Klimperlines Einspielungen

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Klimperline

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Ich bin jetzt auch so mutig und eröffne einen eigenen Faden für meine Einspielungen, den ich nach und nach aufzufüllen plane, in der Hoffnung, dass sich mit der Zeit ein Fortschritt erkennen lässt.

Ich beginne mit meiner gestrigen Aufnahme von Chopins Nocturne op. 9 Nr. 2, gespielt auf meinem Blüthner Flügel.
Um die Nachbarn nicht zu sehr zu nerven, habe ich allerdings die Decke auf dem geschlossenen Flügel liegen gelassen. Ich hoffe, es macht bei YT-Aufnahmen keinen zu großen Unterschied.


View: http://www.youtube.com/watch?v=06Vybii6tZA


Es darf fleißig kritisiert werden.

In diesem Faden befinden sich Einspielungen aus meiner Zeit mit meinem alten KL. Stücke, die ich später hochgeladen habe, erhalten jeweils einen eigenen Faden und werden zusätzlich hier auf der ersten Seite verlinkt:


Dezember 2016:

https://soundcloud.com/user-928347011/debussy-reverie-28-dez-2016

https://soundcloud.com/user-928347011/debussy-arabesque-1-1


September 2018:

https://soundcloud.com/user-928347011/bach-invention-8-september-18/s-Q0u1w

Januar 2019

https://soundcloud.com/user-928347011/ravel-prelude-1913/s-nNOHW

Februar 2020
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Klimperline,

vielleicht hast Du schon selber festgestellt, daß Deiner Interpretation noch das "Geschmeidige" fehlt, es klingt noch zu "abgehackt" oder "abgezählt".

Als Tipp möchte ich dazu geben:

Auf dem Video sieht man, wie dein linker Arm als Ganzes immer pro Akkord eine schnelle, "zackige" Bewegung macht. Auf diese Weise kannst Du so viel üben wie Du willst, es wird nicht das benötigte romantische Legato-Feel reinkommen.

Was tun? Übe die linke Hand ganz langsam so, daß die Anschlagbewegung nicht schnell und mit Hebung des Handgelenks erfolgt wie bisher, sondern lasse den Arm jeweils langsam in die Tasten sinken - "in der Luft" hängt die Hand etwas (entspannt sich), und wenn man in die Tasten sanft hineingeht , senkt sich das Handgelenk dadurch.

Zusätzlich solltest Du die Lautstärke der Akkorde auf den Zählzeiten 2,3,5 und 6 so wählen, daß Du sie in den bereits vorhandenen Klang des Baßtons (wird ja mit Pedal gehalten) "heineinmischst" (höre auf den entstehenden Gesamtklang aus Baßton plus Akkord). Dazu erstmal wirklich sehr langsam üben, so daß man alles genau wahrnimmt! So wie Du bislang spielst, sind die Akkorde zu laut und wirken schon dadurch zu hart.

Viel Spaß!

LG,
Hasenbein
 
Hallo Klimperline,

Kritisieren? Naja - die Camera hat etwas Schräglage ;)
Sieht aus, als ob Dir der Flügel im nächsten Augenblick auf die Schoß rollt. :D

Zur Interpretation dürfen sich andere äußern. Ich finde es toll, dass Du uns Videos zeigst und Deinen Spaß mit der Musik teilst. Das gefällt mir!

Danke fürs Posten!

LG
Michael
 
Hallo Klimperline
Wie Hasenbein schon erwähnt hat sollte das Stück geschmeidiger werden.
Die Basstöne etwas leichter anschlagen und nicht so abhaken. Den Anfang des Stückes im "Piano" mit dem angenhem/süßen "dolce" beginnen.
Beim Forte-Teil langsam die Lautstärke steigern und nicht direkt draufhauen ;).
Am Ende dann bei den Hohen Oktaven vielleicht etwas langsamer spielen und nochmal üben.
Und die sich wiederholenden schnellen 16-tel nach den Okatven am Schluß länger spielen. Du machst glaube ich 11 "durchgänge" (h,b,c,a). Richtig wären 13 Stück.
Ansonsten schön gespielt.
LG
Sven
 
Hallo Klimperline!

Kritik könnte ich nicht anbringen, weil ich noch ziemliche Anfängerin bin, aber ich finde es wunderschön gespielt und bin gespannt, wie du dich weiter entwickelst. Danke für das Einstellen des Videos.
 
