Liszt Liebestraum No. 3

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Aelrond

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22. Mai 2012
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Hallo,

ich spiele seit etwa 3 Monaten Liszts Liebestraum No. 3.

Ich habe vor es beim Internationalen Steinway Klavierwettbewerb zu spieln (Vorrunde am 30. September in Berlin).

Das sind nunmehr 2 Wochen, die nun bleiben.

Ich spiele den Liebestraum und den ersten Satz von der Beethoven 1. Klaviersonate in f-moll.
Noch kann ich beide Stücke nicht spielen. Liebestraum nun zumindest auswendig (s. Video). Ich werde die nächsten 14 Tage sehr intensiv üben, wie ich es schon dieses Wochenende getan habe, also im schnitt so 2-3 Stunden.

Ich höre die vielen technischen Mängel in meiner Aufnahme, doch meint ihr, dass es interpretatorisch "fertig genug ist" um es bis in 2 Wochen zu perfektionieren? Mit dem letzten Teil habe ich mich noch nicht tiefgründig auseinandergesetzt, um damit zufrieden zu sein.

NEU:


Alt:
Liebestraum No. 3 - YouTube
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Keine Beurteilung: Hast du kein Geld für einen Stimmer^^? Klingt ja grausam!
 
Ich hab mir den ersten Teil angeschaut und finde du spielst die gebrochenen Akkorde zu sehr mit den Fingern, so dass kein richitges Legato zustande kommt.
 
Hallo,

ich spiele seit etwa 3 Monaten Liszts Liebestraum No. 3.

Ich habe vor es beim Internationalen Steinway Klavierwettbewerb zu spieln (Vorrunde am 30. September in Berlin).

Das sind nunmehr 2 Wochen, die nun bleiben.

Ich spiele den Liebestraum und den ersten Satz von der Beethoven 1. Klaviersonate in f-moll.
Noch kann ich beide Stücke nicht spielen. Liebestraum nun zumindest auswendig (s. Video). Ich werde die nächsten 14 Tage sehr intensiv üben, wie ich es schon dieses Wochenende getan habe, also im schnitt so 2-3 Stunden.

Ich höre die vielen technischen Mängel in meiner Aufnahme, doch meint ihr, dass es interpretatorisch "fertig genug ist" um es bis in 2 Wochen zu perfektionieren? Mit dem letzten Teil habe ich mich noch nicht tiefgründig auseinandergesetzt, um damit zufrieden zu sein.

Liebestraum No. 3 - YouTube

Hallo Aelrond,
das Klavier solltest du wirklich dringend mal stimmen lassen!
Was dein Klavierspiel angeht, so musst du dir im klaren sein, dass dies ein INTERNATIONALER Wettbewerb ist. Bei einem Wettbewerb ist es normal, dass nur wenige Leute überhaupt einen Preis bekommen. Darüber hinaus ist das Niveau in der Regel ziemlich hoch.
Daher würde ich diesen Wettbewerb vielleicht nicht unter der Prämisse sehen "ist das Stück dafür fertig genug", sondern wie kann ich in den nächsten 2 Wochen für mich so intensiv arbeiten, dass ich mit meiner Leistung zufrieden bin. Sieh es einfach als Vorspielsituation (auf einem sicherlich tollen Instrument). Und wenn du dann 4-5 Stunden am Tag (natürlich mit Pausen) üben solltest, wäre das vielleicht auch nicht das schlechteste ;) .

Folgende Ratschläge noch von meiner Seite (ganz unabhängig von technischen Mängeln):
- Liebestraum -> beschäftige dich mal mit dem Titel, kannst du davon was in die Musik legen?
- versuche entspannter zu spielen ;)
- arbeite noch mehr an deiner eigenen Interpretation. Lass dir mehr Freiheiten, spiel nicht nur die Noten sondern mache Musik!

Nur Mut! Genieße das "Klavierspiel".
 
Hallo Aelrond,

die Melodie spielst Du schon sehr marcant und verstehst es schon Melodie laut zu spielen und Begleitung leise. Das ist der erste Schritt für ein Catabile - Spiel, das Du schon sehr gut beherrschst.

Allerdings ist das nicht alles, was ein Cantabile- Spiel benötigt.
Jetzt kommt der nächste Schritt:
Hör Mal darauf, wie Du die Melodie in der Dynamik spielst. In der Melodie fehlt bei Dir die Dynamik und betonst sogar Töne, die in der Melodie eigentlich etwas zurückgehen sollten.
Achte Mal darauf: Welche Tönen in der Melodie müßen lauter gespielt werden, welche leiser. In den Noten stehen zum Teil sogar Dynmamik -Zeichen. Wo ist Spannung? Und welchen Melodietöne gehen eher zurück und sollten leiser gespielt werden? Spiele mehr gesanglicher!

