Klavierworkshop mit Lang Lang in Berlin

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Das gibt ein Geklimpere!

Lang Lang und 100 Klavierschüler werden am 30. Mai 2010 gemeinsam Schuberts Militärmarsch Nr. 1 spielen. Die Veranstaltung nennt sich "Klavier Extravaganza - 1000 Finger" und ist ein Education-Projekt der Berliner Philharmoniker im Rahmen von Zukunft@BPhil. Zunächst wird Lang Lang in einem Workshop das Stück mit den Schülern erarbeiten und anschließend im großen Saal der Berliner Philharmonie in einem guten Tempo zu Gehör bringen. Den Veranstaltern geht es dabei "um das Schaffen von Verbindungen auf verschiedenen Ebenen, vornehmlich zwischen Teilnehmern mit unterschiedlicher musikalischer Ausbildung".

Ob das gutgeht? Ich werde berichten...
 
Jaja, und das wird dann anschließend weiteren Politikern als Argument dienen, daß Gruppenunterricht doch total toll sei und eigentlich viel besser als Einzelunterricht, und daraufhin wird an Musikschulen der Einzelunterricht noch weiter zusammengekürzt... ich weiß Bescheid...

Lang Lang ist sich auch für nix zu schade...

LG,
Hasenbein
 
dies ist immerhin ein Projekt der Berliner Philharmoniker-

warten wir doch erstmal ab, was da passiert.

das Projekt:

Rhythm is it war doch auch ein Erfolg
 
Klavier in Großgruppen ist eigentlich immer scheiße, Berliner Philharmoniker hin oder her.

Wird ein reines Poser-Projekt sein.

Und wenn's gut wird, um so schlimmer - dann gilt mein obiges Argument ja sogar um so mehr.

LG,
Hasenbein
 
Abwarten.
Wozu den Teufel schon vorher an die Wand malen.
Ich hatte mich bei dieser Veranstaltung sogar beworben gehabt, allerdings eine Absage erhalten. Werde es mir jedoch als Zuschauer anschauen. Denn Marsch habe ich ja immerhin auch gelernt.

Dieser Gruppenunterricht soll doch wahrlich nicht einen Einzelunterricht ersetzen. Ich persönlich finde es schön mal in einem größeren Rahmen auf andere Pianisten zu treffen. Es könnte wirklich Spaß machen.
Im Anschluss daran findet auch eine Meisterklasse mit Lang Lang und einigen auserwählten statt.

Jetzt wo ich so darüber nachdenke, die Tage wird in der Philharmonie auch eine Möglichkeit gegeben sein bei einer Generalprobe von Simon Rattle zu lauschen.
Die näheren Informationen wollte man mir eig. noch zuschicken.
 
Es soll sich wirklich nicht um einen Massenklavierunterricht handeln. Vielmehr soll das gemeinsame Musizieren und das einander Kennenlernen im Mittelpunkt stehen. Ich bin neugierig, in welchem Maße sich Lang Lang selbst dabei einbringen wird.

Der Clou an der Sache ist, dass die Teilnehmer sich bis jetzt noch nicht kennen. Am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr werden sich die Schüler am Bühneneingang erstmals treffen, und erst dann wird auch die Einteilung der Duo-Paare stattfinden.

Nach einer kurzen Einspielprobe geht's dann los..
 
Klavier in Großgruppen ist eigentlich immer scheiße, Berliner Philharmoniker hin oder her.

Wird ein reines Poser-Projekt sein.

Und wenn's gut wird, um so schlimmer - dann gilt mein obiges Argument ja sogar um so mehr.

LG,
Hasenbein

Ich sehe das genauso. Die Leutturmprojekte sind nichts für langfristige Arbeit in der Konzertpädagogik. Sie schaden sogar, wenn man bedenkt, dass dieses ganze JEKI Projekt jetzt auch noch den EInzelunterricht erzetzen soll!
Peinlich für Ruhr 2010, dass man daran denkt -oder es gar tut- die Musikschule in Duisburg gar ganz zu schließen.

lg Clara
 
Ich sehe das genauso. Die Leutturmprojekte sind nichts für langfristige Arbeit in der Konzertpädagogik. Sie schaden sogar, wenn man bedenkt, dass dieses ganze JEKI Projekt jetzt auch noch den EInzelunterricht erzetzen soll!
Peinlich für Ruhr 2010, dass man daran denkt -oder es gar tut- die Musikschule in Duisburg gar ganz zu schließen.

lg Clara


Hallo Clara Clementi,

denkt man in Duisburg wirklich daran (schock!)? Und dann? Hast du denn Erfahrungen mit dem Jeki-Projekt?

Viele Grüße

chiarina
 
Jammerschade.
Die heutige Veranstaltung war zumindest für mich sehr enttäuschend.

Man kommt in den Saal und es sind 49 Stage Pianos von Yamaha aufgestellt. Die genaue Marke habe ich mir gar nicht erst angeschaut. Ganz vorne stehen zwei Flügel. An dem einen hat sich später Lang Lang platziert, an dem daneben zwei Junge Leute.
Das Alter war durchaus bunt gemischt. Von 7 bis 80-jährigen war alles dabei. Der großteil jedoch zwischen 10 und 18 Jahren, vermute ich.

Nach einer kleinen Ansage wurde der Marsch millitaire von Schubert mit allen zusammen einmal durchgespielt. Positiv zu vermerken ist wohl, dass das Tempo verhältnismässig gut gehalten wurde. Es war also kein all zu arger Mischmasch.
An und für sich jedoch alles andere als spektakulär.

