Logisch oder Unlogisch

Nun gibt es sicherlich weltweit einen alten Schepperkasten, bei dem die Saiten gerissen oder die Hämmer kaputt sind. Ich habe damit ein Klavier gefunden, bei dem eine Taste gedrückt wird und kein Ton erklingt.
Das hieße also, dass die Implikation "Immer wenn eine Taste gedrückt wird, dann erklingt ein Ton" für alle Klaviere nicht zutreffend ist.

Insofern: :blöd::blöd:

Die Spielanweisung in Schönbergs Op. 11 Nr. 1, bei der an einer Stelle die Tasten herunterzudrücken sind, so dass kein Ton erklingt, ist aber nicht nur für irgendwelche Schepperkästen gedacht...;-)
 
Bei Arvo Pärts "Zur Gesundung von Arinuschka" wird ein ganzer Akkord gedrückt. Dessen Töne erscheinen erst später, wenn andere Tasten angeschlagen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
:denken:
Bei @Ludwig s Beispiel gibt es eine konditionale Subjunktion des b-Satzes unter a. Das Erklingen eines Tons ohne Anschlag einer Taste ist somit kein logischer Widerspruch. :-)

Hi @Barratt,

das ist es vielleicht nicht, und ich hatte ja Beispiele genannt für einen solchen Fall: Mäuse, oder Betätigen der Saiten auf andere Weise, oder gar ( hier kommt das von mir genannte Zeit-Problem infrage ) Erklingen eines Tons aufgrund einer lange zuvor betätigten Taste ( Nachklingen, mit Pedal o.ä. ).

Von den Aussagen her allerdings:

Gesetzt den Fall, man nähme die ( ja schon als falsch herausgefundene ) Aussage "Immer, wenn eine Taste gedrückt wurde, erklingt ein Ton" ) als WAHR an, und man nähme die zweite Aussage der Tabelle ebenfalls als WAHR an, so hieße das Folgendes:

"Egal ob eine Taste betätigt wird oder nicht: Es erklingt ein Ton."

Dies ist nicht der Fall, wie wir, so meine ich, wissen.

LG, -Rev.-
 
"Egal ob eine Taste betätigt wird oder nicht: Es erklingt ein Ton."
Dies ist nicht der Fall, wie wir, so meine ich, wissen.

:super:Es ging in meiner Antwort nur um die logische Korrektheit von @Ludwig s Tabelle, nicht um ihre Umkehrung oder Erweiterung. :-)

Die Aussage "Immer, wenn eine Taste gedrückt wurde, erklingt ein Ton" konnte erfolgreich falsifiziert werden (übrigens nicht nur durch die Annahme eines mechanisch kaputten Klaviers, sondern auch durch die Möglichkeit des "stummen" Niederdrückens der Taste).

Die Konditionalität könnte man spaßeshalber umkehren. Damit eröffnet man allerdings ein neues logisches Spielchen, innerhalb des gleichen Spielchens ist es nicht zulässig. "Immer wenn ein Ton erklingt, wurde (notwendig) eine Taste gedrückt". Übersetzt: Es gibt keine andere Möglichkeit für das Erklingen eines Tons, als dass eine Taste niedergedrückt wurde.
Zur Falsifikation kämen z. B. Deine Mäuse zum Zug. :-D Jemand, der sich auskennt, würde wohl die Realexistenz der Dämpfung und damit eine zweite Bedingung ins Spiel bringen. Die Mäuse müssten erst den Filz der Dämpfer abnagen (z. B. um sich und ihren zahlreichen Kindern ein Bettchen zu bereiten), um aus einem Geräusch einen Ton machen zu können.



Nota bene, ich halte es ausdrücklich nicht für zielführend, hier überhaupt mit "Logik" zu operieren. Es sei denn, man hat Freude an solchen Spielchen. :-) Ich habe zufällig Freude daran. Zum Leidwesen meines Umfelds, wo mit Illogismen großzügig jongliert wird. Menschen werden ja sooo schnell ungehalten, wenn man ihnen nachweist, dass ihre Aussagen logische Brüche enthalten oder schlicht unlogisch sind. :cry2: Der Einzige, der das abkann, ist mein Vater, seines Zeichens Mathematiklehrer a. D.
 
Ich habe zufällig Freude daran. Zum Leidwesen meines Umfelds, wo mit Illogismen großzügig jongliert wird. Menschen werden ja sooo schnell ungehalten, wenn man ihnen nachweist, dass ihre Aussagen logische Brüche enthalten oder schlicht unlogisch sind.

Ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr mir Dein Beitrag gefällt! :-)

Grüße
Häretiker
 
Natürlich ist ein Klavier digital. Die Töne sind ja abzählbar. Wenn Du ein Kontinuum willst, ist Klavier die falsche Wahl. :-)

Grüße
Häretiker

Wo beginnt und wo endet das Kontinuum.
Abzählbar ist wahrscheinlich mehr als wir glauben.
Siehe diskrete Signalweiterleitung im Nervensystem durch abzählbar viele Botenstoff-Transmissionen.
Physikalisch siehe Plancksches Wirkungsquantum, Planck-Länge, Planck-Zeit etc.
Es ist am Ende doch alles Digital :geheim:
 

Da, wo ich es hören kann. :-)

Unterschiede, die ich nicht hören kann, sind mich nicht relevant. So ganz grob.

Abzählbar ist wahrscheinlich mehr als wir glauben.
Siehe diskrete Signalweiterleitung im Nervensystem durch abzählbar viele Botenstoff-Transmissionen.
Physikalisch siehe Plancksches Wirkungsquantum, Planck-Länge, Planck-Zeit etc.
Es ist am Ende doch alles Digital :geheim:

h ist klein, Avogadrozahl ist groß. Für den Alltag und unsere Erfahrung ist das Wasser ebenso kontinuierlich wie die Beschleunigung der Staßenbahn. Wenn wir die 'Körnigkeit der Welt' ja einfach erfahren könnten, hätte es nicht hunderte Jahre gebraucht, bis man es gefunden hat.

Spannende Frage:
Ist die Raum-Zeit auch gequantelt? Derzeit fehlt uns noch die Theorie, Allgemeine Reltaivitätstheorie und Quantenmechanik vetragen sich nicht. Kandidaten haben wir, einige naive Modelle sind schon auf dem Schreibtisch gestorben.

"...
Zwei Experimente, zwei Niederlagen für die gequantelte Raumzeit. Obwohl die heutigen astronomischen Beobachtungen empfindlich genug sind, wurde die erwartete Korngröße der Raumzeit nicht gefunden. Mindestens zwei Schlüsse kann man daraus ziehen: Entweder lässt sich die Quantenmechanik eben doch nicht auf die Raumzeit des Universums anwenden. Oder die Körnung ist noch viel feiner, als man bisher annimmt. Dann wären die Effekte der Verzögerung langwelliger Strahlung und der fluktuierenden Protonenenergie zwar grundsätzlich da, aber für unsere Messinstrumente noch immer zu winzig. Einstweilen lassen sich die Wissenschaftler nicht von der Suche nach einer vereinheitlichten großen Theorie abbringen.
..."
http://www.spektrum.de/alias/astrophysik/die-gestueckelte-raumzeit/1129845

Es bleibt spannend.

Grüße
Häretiker
 


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