Liszt - Consolation No. 3

D

Dommm3E

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Hallo zusammen,
ich bin noch neu hier und traue mich kaum, eine Aufnahme einzustellen, da das Level hier vermutlich extrem hoch ist :puh:


View: https://www.youtube.com/watch?v=In7oQYhxR3c


Wie schätzt ihr den Klang ein? Ich bin noch nicht 100% mit der Aufnahmetechnik zufrieden. Da ich aber beim Ausprobieren zu viele Klänge auf zu vielen Boxen/Kopfhörern etc. gehört habe, fällt es mir momentan schwer, dies "neutral" zu beurteilen.

Gruß
Dominik

PS: Dass das Stück ein wenig ausgelutscht und nicht sonderlich schwierig ist, ist klar. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich aus diversen Gründen fast ein Jahr nicht geübt habe.
 
Dann funktioniert die gute Optik ;) Es ist in Wahrheit ein Digitalpiano (CLP 685).
Ich habe den integrierten Aufnahmemechanismus verwendet und es direkt auf einen Stick aufgezeichnet (auch auf deine Empfehlung hin, siehe https://www.clavio.de/threads/frage-zur-aufnahmetechnik.23518/) Es gibt zwei Dinge, die mir nicht so gut gefallen:
- Wenn ich die Aufnahme von Laptop o. Ä. mit Kopfhörern anhöre, dann klingt es zwar gut, aber nicht so, wie wenn ich direkt auf dem E-Piano spiele (mit denselben Kopfhörern). Das ist aber ein kleineres Problem. Den charakteristischen Bösendorfer-Klang, der sich hier mit Kopfhörern auf dem Digi sehr gut eignet, kann ich bei der Aufnahme nicht mehr so stark ausgeprägt wahrnehmen.
- Eher stört mich, dass ausklingende Akkorde auf der Aufnahme zu schnell verschwinden, obwohl ich sie aus den Lautsprechern des Klaviers in Wahrheit noch gehört habe. So ist etwa die vorletzte Terz etwa bei 4:13 schon nicht mehr hörbar, womit die letzte Terz alleine dasteht und der Bogen unterbrochen wird. Beim Spielen war dies definitiv nicht so (bei mehreren Versuchen), sonst hätte ich die Aufnahme gar nicht durchgehen lassen.
 
Da kannste mal sehen, was ein gutes Lautsprechersystem ausmacht. Die Aufnahmefunktion schreibt nur den Datenstrom am Ausgang des DSP auf das Speichermedium.
 
@Debösi: Darin widerspreche ich dir aber auch. Also eigentlich widerspreche ich nicht direkt, ich gebe nur eines zu bedenken. "Kitsch" liegt im Auge des Betrachters, sowohl des Zuhörers als auch des Pianisten. Gerade wenn die Grenze so scharf ist, wird sie kaum "objektiv" zu fassen sein: Was der eine zu kitschig findet, findet der zweite vielleicht gerade richtig, und der dritte, der es gerne etwas kitschiger mag, sogar wieder zu wenig. Genauso ist es für den Pianisten. Ich bin der Meinung, dass ein klein wenig Kitsch auch im Rahmen der "künstlerischen Freiheit" erlaubt ist.
Da du dich über meine Aufnahme nicht äußerst, nehme ich an, dass du sie in einem dieser beiden Grenzbereiche ansiedelst. Du darfst mir gerne sagen, in welchem. Ich könnte mit beidem leben ;-)
 
Die Consolations halte ich weder fuer Liszts beste noch interessanteste Werke. Was Deine Interpretation betrifft, so gibt es ein paar Miniverzoegerungen, die wohl eher technisch durch die tiefen Basztoene hervorgerufen sind, die ich so nicht machen wuerde. Aber weniger wegen des "Kitschfaktors" als vielmehr wegen des Flusses. Trotzdem soll aber alles atmen. Horowitz z.B. hat dieses Stueck sehr schoen gespielt
Jannis
 
"Kitsch" liegt im Auge des Betrachters, sowohl des Zuhörers als auch des Pianisten.
@Dommm3E: Es gibt leider sehr viele, sehr schöne Stücke mit extrem hohem Wiedererkennungswert, sehr oft auch Leuten bekannt, deren Musikgeschmack gar nicht "klassisch" ausgerichtet ist. Diesen Musikstücken ist ihre Beliebtheit zum Schicksal geworden: Sie wurden auf alle möglichen Arten orchestriert, arrangiert, in Spielfilmen vergewaltigt. Claire de Lune, die Konsolation, DAS "Alla Turca", DAS cis-Moll-Prélude, der Säbeltanz, die Regentropfen-Prélude, nicht zuletzt die arme Elise u.v.m. Die meisten Profi- und anderen Intensiv-Musiker rollen die Augen, wenn man so ein Stück herauszieht, mit wissendem Lächeln ("Oh Gott , NICHT SCHON WIEDER!). Und weil man sich in unserer Zeit gerne unterkühlt, sachlich und distinguiert gibt, ist der Stempel "Kitsch", den man diesen Stücken aufdrückt, schnell gesellschaftsfähig.
Ich stimme dem nicht zu und darum entschuldige ich mich für die unglückliche Wortwahl, die möglicherweise einen falschen Eindruck hinterlassen hat. Persönlich finde ich es ausgesprochen reizvoll, wenn jemand diesen so bekannten Stücken eine Interpretation angedeihen zu läßt, die ihren alten Charme wieder zum Vorschein bringt. In diesem Sinne hast Du Dich wacker auf des Messers Schneide geschlagen!
 
