Kleine Studie zur Übezeit von Pianisten

  • Ersteller des Themas Heglandio
  • Erstellungsdatum

Eine wirklich interessante Studie! Es ist schon hammerhart, was früher von den Pianisten verlangt wurde!!!!

Liebe Grüße
Moonlight
 
Hallo Moonlight,

ist das denn jetzt an deinem Konservatorium nicht mehr so? :wink: Wie läuft es denn mit dem Unterricht dort?
 
Hi Wu Wei,

ja, doch, sie verlangen auch, dass man mind. 8 Stunden am Tag übt, 5 mal die Woche zum Unterricht kommt und überhaupt alles andere aus seinem Hirn streicht, ausser Klavier :oops:

Nein, kleiner Scherz am Rande :lol: Ich habe einmal die Woche für 45 Minuten Unterricht und ansonsten übe ich in jeder freien Minute. Allerdings würde ich viel lieber 8 Stunden am Tag üben, anstatt 8 Stunden zu arbeiten (oder was man zumindest so nennt, bei meinem "Mist-Job"). Einen seltsamen Effekt finde ich allerdings, dass ich nach dem Unterricht nie Lust habe, mich ans Klavier zu setzen. Keine Ahnung warum. Somit ist der Dienstag der einzige Tag in der Woche, an dem mein Klavier nicht von mir gequält wird :-D

Meinem Lehrer ist absolut klar, dass ich so viel Zeit wie nur irgend möglich mit Klavier üben verbringe. Aber der Unterricht ist irgendwie momentan noch sehr theoretisch. Definitiv habe ich gestern ca. 5 Minuten die Finger auf den Tasten gehabt. Ich hoffe, das wird sich bald ändern. Meine Strategie: noch mehr üben, dass er nicht nach jedem Ton, den ich spiele, 5 Minuten erklären muss, was ich daran falsch gemacht habe :wink:

Liebe Grüße
Moonlight
 
Der Autor des Artikels, Martin Gellrich, hat auch ein ganz interessantes Buch über die historische Unterrichts- und Übepraxis geschrieben: "Üben mit Lis(z)." Dort wird eigentlich dann schon deutlicher, dass es ein Trugschluss ist, nur aus der Verlängerung der Übungszeit eine direkte Qualitätssteigerung des Spieles zu erwarten.

@Moonlight
Ich bin allerdings auch furchtbar neidisch auf Menschen, die so unglaublich viel Zeit zum Üben hatten und haben. Allerdings bin ich auch wiederum dankbar, dass mir mein Job noch soviel Kraft lässt, danach noch mit Lust und Liebe Klavier und Saxophon zu üben (und außerdem noch Sport zu treiben). Die meisten Menschen kommen ja vermutlich eher ausgelaugt nach Hause und wollen nur noch ihre Ruhe haben.
 
So, jetzt habe ich ihn noch ganz fertig gelesen. Am interessantesten fand ich ja den Abschnitt über Deppe, Breithaupt und Co. Wer sich auch für die historischen Entwicklungen in der Pianistik interessiert, sollte sich mal diesen Link zu Gemüte führen.

Wu Wei
 
Wäre manchmal schon toll, wenn man soviel Zeit zum Üben hätte. In der Schule, die erst gegen 15 Uhr aus war und von der dann noch locker eine Stunde Weg zu absolvieren war, verlangten die Lehrer noch mindestens drei Stunden für Hausaufgaben. Weil ich aber lieber Klavier spielte, habe ich manche Fächer weggelassen.
Der größte Unterschied ist wohl der kleinere Stellenwert des Klavieres in heutiger Zeit. Eigentlich schade...
 
Ich meine, dass ich mal gelesen habe, dass Chopin 3 Stunden täglich als die optimale Übezeit ansah. Kann mich aber auch irren. ;)

Aber ich presönlich merke auch, dass ich nach 3 Stunden üben lange nicht mehr so aufnahmefähig bin. Manchmal ist es schon so, dass ich Passagen die ich vorher beherrschte nicht mehr hinkriege, weil die Konzentration einfach nachlässt, was dann zur Folge hat, dass ich bei dieser Passage unsicher werde.. Aus dem Grund übe ich auch meist nicht mehr als 3 oder 4 Stunden. Wichtig dabei ist eigentlich gar nicht wieviel man übt, sonder wieviel Effekt es hat. Reine Technikübungen wie Czerny find ich nicht besonders sinnvoll..
 
Habe zum eingangs vorgestellten Aufsatz hier eine Replik gefunden.
 

Zurück
Top Bottom