Merci Merci.
ich mache mich gleich einmal ans Einüben. Bisher hatte ich das Problem, dass ich nicht wusste, wie man Dur Akkorde im Latin jazz legt. Bei Moll Akkorden hatte ich das immer so gespielt: Gm-Gm maj7-Gm7-Gm6. Wie geht das bei Durakkorden, bzw. wie kriegt man da in der Linken Hand diesen Groove? (außer durch die Rhythmik, aber irgendetwas wird da noch gemacht.)
:p Hallo, ich bin ein Barpianist, Keyboarder und Sänger,
der sich frecherweise daran gemacht hat, unter anderem Salsa-Musik live gespielt als Alleinunterhalter anzubieten.
Insofern kommen mir diese Moll-Changes bekannt vor. Gerade in der in Europa oft so genannten Salsa-Musik ist das eine typisches Piano-Linie für Moll-Akkorde.
Bei den Piano-Montunos wird im Original das was man als Counterline bezeichnen könnte - also im obigen Beispiel von G-moll ausgehend: g, fis, f, e - mehrfach übereinander oktaviert (vielleicht, damit man das Piano in diesen Riesen-Salsa-Formationen besser heraushört! ... :klavier:)
Bei Dur ist eine der gebräuchlichsten Formen der Dur-Akkord in der Quintlage und dann ein Wechsel zum Dur-6-Akkord, also z.B. bei C-Dur erst (übereinander) g-c-e-g, dann als Wechsel a-c-e-a.
Auf die Weise läßt sich auch elegant auf die 5. Stufe wechseln, weil man das g dann gleich lassen kann (sofern C einfacherweise angenommen die 1. Stufe war) ...
Als Noten wäre das vielleicht praktischer zu erklären, allerdings besitze ich dafür keine Noten - vielleicht schreibe ich mal welche.
Ein Buch, das ich mir anfangs erworben habe, um in die Materie einzusteigen, ist von Rebeca Mauleon '101 Montunos'. Die Autorin ist eine Koriphäe auf dem Gebiet und wird auch von alteingesessenen Salsa-Meistern sehr gelobt dafür, dass sie den Riesen-Wust an Salsa-Begleitformen in eine Struktur zu bringen verstanden hat. Ihr bekanntestes Werk dürfte das 'Salsa Guide Book' sein.
Für die linke Hand ... tja, das kommt darauf an, ob das Ganze von einem einzigen Musiker rübergebracht werden soll oder ob der Musiker Pianistenfunktion in einer Band hat.
Im letzteren Fall reicht es, die Montunos zu spielen (bei denen linke und rechte Hand aufgrund der Verdoppelung oft sehr ähnlich sind).
Im ersteren Fall sollte, um den 'Latin-Groove' zumindest ansatzweise rüberzubringen, der
Montuno-Bass nicht fehlen.
Der ist gemeinerweise in den seltensten Fällen auf '1', sondern meistens vielmehr auf '2+' und '4', wobei auf der '4' bereits der Basston des nächsten Akkordes vorweggenommen wird.
Bei folgendem
Hörbeispiel, von mir live eingespielt (Hinweis an die Admins: GEMAfrei - Eigenkomposition, Eigenproduktion!) wird der Montuno-Bass von der linken Hand gespielt (mit Bass-Sound auf dem Keyboard), während die rechte (mit einem Oktavier-Sound) allein das Montuno übernimmt (und der Gesang die Clave).
Viel Spass beim Nachüben ... :confused: ... nein, Spass! ... beim Anhören!
Ich hoffe, zumindest ansatzweise weitergeholfen zu haben.
Liebe Grüsse, ;)
Ulrich Stadter
Alleinunterhalter, Barpianist, Sänger