinst du, auch ohne den Text des Ständchens hätte Schubert die gleiche Musik komponiert? Ist keine rhetorische Frage, sondern ernst gemeint.
 
Die Frage ist ebenso abseitig wie die Frage, ob Verdi eine Aida komponiert hätte, wenn es nie das alte Ägypten gegeben hätte... fest steht allerdings, dass Beethoven ohne Rellstabunterstützung op.27,2 komponiert hatte ;-)
 
@Dorforganistin guck mal, was Schumann so alles vertont hatte... oder Wagner mit den lyrischen Mathildenergüssen...:lol:
 

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