Konkurrenz?

ChopinPianistin

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12. Okt. 2019
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Hey :023:,
Ich bin neu hier im Forum und mich würde Mal interessien, wie es mit der Konkurrenz in der Musikwelt aussieht. :007:
Über mich:
Ich bin 13 Jahre alt, spiele seit 7 Jahren Klavier und befinde mich laut meiner Klavierlehrerin schon auf Studiumniveau :030:. Ich spiele Lieder wie Moonlight Sonata 3rd Mvt. (L. V. Beethoven) oder F. Chopin's berühmte Nocturne. (Ich hoffe das kommt jetzt alles nicht etwas hochnäsig rüber :030:)
Nun, wie oben beschrieben quält mich diese Frage, wie groß die Konkurrenz ist, bzw. ab wann sie anfängt (u./o. ernst wird). Mit Neid hatte ich leider schon öfters zu kämpfen :015:.
Joa ... Hoffe ihr könnt was dazu sagen. ^^

Mir kommt gerade übrigens eine zweite Frage auf. Undzwar ist es so, dass ich nicht allzu oft auftrete. In der Schule paar Mal im Jahr und private Konzerte, organisiert von meiner Klavierlehrerin. Gibt es da irgendeine Möglichkeit öfter aufzutreten, bzw auch bei etwas "größeren" Konzerten? Trotz meines extremen Lampenfiebers trete ich eben gerne auf :011:.
MfG
ChopinPianistin :003:!
 
Konkurrenz zu was?

Willst Du Stadien füllen, dann ist die Konkurrenz zahlenmäßig eher klein … ;-)

aber wenn Du umsonst in Kulturkneipen spielen willst, ist die Konkurrenz riesig … aber es gibt trotzdem eher die Möglichkeit der Verwirklichung als beim Stadiongig … bitte präzisiere Deine Frage, dann wird Ihnen geholfen ...
Grüße

Hyp
 
ch bin 13 Jahre alt, spiele seit 7 Jahren Klavier und befinde mich laut meiner Klavierlehrerin schon auf Studiumniveau :030:. Ich spiele Lieder wie Moonlight Sonata 3rd Mvt. (L. V. Beethoven) oder F. Chopin's berühmte Nocturne.
Ich befürchte, dass die Konkurrenz derjenigen, die nicht nur Tasten gedrückt sondern sich auch wirklich mit Musik beschäftigt haben, schon bei der Aufnahmeprüfung zum Klavierstudium recht groß sein wird.
Hat Dir deine KL noch nie erklärt, dass instrumentale Werke als "Stücke" bezeichnet werden? Sänger beschäftigen sich mit Liedern, Instrumentalspieler hingegen begleiten diese Sänger höchstens, spielen ansonsten Stücke. Habt ihr mal darüber gesprochen, was Chopin sonst noch komponiert hat? Wieviele Nocturnes gibt es von ihm, welches davon spielst du? Was heißt Mvt. auf deutsch und wie ist es/er aufgebaut?

Wenn ihr im Unterricht noch nie über solche grundsätzlichen Dinge geredet habt, würde mein Vertrauen in ihre Einschätzungsfähigkeit deines Klavierspiels nicht sonderlich hoch sein.

Gerne darfst Du hier eines deiner von dir selbst gespielten aktuellen Stücke hochladen, denn erst dann können die hier versammelten Profis deinen pianistischen Stand beurteilen und Dich entsprechend beraten.
 
@Klimperline
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich hätte mich besser ausdrücken sollen. Mir ist bewusst, dass instrumentale Werke als ,,Stücke" bezeichnet werden. Chopin komponierte 21 Nocturnen. Ich spiele die Nocturne Op. 9, No. 2. Movement heißt auf Deutsch Satz und ist ein "eigenständiges" Stück eines mehrteiligen musikalischen Werkes, wie z.B. einer Sinfonie. Meine KL und ich reden leider nicht so oft über die Theorie. :020:
Ich werde bald vermutlich ein paar Stücke hochladen.
 
Mein KL hatte die Vorbereitungen einer jungen und aus meiner Sicht sehr guten Pianistin betreut. Ich hab sie spielend erlebt und fand sie sehr, wirklich sehr professionell. Beim Vorspiel in FFM wie auch beim Vorspiel in BLN ist sie durchgerasselt und hat somit den Zugang zur Musikhochschule vermasselt. Ich vermute, daß die Aufnahmebedingungen an den Musikhochschulen heutzutage sehr hoch sind oder war dies in der jüngeren Vergangenheit auch schon so ?
 
