Klaviertraining - Wie strukturiert ihr eure Zeit?

Du hast meinen Beitrag gelikt, wahrscheinlich weil Du dachtest: "Ah, cool, Hasenbein unterstützt also quasi MEINE Art zu üben, nämlich mit '0 Plan'! Also mache ich es ja ziemlich richtig und brauche nichts zu ändern!"

WRRRRRONKKK!

So wie Du übst, ist genauso falsch.

Man braucht schon einen Plan! (Und der ist am besten auch angeleitet durch eine methodisch-didaktisch versierte Person.) Nur eben nicht komische Minuteneinteilung bzw. "Compartmentalization" von Musik.

Nein, meine Art zu Üben ist ganz bestimmt nicht die Richtige. Dessen bin ich mir bewusst.
Aber eine minuziöse Zeiteinteilung wie @MeridirhMusic beschrieben hat kann ich mir auch nicht als sinnvoll vorstellen - daher mein like. (Regt es dich sehr auf wenn ich dir zustimme?:-D "WRRRRRONKKK!" :-D)
:-D Das ist auch interessant. Was übst du so vom Blatt? Ist es das gleiche Stück,nur eine andere Passage, die du noch nicht kennst/kannst oder ein ganz anderes Stück?

Da ich sehr zum auswendig spielen neige spiele ich derzeit jedes Stück in Folge nur einmal (ca. 45 Stücke). Das ist bestimmt auch nicht der optimale Lernweg aber ich komme voran.
Parallel dazu spiele ich gern ein paar einfache Melodien aus dem Kopf heraus und transponiere sie. Das soll die Zuordnung Ton-Taste trainieren.

Jop. Ich will mir das autodidaktisch beibringen.

Ohne Lehrer wird dein Weg bestimmt kein leichter sein. Gibt aber auch nette Leute hier, die man "mal um Rat fragen" kann.:super:
Aber mit einem schlechten Lehrer kann man sich sicherlich auch die Freude am Spielen verderben lassen. Kenne auch jemanden der immer wieder aufhört weil Tonleitern hoch und runterklimpern und "nur nach Lehrbuch" spielen für ihn keine Erfüllung ist.
 
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Hallo Lukas,
ich bin spätanfangender Frischling :) - bewusst mit Klavierlehrer(in).
Da ich Vollzeit berufstätig bin, ist meine Übezeit begrenzt., aber zeitlich nicht genau festgelegt. Ich kann verstehen, dass Du das tust, damit Du keines Deiner Instrumente vernachlässigst. Allerdings könnte ich die Übezeit pro Instrument nicht so auf die Minute durchstrukturieren.
Ich fange immer mit meinen "Hausaufgaben" an, zur Zeit mit einer Tonleiter (Daumenuntergriff...), dann eine weitere technische Übung, dann die beiden kleinen Stücke, die ich momentan aufhabe. Die technischen Übungen sind immer Vorbereitungen auf die nächsten zu lernenden Stücke, wie ich inzwischen festgestellt habe, und das gefällt mir sehr gut. Wieviel Zeit ich für die einzelnen Übungsabschnitte aufwände, ist davon abhängig, ob ich gerade damit anfange oder wo ich die größten Schwierigkeiten habe. Auch wenn ich mich noch im Bereich der Kinderlieder bewege, bemühe ich mich, sie möglichst sauber und gut zu spielen und nicht zu schludern, nur weil ich "weiterkommen" will. So übe ich auch hier die Stellen, die nicht so flüssig laufen, mehrmals separat, bevor ich die Stück komplett durchspiele. Nach jeder neuen Klavierstunde ist meine Übezeit mit diesen neuen Aufgaben erstmal ausgefüllt, später übe ich dann zusätzlich einen Teil der bisher gelernten Stücke dazu - bis ich in der neuen Klavierstunde neue Aufgaben bekomme.
Mir die Zeit minutenmäßig so einzuteilen wie Du, würde mir die Flexibilität nehmen, auf meinen jeweiligen "Stand" in den einzelnen Bereichen gezielt einzugehen. Wenn ich also z.B. 1 Stunde übe, dann übe ich zwar alles vorher Gesagte, aber die aufgewendete Zeit für die einzelnen Bereiche ist immer unterschiedlich.