Hallo Klimpi,

ich habe ja schon häufiger Einspielungen von Dir gehört. Als ich diese Chopin Einspielung hörte, habe ich sofort gedacht, wow, Klimperline hat aber in den letzten Monaten einen deutlichen Entwicklungssprung gemacht.

Klar gibt's immer noch was zu verbessern. Da hast Du ja schon gute Tipps bekommen. Und die von Hasenbein erwähnten ruckartigen Armbewegungen, hat ja auch schon Rolf in Mainz kritisiert.

Weiter so! Und danke für's Video. :)

lg
Nora
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo klimperline,


Du könntest deinen Pedalgebrauch noch etwas feiner gestalten, vielleicht, reicht es, das Pedal nicht so tief durchzutreten?

Insgesamt könnte die Melodie noch schöner und dominanter geführt werden gegenüber der Begleitung der linken Hand.

Deine Bewegungen sind recht groß, besonders links könntest du ökonomischer sein, flacher über die Tasten, dann sind die Wege auch nicht so weit.

LG
violapiano
 
Mir hat es sehr gut gefallen. Es ist sicher nicht perfekt, aber ich könnte es auch nicht besser (Also steht mir auch Kritik nicht zu). Außerdem ist die Perfektion denen vorbehalten, die nicht als Späteinsteiger starten. Mich ärgert immer, wenn mein Papa zu mir sagt: "Du hast das schön gespielt, aber ein Lang Lang bist Du nicht." Diese Erwartungshaltung ist einfach nicht fair. Ich freue mich auf weitere Einspielungen von Dir!

Gruß Ute
 
Hallo Klimperline,
ich möchte mich Hasenbein anschließen.
Deine Bewegungen wirken sehr ähm... sportlich für so eine Musik.
Ich hatte zuerst irrtümlich die Lautsprecher aus. Und ganz ehrlich: ich wäre im Leben nicht darauf gekommen, dass du gerade ein Chopin Nocturne spielst.
Diese Musik lebt doch vom Dahinfließen. Und genau das musst du auch durch deine Bewegungen unterstützen. Erst dann kann die Melodie den großen Atem entwickeln, der sie auszeichnet.
Denk dir die Töne gesungen. Am besten singe selber mit, dann wird oft von alleine klar, woran es krankt.
Aber eines finde ich ganz toll: man merkt, dass du mit sehr viel Elan bei der Sache bist. Vielleicht ist es ein bisschen zu viel Elan momentan. :rolleyes:
Zumindest für dieses Stück.
Oft muss man sich einfach selbst mehr zuhören.
Ich bin jedenfalls sehr optimistisch, dass du das in absehbarer Zeit hinbekommst und freue mich schon auf eine optimierte Version.
Liebe Grüße,
NaMu
 
Hallo Klimperline,

ich bin zwar auch noch son halber Anfänger aber ich schließ mich den Meinungen meiner Vorgänger an.
Es klingt großteils wie abgezählt und abgehackt aber ansonsten hast du das Stück gut drauf.!:o
Es muss halt noch an der "Geschmeidigkeit" geübt werden!

Frohes schaffen! :klavier:
 

Hallo "Namensbase":cool:

Kritik, gerade konstruktive, haben ja schon andere ausgesprochen, und weil ich es selber zu so einem Stück wohl nie mehr bringen werde, spreche ich dir einfach meinen Respekt aus!

Gruß vom
Namensvetter.
 
Liebe Klimperline,

Kritik, gerade konstruktive, haben ja schon andere ausgesprochen, und weil ich es selber zu so einem Stück wohl nie mehr bringen werde, spreche ich dir einfach meinen Respekt aus!

da will ich mich gerne anschliessen - ich habe das Video mit Freude angesehen und auch ich wäre überglücklich, wenn ich das so hinbekommen würde.

Und in den Bewegungen des linken Armes habe ich weder den Salchow noch den Rittberger erkennen können, sondern vielmehr ein Zeichen, daß Du in der Musik aufgehst und neben der Klangebene auch noch die Dimension des "Musik-Erlebens" erschliesst. Und das stellt nach m.E. JEDE auch noch so eigenwillige Interpretation über die perfekte CD-Einspielung eines Superpianisten.

Ich bin sicher, Du wirst hier über die Jahre einen sehr facettenreichen Thread aufbauen. Danke!
Monaco
 
Ich danke Euch allen für die vielen Kommentare! 8-)

Ich bin das Stück seit dem Herbsttreffen nicht mehr mit meinem KL durchgegangen und habe in dieser Zeit einiges wieder schludern lassen bzw. schlicht vergessen. Vielleicht sollte ich mir mehr Notizen machen und die auch ab und zu mal durchlesen. Eines dieser Punkte betraf die Anzahl der Triller...;)

Den Bass habe ich extra so laut betont, aber natürlich habt ihr recht, es ist ein Abendlied und kein Weckkommando. Ich werde versuchen, meine Sportlichkeit in diesem Stück zu zügeln und dafür lieber am Schubert auszulassen. Vielleicht sollte ich mir als nächstes Beethoven vornehmen?