@ChopinPianistin , herzlich willkommen hier im Forum!
Ok, Du fragst nach Konkurrenz. Hast Du bei Jugend Musiziert teilgenommen? Wie hast Du abgeschnitten?
Die Konkurrenz bei Berufspianisten ist knochenhart, die meisten Auftrittsmöglichkeiten miserabel bezahlt. Nur ein ganz kleiner Bruchteil aller Pianisten kann von Konzerten und Tonträgerverkäufen leben. Die meisten „müssen“ unterrichten, um ihre Miete zahlen zu können.
Davon abgesehen: Du bist 13, also hau rein, mach’ gute Musik!
Ich wünsche viel Schweiß, Erfolg und Freude!
 
Wieviele Personen machen in Deutschland jährlich ihr Konzertexamen? Und wieviele in Europa? Dazu kommen noch Asiaten, Amis, Russen und Sonstige.

Viel Erfolg!

CW
 
Es gibt ca. 22 Musikhochschulen in Deutschland, also wird eine mittlere zweistellige Anzahl jedes Jahr Konzertexamen machen. Ich nehme an, dass vielleicht die Hälfte davon nicht in Deutschland bleiben wird.

Was genau "auf Studienniveau" spielen bedeuten soll, ist mir nicht ganz klar. Für eine Aufnahmeprüfung würden deine Stücke noch nicht ausreichen. Was hat dein Lehrer denn außer die für Schüler? Was spielen sie, wie ist ihr musikalischer Werdegang?
Wenn er Mitglied im Tonkünstlerverband ist, kann er darüber seine Schüler bei Konzerten anmelden.

Worüber sprecht ihr im Unterricht, was ist der "Hauptinhalt" ? Wie lange übst bzw. spielst du deine Stücke, wer sucht sie aus und wann ist eines abgehakt?
 
Beim Vorspiel in FFM wie auch beim Vorspiel in BLN ist sie durchgerasselt und hat somit den Zugang zur Musikhochschule vermasselt. Ich vermute, daß die Aufnahmebedingungen an den Musikhochschulen heutzutage sehr hoch sind oder war dies in der jüngeren Vergangenheit auch schon so ?

Die Anforderungen und die Konkurenz sind sehr unterschiedlich je nachdem, welche Studienrichtung man wählt.
An den meisten Hochschulen von denen ich Infos habe, ist es ausgesprochen schwierig in die künstlerischen Studiengänge zu kommen, im KPA (künstlerisch-pädagogische Ausbildung) sieht es deutlich anders aus.
Da am Ende - abgesehen von einer winzigen!! - Minderheit - sowieso alle unterrichten, ist es vernünftig, den etwas mehr Richtung Breite der Ausbildung angelegten KPA zu wählen!
Als ich studiert habe, war es an meiner Hochschule gar nicht möglich ohne vorher das Staatliche Musiklehrer Diplom (nicht Schulmusik!!) abzuschließen in die künstlerischen Studiengänge zu gehen. Eine vernünftige und praxisorientierte Lösung, die es heute m. W. so nicht mehr gibt.
 

Herzlich Willkommen auch von mir.
Es dauert mich, wenn ein so junger Mensch von Konkurrenz spricht.
Mach lieber Musik.
Gerne spreche ich auch nicht darüber. Ich war mir von Anfang an entschlossen, später den musikalischen Weg zu gehen. Aber es kommen immer mehr Zweifel auf und Angst, es könnte nicht klappen aufgrund von Konkurrenz. Habe ich überhaupt Chancen? Vielleicht bin ich ja nicht gut genug/talentiert genug?
 
Hat Deine Klavierlehrerin Erfahrung darin, Schüler auf die Aufnahmeprüfungen vorzubereiten?
 
Du hast ja noch mindestens 5 Jahre Zeit bis zur Aufnahmeprüfung, da ist viel machbar.
Aber eventuell bräuchtest du ein Lehrerwechsel. Schau dich um, gehe zu Klassenvorspielen anderer Lehrer.
 
Es dauert mich, wenn ein so junger Mensch von Konkurrenz spricht.
Mach lieber Musik.

Ich möchte da ja zustimmen, aber die Konkurrenz ist nun mal da und wenn man den Weg gehen will, dann genügt es nicht, sie nur zur Kenntnis zu nehmen. Je früher man sich dessen bewusst ist und je konsequenter man darauf hinarbeitet, desto höher stehen die Chancen, dass man die Konkurrenz am Schluss auch schlagen kann.
 
Ich sehe das anders. Es ist sehr wichtig, in jungen Jahren einen geschützten Raum zu haben, in dem man ganz in Ruhe üben und sich entwickeln kann und darf, ohne ständig irgendwohin schielen und vergleichen zu müssen. Sowas kann sehr zermürbend sein und das Selbstbild verfälschen.
 
Nicht nur in jungen Jahren, das ständige Vergleichen tut niemanden wirklich gut. Und ich denke oft darüber nach, ob nicht eine Gesellschaft denkbar wäre, die darauf verzichten könnte.
 
