Lampenfieber, wie andere psychische Zustände auch, die ihre Ursache in zukünftigen, aber auch vergangenen Situationen (immer wieder bedrängende Peinlichkeiten aus der Vergangenheit, Vorwürfe, Gewissensbisse etc.) haben, sind ja eigentlich reine Kopfgeschichten (die sich freilich dann auch körperlich manifestieren). Wenn man es schaffen könnte, einfach was anderes zu denken, wäre die Sache erledigt ...
In den fernöstlichen Praktiken wird oft das "Leben im Augenblick" propagiert (in die Umgangssprache auch eingeflossen als "Hier und Jetzt"), und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man mit dieser Herangehensweise zumindest Linderung erfahren kann. Man muss, wie bei aller Meditation letztendlich auch, seine Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt richten. In diesem Falle wäre das die aktuelle Umgebung und das aktuelle Geschehen. Versuche sie ganz bewusst und intensiv wahrzunehmen, ohne darüber verbal zu reflektieren. Jede noch so belanglose Tätigkeit oder Erscheinung. Haare kämmen, Schuhe binden, Wade kratzen, Geräusch, Geruch, Flecke an der Wand: Vertiefe dich in alles um dich rum, werde selbst dazu – wenn's vielleicht nicht zum Satori reichen wird, das Herzrasen und die Lähmungserscheinungen sollten dadurch zumindest gemildert werden. Natürlich bedarf auch das einer gewissen Übung, wie Zen und andere Dinge in dieser Richtung auch.
Tschüss
Wu Wei