Spätestens zum Frühjahrstreffen hoffe ich, eine alternative, weichere Interpretation vorstellen zu können. U.a. werde ich dafür Hasenbeins Bewegungsvorschlag ausprobieren.

Bezeichnend und vor allem auch beruhigend finde ich, dass die kritischen Stimmen ausschließlich von den weit fortgeschrittenen Spielern unter Euch kamen, den anderen hat es gefallen. Zum Glück besteht das durchschnittliche Publikum zu einem überwiegenden Teil aus Leuten, die gar nicht genau wissen, wie die einzelnen Stücke eigentlich gespielt werden sollten. Ich werde mich dort also weiterhin trauen.:D

Ganz vergessen, ich hatte ja noch eine Frage:

Die schnellen Bewegungen des linken Armes resultieren ja auch aus den ständigen Sprüngen im Zusammenhang mit dem Zeitmaß des Stückes. Soll/darf ich es insgesamt langsamer spielen, oder muss ich die Bewegung lediglich anders timen?
 
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Ich danke Euch allen für die vielen Kommentare! 8-)

Ganz vergessen, ich hatte ja noch eine Frage:

Die schnellen Bewegungen des linken Armes resultieren ja auch aus den ständigen Sprüngen im Zusammenhang mit dem Zeitmaß des Stückes. Soll/darf ich es insgesamt langsamer spielen, oder muss ich die Bewegung lediglich anders timen?

Frage an die Profis:

Könnte es sein, dass geschmeidiges Spiel daher kommt, dass die Finger ganz dicht über die Tasten gleiten? Es spart ja Zeit, die Hände nicht so hoch zu nehmen, bzw. die "nach oben Bewegung" in eine "Nach rechts-Bewegung" umzuwandeln. Möglicherweise muß dazu der Unterarm und die Handoberfläche möglichst eine gerade Linie bilden? (Das sind jetzt die rein technischen Überlegungen eines Diplomingenieurs!)


Gruß Ute
 
Ich danke Euch allen für die vielen Kommentare! 8-)

Bezeichnend und vor allem auch beruhigend finde ich, dass die kritischen Stimmen ausschließlich von den weit fortgeschrittenen Spielern unter Euch kamen, den anderen hat es gefallen. Zum Glück besteht das durchschnittliche Publikum zu einem überwiegenden Teil aus Leuten, die gar nicht genau wissen, wie die einzelnen Stücke eigentlich gespielt werden sollten. Ich werde mich dort also weiterhin trauen.:D

mir hat es auch sehr gut gefallen und ich höre sehr gerne die Einspielungen hier. Vielen Dank dafür.

Ob die durchschittlichen Leute nun wissen, wie es klingen MUSS kann ich nicht beurteilen. Wissen und Können sind dann auch noch zwei Paar Stiefel. Aber wissen es die Profis denn immer 100 %ig? So manchen Komponisten wird man in diesem Leben nicht mehr fragen können.

Ich für meinen Teil genieße es, dass ich kein Profi bin und ich die Stücke so spielen kann, wie sie mir gefallen - bin ich zu langsam, siele ich eben langsam. Die Musik ist für mich da und nicht umgekehrt.

Mir gefällt Deine Interpretation sehr gut. Man merkt, wie du die Musik lebst und auch Spaß daran hast. Ich konnte Dein Spiel richtig genießen - vielen Dank für deinen Mut, deine Musik mit uns zu teilen.

Lieben Gruß
Gitti
 
Erstmal danke, Klimperline, für Deine Einspielung!

Weil ich aber mit Chopins Nocturnes ganz bestimmte Abende *) verbinde, traue ich mich, wie ein Eunuche (selbst kann ich's nicht!) zu meckern ;-)

Du schreibst zwar selbst:
es ist ein Abendlied und kein Weckkommando
aber hast Du beim Spielen ein entsprechendes Bild im Kopf?

*) meine "Chopin-Abende": laue Sommernacht auf Balkon, Blick über Pferdekoppel auf Waldrand, darüber Sterne, gemeinsam schweigend rauchend trinkend endlich bleibendes Zusammensein genießen, aus der geöffneten Tür Chopins Nocturnes, leise, damit das Dorf nicht geweckt wird...