Gerne spreche ich auch nicht darüber. Ich war mir von Anfang an entschlossen, später den musikalischen Weg zu gehen. Aber es kommen immer mehr Zweifel auf und Angst, es könnte nicht klappen aufgrund von Konkurrenz. Habe ich überhaupt Chancen? Vielleicht bin ich ja nicht gut genug/talentiert genug?

Naja, ganz salopp gesagt: Man wird es nie erfahren, wenn man es nicht ausprobiert und sein Bestes gibt. Und wenn es wirklich sein soll, dann muss man es einfach tun. Und zwar unabhängig davon, was die anderen tun. Also ist die Konkurrenz im Endeffekt irgendwie auch egal, da sie in dieser Argumentation überhaupt keine Rolle spielt. Daran solltest du wirklich nicht diese Art von (kraftraubenden) Gedanken verschwenden!

Sehr gute Leistungen erbringt man hier immer nur durch Eigenmotivation, Eigenantrieb, Disziplin und eigenen Ausdruckswillen. Was man damit erreicht wird die Zeit zeigen. Das ist leider der Preis, den man "für die Kunst" zahlen muss: Mangelnde Sicherheit.

Hierbei muss man sich immer im klaren sein: Das was wir hier in Deutschland als mangelnde Sicherheit bezeichnen ist - wenn man einigermaßen vernünftig ist - immer noch mehr, als die meisten Menschen auf dieser Welt als Sicherheit bezeichnen können. Selbst wenn du im weiteren Verlauf merkst, dass es mit der Musik und dir auf Dauer nicht klappen sollte, kannst du dich noch immer beruflich umorientieren. Deine jetzigen Entscheidungen sind nicht auf ewig in Stein gemeißelt! Außerdem gibt es an der Musikhochschule immer mehr den Trend, dass Leute noch einen zweiten (musiknahen oder musikfernen) Studiengang parallel studieren (ich kenne nun mehrere Beispiele aus mehreren Klavier- und Gesangsklassen), um im Notfall ein zweites Standbein zu haben. Und ich kenne auch mehrere Fälle, in denen Leute zunächst sehr intensiv Musik studiert haben und sich danach noch umorientiert haben und nun etwas ganz anderes machen (Unternehmensberatung, Musikmanagement, Softwareentwicklung, ...).

Also was ist mein "Rat" an dich (nun fühle ich mich alt, grau und langbärtig):

1.) Gedanken wie "was ist, wenn ich zu untalentiert oder zu blöd bin" sind unkonstruktiv und rauben nur Kraft. Man sollte schnellstmöglich lernen, die damit einhergehende Gedankenspirale zu durchbrechen und in etwas Konstruktives umzuwandeln.

2.) Wenn du wirklich Musik machen möchtest, dann geb dein Bestes und schau, welche Türen sich dabei öffnen. Mehr kann man hier nicht tun. Dabei muss dir klar sein, dass es gerade in der Musik etwas dauern kann, bis man merkt, wo der Weg hingeht.

3.) Die Selbstzweifel, welche deinen Sorgen zugrunde liegen, sind normal. Versuche sie in etwas Konstruktives umzuwandeln. Falls du wirklich (zunächst) alles auf die Musik setzen möchtest, kannst du dir selbst sagen, dass du nur dann herausfinden kannst, ob diese Selbstzweifel angebracht sind oder nicht, indem du jetzt alles gibst, was du geben kannst. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wirst du dann schon sehen, wo der Weg hingeht. Dieser Gedankengang gibt zumindest mir dann immer sehr viel Kraft. Falls du das Gefühl hast, nicht alles auf eine Karte setzen zu wollen, überlege, ob du zusätzlich zum Musikstudium noch ein weiteres Studium absolvieren möchtest. Das ist mittlerweile beliebter, als man glauben mag (auch wenn man dafür den richtigen Professor braucht).

Und nun noch ein paar Ratschläge, die in meinen einleitenden Worten nicht angeklungen sind:

4.) Auch für fortgeschrittene Klavierschüler gibt es Meisterkurse (z.B. beim Tonkünstlerverband Bayern). Hier kannst du schonmal Professoren kennenlernen und andere, erfahrenere Lehrer auf dein Spiel blicken lassen.

5.) Ziehe in Erwägung den Lehrer zu wechseln. Am besten wäre jemand, der eine Dozentur/Professur an einer Musikhochschule innehat. Solche Menschen haben häufig auch Privatschüler (und sind manchmal preiswerter als man denkt...).

6.) Mache in den nächsten Jahren bei JuMu mit. Wenn du merkst, dass dir das nicht gefällt, lass dir dadurch nicht den Spaß am Klavier vergällen und lass dich nicht an deinen Studiumsplänen zweifeln. Dass du jetzt keine Wettbewerbe magst, heißt nicht, dass du diese in ein paar Jahren nicht mögen kannst.
 
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