Überlege Dir also welche Töne Du in der Melodie lauter spielen willst und welche leiser, nicht alles momoton in der Melodie, und auf keinen Fall Melodietöne lauter spielen, die eigentlich leiser gehören. Nur dann erreichst Du ein gesanglicheres Spiel.

Das verstimmte Klavier stört mich nicht. Habe oft selber auf so verstimmte Klaviere geübt und finde es nett.
Aber Deine Verspieler solltest Du noch verbessern. :-)

Beim accelerando-Teil fehlt bei das accerlerando! Finde ich nicht schlimm, aber für einen Klavierwettbewerb verrät es noch Deine Schwächen in der Technik.
Wichtig ist aber erst, dass die linke Hand auch wirklich bei der Stelle sauber spielt! Deshalb würde ich Dir ein accelerando jetzt noch nicht empfehlen.

Mir persönlich gefällt es nicht, wenn die Kadenzen so langsam gespielt werden. Ich weiß, Vladimir Asekenazy macht es auch bei den chromatischen gebrochenen Terzen. Ich denke hier wollte Franz Liszt, daß man ein bisschen Technik zeigt! Also die gebrochen Terzen üben. Ist aber eher mein Geschmack und Du kannst die chromatischen Terzen, wie Du sie spielst, auch so lassen.

Nur die Catabile - Stellen finde ich, solltest Du vor allem etwas dynamischer, mehr mit rubato, gesanglicher und mit mehr Gefühl spielen, und was meinen Geschmack betrifft, vieleicht eine Spur langsamer.

Es ist ja auch ein Liebestraum!
 
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Keine Beurteilung: Hast du kein Geld für einen Stimmer^^? Klingt ja grausam!
Sei nicht so streng! Es gibt so Kasten, die lassen sich halt nicht mehr besser stimmen!
Ich mag u. U. solche alten verstimmte Kasten, übe sehr gerne darauf und finde sie schöner, als z. B. ein immer gestimmtes E-Piano.
Obwohl ich zum Vorspiel natürlich dann auch lieber ein gestimmten Flügel vorziehe!

Übrigens gibt es jetzt auch E-Pianos, bei denen man genau den Sound eines leicht verstimmtes Barpiano- Klaviers einstellen kann. :-) Einige mögen es also!
Nur im 21. Jht. sind viele leider verwöhnt nur auf gestimmten Instrumenten zu spielen, bzw. zu hören!
Mir macht ein leicht verstimmtes Piano nichts aus und finde es auch nicht grausam.
 
und finde sie schöner, als z. B. ein immer gestimmtes E-Piano.
Gerade bei diesem Stück. Ich habe es letztes Jahr eine Zeit lang gespielt und auch viel geübt. Als dann mein Flügel kaput war und ich auf das Digi zurückgreifen musste hat es eine enorme Überwindung gekostet, bis zum Ende durchzuhalten. Habe es seit dem kaum noch gespielt und muß dann wohl demnächst von vorne anfangen :-(
 
Beim accelerando-Teil fehlt bei das accerlerando! Finde ich nicht schlimm, aber für einen Klavierwettbewerb verrät es noch Deine Schwächen in der Technik.
Wichtig ist aber erst, dass die linke Hand auch wirklich bei der Stelle sauber spielt! Deshalb würde ich Dir ein accelerando jetzt noch nicht empfehlen.
Was meisnt du genau? Das Accelerando im ersten Teil? Da ist die Technik eigentlich kein Problem, habe aber bis jetzt zu viel aus Gefühl gespielt und mich nich an den vorgegeben Temponotationen gehalten, müsste ich mir mal in Ruhe anschauen :)

Aber vielen Dank für dein sehr gutes ausführliches Feedback.
 
Was meisnt du genau? Das Accelerando im ersten Teil? Da ist die Technik eigentlich kein Problem, habe aber bis jetzt zu viel aus Gefühl gespielt und mich nich an den vorgegeben Temponotationen gehalten, müsste ich mir mal in Ruhe anschauen :)

Aber vielen Dank für dein sehr gutes ausführliches Feedback.
Hallo Aelrond, habe nochmal im Notentext nachgesehen: Nein, ich meinte den Teil bei "sempre stringendo". :-)
 
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Ich finde, im accelerando findet der Übergang von der Wach zu Traumebene statt. Ein kurzer Augenblick, stark beschleunigt.
 
Gerade bei diesem Stück. Ich habe es letztes Jahr eine Zeit lang gespielt und auch viel geübt. Als dann mein Flügel kaput war und ich auf das Digi zurückgreifen musste hat es eine enorme Überwindung gekostet, bis zum Ende durchzuhalten. Habe es seit dem kaum noch gespielt und muß dann wohl demnächst von vorne anfangen :-(

Ja, Du hast Recht, das Stück ist wirklich viel besser auf einem Flügel zu spielen, als auf einem Digi, und klingt wie die meisten Stücke von Franz Liszt, auch viel besser auf einem authentischen Klavier bzw. Flügel.
 