Ich geb's ja zu, das ist ziemlich fettig und mittlerweile rauche ich auch nicht mehr, aber vielleicht hilft es Dir, Dich mit einem eigenen passenden Bild in "Nocturnes-Stimmung" zu versetzen? (Ich vergaß den Mond...)

Liegrü
Hanfred
 
Ganz vergessen, ich hatte ja noch eine Frage:

Die schnellen Bewegungen des linken Armes resultieren ja auch aus den ständigen Sprüngen im Zusammenhang mit dem Zeitmaß des Stückes. Soll/darf ich es insgesamt langsamer spielen, oder muss ich die Bewegung lediglich anders timen?

Frage an die Profis:

Könnte es sein, dass geschmeidiges Spiel daher kommt, dass die Finger ganz dicht über die Tasten gleiten? Es spart ja Zeit, die Hände nicht so hoch zu nehmen, bzw. die "nach oben Bewegung" in eine "Nach rechts-Bewegung" umzuwandeln. Möglicherweise muß dazu der Unterarm und die Handoberfläche möglichst eine gerade Linie bilden? (Das sind jetzt die rein technischen Überlegungen eines Diplomingenieurs!)

Vielleicht, liebe Klimperline, kannst du dir etwas beim Eiskunstlaufen :D abschauen: beim Nocturne gleitet die linke Hand auch eher, als zu "springen". Also hat Ute recht. Eine möglichst gerade Linie bilden Unterarm und Hand aber nicht - das würde zu Starrheit führen. Es reicht, wenn die Finger möglichst nah an den Tasten geführt werden.

Es ist sehr positiv, Klimperline, dass du ein lockeres Handgelenk hast! Nur die Bewegungen sind zu groß. Außerdem gibst du bei jedem Achtel einen Impuls vom Arm, sodass das Handgelenk nach oben abfedert. Wenn man sich die Begleitung aber mal genau anschaut, ist über den Füllakkorden nach den Basstönen, also immer über dem 2. und 3. Achtel sowie dem 5. und 6. Achtel ein Bogen. Das bedeutet, dass diese Achtel quasi als Seufzermotiv in einer Bewegung gespielt werden: das erste Achtel des Bogens wird mit einer leichten Abwärtsbewegung des Handgelenks gespielt (= etwas schwerer), das zweite Achtel ganz leicht und leise mit dem Handgelenk aus den Tasten gezogen. So kommt in die Begleitung (hat ja auch was mit Gleiten zu tun :p ) ein Wiegen und sanftes Schwingen hinein, was sehr reizvoll ist.

Wenn du also vom Basston kommst, bist du ja in einer Aufwärtsbewegung und das Handgelenk ist oben. So gleitest du mit hängender Hand an der Taste zum ersten Akkord des nachfolgenden Bogens und fällst dort sachte hinein, um beim nächsten Akkord, der der leiseste der bisherigen Begleitfigur ist, sehr leicht nach oben zu gehen.

Ob das nur hier auf leider ausschließlich verbalem Wege klar wird, was ich meine?

Ansonsten - Kompliment! Du hast ein sehr schönes Gefühl für dieses Stück und es lohnt sicher, noch ein bisschen daran zu arbeiten :) !

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Ich habe noch was Wichtiges vergessen: erste und zweite Achtel des Bogens sollten so legato bzw. so dicht wie möglich gespielt werden.
 
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Ich habe noch eine Frage zur Gestaltung in den Takten 11/12 und 19/20:

Meine Ausgabe zeigt in Takt 11 lediglich forte, am Ende des 12. Taktes ist eine Crescendo eingezeichnet, gleichzeitig poco rall.
In der Wiederholung dieser Stelle in Takt 19 erscheint hingegen nach dem forte ein Diminuendo-Zeichen: Crescendo dann wieder am Ende von Takt 20.

In der Notenausgabe meines Kl sind beide Stellen identisch notiert (wie in Takt 19/20), auf YT habe ich zudem weitere Versionen gehört, z.B. eine kontinuierliche Steigerung, aber zum Ende der Takte 12/20 ein deutliches Diminuendo statt Crescendo.
Was steht im Urtext? Sollte ich beide Stellen identisch gestalten oder kann ich die Wiederholung anders spielen? Spiele ich direkt forte zu Beginn (so habe ich es gemacht, weil in meiner Ausgabe so eingezeichnet) oder soll ich trotz des anschließenden dim. erst mal steigern?
 

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