Danach wurden die Leute in 2 Gruppen eingeteilt. Lang Lang ist mit ihnen den Notentext durchgegangen und hat die ein oder andere Stelle korrigiert. Das fand ich dann allerdings gar nicht mehr feierlich. Das er nochmal auf Akzente hinweißt, wo man forte oder piano spielt ist so fantastisch überflüssig. Ein Lehrer der es den Kindern nach einer so langen Erarbeitungszeit nicht beigebracht hat, ist wahrscheinlich ohnehin keiner. Dann wurde anhand seiner Anweisungen ein wenig rumprobiert. Als er mit dem "neuen" Klang zufrieden war (Hier sei mal dahingestellt wie variabel der Klang überhaupt sein konnte bei diesen Stagepianos) widmete er sich nochmal kurz der zweiten Gruppe.
Über Phrasen wie, "bei Moll müsst ihr die Trauer auskosten, bei Dur wirds wieder fröhlich" und "Diese Phrase muss singen, das Klavier muss singen" ging es leider auch nicht hinaus.
Anschliessend gab es eine, wie ich finde, überflüssige Fragerunde mit stereotypischen Fragen und dementsprechenden Antworten. Nachdem noch ein kleiner Ausschnitt aus "Tom & Jerry" gezeigt wurde, wurde nochmal der Marsch mit allen zusammen gespielt.

Ich wage es, die Vermutung zu äußern, dass diese Veranstaltung keinem etwas gebracht hat.

Nur am Rande. Ich wundere mich ja jedesmal aufs neue, welch Heidenspaß es scheinbar manchen Leuten bereitet solche Konzerte überhaupt zu besuchen. Hinter mir saßen ältere Menschen die sich unentwegt darüber unterhalten haben, welch Frechheit es sei, dass sie nicht die besten Plätze bekommen hätten. Wie unglaublich viel Geld sie für die letzten Konzerte ausgegeben hätten. Und wie unglaublich schnell Lang Lang seine Finger beim letzten Konzert bewegt hätte. Und dieser hochgradig besserwisserische Ton dabei. Das interessanteste ist ja noch, dass mit keinem einzigen Wort überhaupt die Werke erwähnt werden, ebenso nichts über die Musik oder die Komponisten.

Natürlich, dass ist nichts neues. Aber wenn man direkt vor solchen Menschen sitzt und diese Gespräche partout nicht ausblenden kann, dann finde ich das fürchterlich belastend.
 

Hab' ich doch gesagt.

So was kann gar nichts anderes als ein Poser-Projekt ohne Nutzen sein.

Und dann auch noch mit E-Pianos! Börps! Schauder!

LG,
Hasenbein
 
Eben...

lg

Clara Clementi
 
ritalin-überdosis :D
 

Das ist genau, wie ich es empfinde

Dieses Prokoffiew Konzert C-dur wird so vielleicht am besten an diesen Stellen vermittelt- Leider war mein Klavierprof da nicht so ekstatisch - Ich glaube ihm seine Gesten- die kommen aus ihm heraus- dass das nicht immer gut aus sieht sehen wir auch bei Brendel-

Zum Projekt:

Wenn da wirklich soviel Stage Pianos in einem Raumm standen muss es schrecklich gewesen sein.

LangLang mache ich da weniger einen Vorwurd, der kennt wohl die ganzen Hintergründe nicht, für was er alles benutzt wird und meinst es sicher gut.

Aber diese Yamaha und auch andere firmen haben eine Stoßrichtung- da muss gegengesteuert werden und zwar dringend -

die lullen den Unterrichtsbetrieb so lange ein, bis wir alle gekauft sind und über jeder Musikschule und Hochschule in Neonbuchstaben gross

YAMAHA

steht -

siehe commerzbank und andere Arenen, wo ich auch immer genervt bin. Das war immer das Frankfurter Waldstadion und sicher denken die auch langfristig daran, die Marken Steinway, Bösendorfer und Bechstein aus den Konzertsälen zu drängen. Das ist mit Sicherheit auf ihrer Agenda.
 

Ich hoffe doch nicht :D
Aber eins dieser Stage Pianos hatte Lang Lang sogar angespielt, wer weiß, ob sich nach dem Konzert nicht Leute gefunden haben, die das gleich abkaufen wollten.

Den Link finde ich übrigens ebenfalls nicht weiter schlimm. Das sieht mir nicht gestellt aus und wenn es ihm behagt die Musik so auszuleben, sei es ihm voll und ganz gegönnt. Manchmal kann ich mir sogar gut vorstellen, dass der ein oder andere Mensch dadurch tatsächlich einen Zugang zum Stück findet, was bei einer rein "formalen" Darbietung nicht der Fall gewesen wäre.
Mir persönlich behagt jedoch ein besonnenes Auftreten, wie Beispielsweise das von Emil Gilels, weit mehr.

@Klavigen
Es wäre selbstverständlich zu einfach Lang Lang alleine dafür verantwortlich zu machen. Ich glaube ihm sogar, dass er es gut meint mit der Jugend und sich ernsthaft dafür engagiert. Allerdings sollte das Engagement dann so weit gehen, mit den Örtlichkeiten und den Veranstaltern zu kooperieren, um so etwas, wie es hier der Fall war, zu vermeiden.
 
@Klavigen
Es wäre selbstverständlich zu einfach Lang Lang alleine dafür verantwortlich zu machen. Ich glaube ihm sogar, dass er es gut meint mit der Jugend und sich ernsthaft dafür engagiert. Allerdings sollte das Engagement dann so weit gehen, mit den Örtlichkeiten und den Veranstaltern zu kooperieren, um so etwas, wie es hier der Fall war, zu vermeiden.

Ich glaube, dass er zu sehr kooperiert hat. du meinst sicher, er hätte seine eigenen Vorstellungen besser durchsetzen müssen.

Das ist bei solchen Firmen nicht leicht- die wissen genau, wen sie wo beschenken müssen, um sich durchzusetzen.
 

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