Klavierspiel während eines Sektempfangs

F

Feminin

Dabei seit
17. Sep. 2009
Beiträge
63
Reaktionen
1
Hallo an Alle,

in zwei Wochen steht ein Konzert eines Orchesters an. Während des (Sekt-) Empfangs soll ich Klavier spielen.
Habe schon einige Songs und Stücke zusammen, die ich spielen könnte.
Trotzdem möchte ich nach Vorschlägen fragen. Hat jemand Ideen für Songs, Stücke etc. oder sogar vielleicht Noten?

Liebe Grüße,
Fem
 
in zwei Wochen steht ein Konzert eines Orchesters an. Während des (Sekt-) Empfangs soll ich Klavier spielen.
Für Empfehlungen müsste man vorab unterscheiden: Geht es um einen solistischen Vortrag, bei dem die anwesenden Gäste wie im Konzert konzentriert zuhören? Oder ist ein musikalischer Hintergrund gefragt, wie er bei einem Sekt-Empfang üblich ist?

Ich vermute mal, dass letzteres zutrifft: Die Besucher gehen mit dem Glas in der Hand auf und ab und die meisten stehen in kleinen Gruppen zusammen und unterhalten sich. Diese haben es meist nicht gerne, wenn sie aufgrund der Livemusik die Stimme heben und lauter als sonst sprechen müssen. Gefragt ist dann dezente und unaufdringlich dargebotene Literatur, die sich in etwa an dem orientiert, was man in der Lobby eines Hotels der gehobenen Kategorien am Flügel spielen würde. Da der Anlass ein (klassisches) Orchesterkonzert ist, wäre auch klassisches Repertoire eher ruhigen Charakters geeignet: Bei Chopin-Nocturnes, Beethoven-Bagatellen, Brahms-Intermezzi und vergleichbarem ist einiges dabei, was sich für einen stilvollen Vortrag eignet. Auch im salonmusikalischen Genre wird man fündig.

Für viele Musiker sind solche Engagements mitunter eine etwas heikle Angelegenheit: Während man sonst gewohnt ist, zu konzertieren und ungeteilte Aufmerksamkeit zu erfahren, steht nun das Ambiente und nicht der Künstler im Vordergrund. Ein professioneller Unterhaltungspianist ist in der Lage, das "Publikum" zu beobachten, ohne sein Gesicht hinter einem hochgeklappten Notenpult zu verbergen. Wird nicht auswendig gespielt, empfiehlt sich die Ablage der Noten auf dem heruntergeklappten Pult, um den Text diskret ablesen zu können. Unter Stichworten wie "Piano-Livemusik" oder "Dinnermusik am Flügel" lassen sich auch im Netz Informationen zu geeigneter Literatur und deren Vortrag ausfindig machen. Viel Erfolg!

LG von Rheinkultur
 
Ich mache das immer so, dass ich die Stimmung vor Ort auf mich wirken lasse und dann etwas passendes improvisiere.
 
Mit anderen Worten, Du machst es Dir extra leicht und sparst jegliche Vorbereitung ein... auch ne Art... wie viel nimmst Du denn da pro Stunde?
 
Ich mache das immer so, dass ich die Stimmung vor Ort auf mich wirken lasse und dann etwas passendes improvisiere.
Jein. Du brauchst vorab so gute Vorbereitung auf die verschiedenen Stimmungslagen, dass Du pianistisch souverän agieren und auf das jeweilige Publikum adäquat musikalisch reagieren kannst. Ohne ein abwechslungsreiches und sicher beherrschtes stilistisch vielfältiges Repertoire gelingt keine dem Anlass gemäße Darbietung. Die Augen des Pianisten sind dann nicht starr auf die Noten, sondern auf das Geschehen am Spielort gerichtet - gegebenenfalls werden auch Musikwünsche entgegen genommen und erfüllt, auch wenn es fünfmal am Abend "As Time Goes By" ist. Dann sollte das Stück in unterschiedlichen Tonarten, satztechnisch variabel und stilistisch unterschiedlich abrufbar sein. Tausend oder mehr Titel auf Abruf, um stundenlang wiederholungsfrei spielen zu können, das schaffen Spezialisten für professionelle Piano-Livemusik durchaus - fernab von bekannten Klischees von "Barpianisten".

Mit anderen Worten, Du machst es Dir extra leicht und sparst jegliche Vorbereitung ein... auch ne Art... wie viel nimmst Du denn da pro Stunde?
Eine Art ist das nicht. Gerade bei solchen Jobs ist sehr gute Vorbereitung vonnöten, zumal einem immer Zeitgenossen über den Weg laufen, die sich mit Musik professionell abgeben. Die mir bekannten Spezialisten haben sich nicht als defizitäre Vertreter anderer Richtungen ("zu schlecht für eine Solokarriere" oder ähnliches) für die Übernahme entsprechender Engagements entschieden, sondern weil sie das gekonnte Agieren in verschiedenen Genres lieben und beherrschen. Ein Ersteinsatz bei einem Sekt-Empfang im Umfeld einer kulturellen Veranstaltung ist nicht ohne, da die Wahrscheinlichkeit eher hoch ist, auf erfahrene Hörer und Kenner unter den Gästen (die ja hier aufgrund des Orchesterkonzerts gekommen sind) zu treffen.

LG von Rheinkultur
 
Wenn es das richtige Publikum für klassische Musik ist, kannst du z.B. mit folgenden Stücken punkten:

Chopin Nocturnes (die leichten langsamen, nicht zu traurigen, z.B: Op. 9 No. 2 und 3 (Mittelteil weglassen), Op. 15, No. 1 und 2 (Mittelteile weglassen), Op. 27 No. 2 und weitere
Chopin Walzer Op. 64 No. 1 - 3 sowie einige posthume Walzer
Liszt - Consolations 1-5
Schumann - Träumerei
Brahms - Op. 118 No. 2

und viele andere schöne Werke

PS.: falls es bei dir nicht klappt - ich würds machen, vorausgestetzt es ist in der Nähe
 
Mit anderen Worten, Du machst es Dir extra leicht und sparst jegliche Vorbereitung ein... auch ne Art... wie viel nimmst Du denn da pro Stunde?

Ich habe das schon unzählige Male gemacht, wenn man das so oft gemacht hat, was soll ich mich groß vorbereiten, sämtliche Chopin Nocturnes und Walzer stehen auswendig zu Verfügung... und viele weitere Stücke auch, dazwischen ein bisschen improvisieren halte ich nicht für verkehrt. Es hat sich noch keiner beklagt.
Und unter Improvisieren verstehe ich auch Lieder aus Real-Büchern und ähnlichen zu variieren und vorzutragen...
 

Wieso fällt mir da der alte Joke betreffs Wein und Mädchen ein...

Bei Weißwein denken die Mädchen Dummes.
Bei Rotwein sagen die Mädchen Dummes.
Bei Champagner tun die Mädchen Dummes. ...
;-)
 

Zurück
Top Bottom