Bei all den akademischen Diskussionen über Aufnahmetechnik, Digis und rasiermesserscharfen Grenzen zwischen gut und schlecht wundert mich ein wenig, dass noch keiner geschrieben hat, dass dies vor allem eines ist:

Sehr schön gespielt!

Es gibt manche Beiträge, die man schon vor dem Ende wegklickt, diesen habe ich bis zu Ende gehört - man hört dir gerne zu, das ist eine Menge, wie ich finde!

Der Hartmut
 
PS: Dass das Stück ein wenig ausgelutscht und nicht sonderlich schwierig ist, ist klar.
...nach all dem Lob kann eine kalte Dusche nicht schaden ;-)
also:
- wenn das Stück so leicht ist, dann spiel´ doch die Bässe exakt so, wie der Liszt sie notiert hat (!!) ((nicht gleich antworten, sondern erst gründlich die Noten anschauen & kapieren...))
- wenn das alles so leicht ist, sollte doch ein hörbarer Unterschied zwischen p und pp machbar sein (auch hier ist hilfreich, die wenigen, aber deutlichen Anweisungen vom ollen Liszt zu beachten)
 

@rolf: zu deiner ersten Anmerkung: Mache ich morgen ;-). Es kann sein dass ich da manche Töne nochmal anschlage ohne es zu "dürfen", oder dass sie bei einem zu starken Pedalwechsel verloren gehen.
Zur zweiten Anmerkung: Es soll keine Ausrede sein, aber es ist leider so, dass die Dynamik bei der Aufnahme sehr stark verloren geht. Ich habe auf meinem Digi erstmals das gefühl, alles zwischen pppp und ffff realisieren zu können, stelle aber immer wieder bei Aufnahmen fest, dass der Unterschied sehr stark verschwimmt und insbesondere nach dem Normalisieren der Lautstärke nur noch auf einen Bereich zwischen pp und ff oder sogar p und f schrumpft. Aber wie gesagt, es kann gut sein, dass ich da nach einer Weile nicht mehr darauf geachtet habe. Leider vergesse ich beim auswendig spielen alles, außer den schwarzen Punkten selbst :-( Der Rest geht dann nach Gefühl.

@Hartmut: Danke für das Lob, freut mich, das zu hören.

Nochmal @rolf: Wechselduschen sind auch beim Sport sehr hilfreich! Durch warme Duschen härtet niemand ab ;-)
 
Zu den von @rolf: angeführten Bässen: Das Thema gab es schon mal hier. Ich stelle mir vor, er meint das Problem bei einem Harmoniewechsel den vorher angeschlagenen Bass durchklingen zu lassen. Wenn man es ohne Tonhaltepedal macht, dann sieht man, wie man es machen kann, ohne es hören zu müssen. Das auf einer Aufnahme dieser Art hören zu können, stelle ich mir schwierig vor. Aber die Digis sehen zwar wie Klaviere aus, haben aber doch wie moderne Flügel das Tonhaltepedal.

Gruß
Manfred
 
Mir gefällt der Klang (und auch die Aufnahme, und auch die Musikalität) hier sehr gut.
Eine sehr schöne Arbeit, meiner Meinung nach.
 
Es soll keine Ausrede sein, aber es ist leider so, dass die Dynamik bei der Aufnahme sehr stark verloren geht. Ich habe auf meinem Digi erstmals das gefühl, alles zwischen pppp und ffff realisieren zu können, stelle aber immer wieder bei Aufnahmen fest, dass der Unterschied sehr stark verschwimmt und insbesondere nach dem Normalisieren der Lautstärke nur noch auf einen Bereich zwischen pp und ff oder sogar p und f schrumpft.
So etwas ist natürlich ein echter Mist... wenn da irgendwo eine Dynamikkompression in der Kette ist. Ich nehme immer das analoge Ausgangssignal von meinem Digi ab, und leite es an ein H4n, das dann ohne Dynamikkompression aufnimmt.
So hat man am Ende genau das in der Aufnahme, was man auch im Kopfhörer gehört hat.
 
Sollte ich vielleicht auch wieder ausprobieren, ich habe ein ähnliches Gerät von Roland. Das habe ich früher bei meinem alten Digi verwendet. Bei dem neuen hatte ich gehofft, dass die mp3-Aufnahme haargenau dasselbe Ergebnis liefert, wie das, was ich auf dem Digi während dem Spielen höre (da das Digi ja direkt eine WAVE auf einen Stick aufzeichnet). Leider ist dem aber nicht so - nach der Aufnahme auf USB und (unverarbeiteter) Wiedergabe klingt es doch deutlich "digitaler" (wie in dieser Aufnahme), als während dem Spielen.
 
Ich bin ein totaler Anfänger trotz 10 Jahre Unterricht . Und Dominik ich liebe Chopin und finde Du hast das prima gespielt . Ich habs mir jetzt schon 4x angehört und wünschte ich könnte das auch schon spielen
Und ich finde das keineswegs ,dass es eine Schnulze ist . Aber die Profis hier haben eben eine andere Meinung ,die ich , ich bitte vielmals um Entschuldigung , öfter als arrogant und überheblich empfinde .
Mag ja sein, dass diese tollen Pianisten es nicht mehr hören können . Aber es gibt auch Menschen , die diese Musik sehr gerne hören
Nun könnt ihr Profis Eure Steinsammlung auf mich werfen :blöd:

Liebe Grüsse
Monique
 

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