Viele Grüße
 
Ich hab insgesamt zuwenig Zeit fürs Klavier, ich übe spätabends oder in der Früh eine gute Stunde, und jetzt hab ich keine Zeit mehr, trainieren oder zum Schwimmen zu gehen. Alles eine Frage der Priorisierung, ich weiß.
An neuen Stücken arbeite ich sehr intensiv, da merke ich auch den Fortschritt von einem Tag auf den anderen, und das motiviert sehr.
Wenn ich aber bei meinen 80% bin, lockt normalerweise schon das nächste Stück, und für's "perfektionieren" nehm ich mir eher keine Zeit.
Das Aufbereiten früherer Stücke mach ich sporadisch, wenn ich Zeit und Lust dazu habe. Repertoirepflege und Perfektionieren kommt aber insgesamt viel zu kurz.
Technikübungen mach ich derzeit keine, allerdings bemerke ich im Vergleich zu früher bei mir eine bessere Körperwahrnehmung und mehr Lockerheit. Schubert 90/2 und 90/4 sind eh eine einzige Fingerübung.

LG Josef
 
Ich für meinen Teil übe 3-6 h pro Tag. Das teilt sich im Groben so ein: 1-2 h Klavier, Rest Orgel. Mittags gehe ich meist in die Kirche, da übe ich das Programm für den nächsten Gottesdienst. Ich übe dort gezielt auf Sicherheit. Wenn das Programm läuft brauche ich dafür nur noch ca. 20 Minuten (da übe ich auch nicht mehr alles und einiges nur kurz an). Den Rest der Zeit fülle ich entweder mit dem Programm für den darauffolgenden Dienst auf oder mit meinen Stücken aus dem Unterricht. Das sind derzeit 2 und ich beginne mit dem Stück, bei dem ich nur noch an musikalischen Feinheiten übe (die letzten 5 - 10 % :D) dann folgt meine eigentliche Baustelle. Damit ist dann meine Mittagsübezeit meist ausgereizt. wenn nicht, spiele ich noch frei nach Laune ein paar alte Sachen vom Blatt.

Abends übe ich meist zuerst Klavier. Ich fange mit ein paar Aufwärmsachen an (Tonleitern, Akkorde, Appegien, Tonleiter harmonisieren etc.) Hier tausche ich munter durch, mehr als 20 Minuten verbringe ich damit meist nicht. Dann widme ich mich meinen Unterrichtsstücken. Auch hier von für mich schwer nach leicht (schwer heißt das Stück was schon am besten läuft, da es die größte Aufmerksamkeit fordert um an Feinheiten zu arbeiten. Leicht heißt ich hab noch viel offensichtliches dran zu üben, da ist die Übemethodik noch einfach.). Wenn ich mit Klavier rum bin, widme ich mich entweder der Orgel und meinen Unterrichtsstücken oder dem Blattspiel (manchmal auch Blattspiel an der Orgel) oder wenn es noch nicht gut läuft dem aktuellen Gottesdienststücken oder einfach etwas der Vergangenheit und dem Repertoire. Ab und an nutze ich die Zeit zum Harmonisieren, dass muss ich noch üben und arbeite pro Woche an einem Choral der dann kontrolliert wird.
Ich mach in der Abendszeit dann halt einfach das, wozu ich Lust habe, da bin ich sehr flexibel und muss auch schauen, wieviel Energie ich noch übrig habe. Ab und zu probiere ich meine Stücke vom Gesangsunterricht zu begleiten, aber da fordert mich das Singen irgendwie noch zu sehr. Singen übe ich übrigens nur ca. 30 Minuten am Tag, das mache ich zwischendurch, wenn Zeit ist.
 
Hallo Lukas,

mich interessiert als autodidakt ja sehr der Lernprozess beim Klavier-lernen (bzw. allgemein beim Lernen von Instrumenten
Erstmal finde ich es positiv, dass Du Dir Gedanken machst, wie Du die knappe zur Verfügung stehende Zeit systematisch einteilst und am besten nutzt.
Aus eigener Erfahrung heraus kann ich Dir allerdings prophezeien, dass jegliche autodidaktische Versuche der Effizienzsteigerung ohne professionelle und kompetente (!!!) Anleitung durch einen Klavierlehrer wirkungslos verpuffen werden.
Was hilft Dir beispielsweise der schönste Übeplan mit Zeitrastereinteilung, wenn Du mühsam einen falschen Fingersatz einübst, weil Dir erstens niemand den besseren effizienteren Fingersatz gezeigt hat, und Du zweitens nicht verstehst, WARUM dieser Fingersatz besser ist und überdies zu einem schöneren Klang verhilft?

Viele Grüße
Robert
 
Guten Tag! Rein autodidaktisch ist es nicht möglich, fehlerfrei progressiv zu lernen. Willst du angemessen in deinem Standard als Schüler lernen, brauchst 1x pro Woche 1-2h mit Lehrer. Es gibt auch Stücke die kannst du ohne Erklärungen zum Fingersatz gar nicht lernen.

*MOD*
 
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