Ach mir gefällt dieses Gemotze ehrlich gesagt nicht. Früher war alles besser. Heute ist die jugend frecher, fauler und dümmer, die Erdbeeren weniger rot und die große Kunst ist vorbei... Hat sich über sowas Ähnliches nicht schon Goethe beschwert?
Ehrlich gesgat, bei allem Respekt glaube ich, dass die Pianisten früher ganz und gar nicht besser waren als heute - im Gegenteil. Wenn man
nie Platten, Youtube, CDs usw. hört, ist live-Musik das Größte. Da bleibt meist nur das Gestümper der unbegabten höheren Töchter. Kommt dann mal ein Liszt vorbei, ist das natürlich die musikalifizierte Gottheit.
Heute bewundern wir Hamelin & Co, sehen deren technische (und musikalische) Höchstfertigkeit aber als einigermaßen gewöhnlich an.
Dass uns die "großen Meister" als Erhöhung der Musikalität in Erinnerung sind ist dasselbe Phänomen wie die Retrospektive auf Komponisten - nur die Größten überdauern, und von denen längst nicht alle. Selbstverständlich erinnert sich keiner an einen drittklassigen Pianisten. Nicht mal an einen erstklassigen. Nur an einen, der weltweit extrem Eindruck gemacht hat.
Solche wird es immer geben, und je mehr Klavierstudenten es geben wird, desto mehr Oberklassenpianisten wird es auch geben. Ganz sicher werden wir, wenn wir alt sind (ich - dauert also noch

) genauso von den alten Meistern erzählen. Ob das die sind, die wir heute für solche halten - wird sich zeigen. Vielleicht sind es nicht die lauten, schnellen, sondern die, die langsam und stetig spielen und sich in Ruhe und ohne Show ihre Reputation erspielen - mit Können.