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Keine Beurteilung: Hast du kein Geld für einen Stimmer^^? Klingt ja grausam!
:confused:

ich glaube nicht,dass solche Kommentare sehr hilfreich sind.

seine Fragen hat aelrond doch deutlich artikuliert,und er wollte glaub ich nicht wissen,wann der Klavierstimmer wieder mal kommen sollte,und eine Beurteilung ist auch bei einem etwas verstimmten Instrument sehr wohl möglich,wie pianissimo und Chopin gezeigt haben.
 
Hallo Aelround,
hast Du an der heutigen Vorrunde des Steinway-Wettbewerbs teilgenommen? Wenn ja hoffe ich, dass Du eine Runde weiter bist. Es wäre schön, wenn Du etwas über Deine gemachte Erfahrung berichten könntest.

LG
Christian
 
Hallo,

ja habe ich.

Es lief leider nicht sehr gut.

Habe übrigens das erste mal auf einem Steinway Flügel gespielt, technisch ist das ganz nett aber ich fand den Ton so charakterlos.

Zuerst habe ich Liebestraum gespielt. Der A-Teil saß perfekt, genau wie ich es mir vorgestellt habe. Die erste Kadenz ist leider völlig daneben gegangen, habe da auch viel mit Pedal vertuscht.
Teil 2 war auch in Ordnung, die 2. Kadenz wieder verhauen. Im letzten Teil habe ich mich dann noch einmal verspielt, aber sonst war es halt okay.

Aber was mir wirklich richtige Schwierigkeiten bereitet hat, war die Beethoven Sonate. Ich war total verspannt und habe so geschwitzt. Die Exposition war eigentlich okay, nur in der Wiederholung hat es mich im letzten lauf so dermaßen rausgeholt, ich war plötzlich im Schluss, habe dann bestimmt so 8 Takte falsch gespielt, und hab dann einfach schnell den Schlussakkord der Exposition gespielt, echt armselig.

Nja und dann gab es noch eine paar kleinere Fehler, aber echt schade, weil beide Stücke beim üben sehr schön geklappt haben. Bin also nicht weiter.

ich werde mal die Ferien zumindest vom Liebestraum ein etwas professionelleres Video machen, auf dem Flügel meiner Nachbarn.
 
Hallo Alrik,

schade, dass es nicht so gut gelaufen ist:-(.

Meinen großen Respekt dafür, sich überhaupt so einer Wettbewerbssituation zu stellen, auf der Bühne ist es ja etwas vollkommen anderes als zu Hause am eigenen Instrument ohne Zuhörer und Jury. Am besten als Erfahrung verbuchen, Mund abwischen und weiterhin viel Freude am Klavierspielen und Komponieren haben.

Auf Deine neue angekündigte Version vom Liebestraum freue ich mich!

Herzliche Grüße
Christian
 
Hallo Alrik,

das klingt ja nach einer ganz erheblichen Verbesserung im Vergleich zur ersten Einspielung in diesem Faden! Beim Hören hatte ich das Gefühl, dass du nicht mehr im engen Rahmen der "Notenbeherrschung" spielst, sondern frei bist und spontan gestaltest. Das ist wohl der Unterschied zwischen einem "Vorspiel" und einem "Konzert".

Übrigens gratuliere ich dir noch nachträglich zur Teilnahme am Steinway Wettbewerb. Mir gefällt deine Einstellung, angesichts renomierter Namen nicht zurückzuschrecken und in Ehrfurcht zu erstarren, sondern mutig den Stier bei den Hörnern zu packen. Sicherlich wäre es schön gewesen, wenn du weniger nervös deine Stücke ohne Verspieler vorgetragen hättest, aber letztlich zählt hier die Erfahrung mehr. Das hast du bestimmt schon 1000x gehört, aber nur weil es auch wahr ist ;-)

Hast du eigentlich vor, Musik/Klavier zu studieren? Welche Stücke spielst du denn sonst noch?

LG, Sesam
 
Danke sehr, Sesam.

Ja die Noten liegen jetzt einfach und man kann sich wirklich 100%ig auf die Gestaltung konzentrieren.

Ich wüsste trotzdem gerne was die Jury jetzt, ca. 2 Monate später sagen würde.

Und nein, ich habe nicht vor Klavier/Musik zu studieren, dafür bin ich viel zu schlecht (schau mal was Daniil Trifonov mit 16/17 alles spielen konnte!).

Bis jetzt habe ich Stücke wie das Rachmaninoff op.3/2 Prelude, Hochzeitstag auf Troldhaugen, Beethoven 1. Satz op 2/1; und noch ein paar andere Sachen gespielt.

Moment fange ich mit 3 völlig neuen Stücken an, nämlich Prokofiev Suggestions Diabolique, a l'Albeniz von Schedrin und Chopin Etüde op 25/1 an.

 
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