Klavierlehrer oder schon Profipianist? Rachmaninoff Klavierkonzert

[mick]

Korrepetitions erfahrene (Blattspiel erfahrene!) Pianisten haben einen großen Vorrat an Spielfiguren die spontan eingesetzt werden!

Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber bei der Rosenkavalier-Pantomime hilft das nicht. Das bleibt immer ein elendes Gewurschtel.

 

[rolf]

@mick man könnte noch Klindworths Klavierauszüge, z.B. Walküre, anfügen, über deren Unspielbarkeit im Tempo von Bülow sich beklagt hatte*) - Halleluja, dagegen sind die Brassin Transkriptionen quasi Kinderpipi

zu #1 Rachmaninov 3. Konzert - das ist verdammt anstrengend, aber nicht "unspielbar" und vieles im Notentext, was für Laien verwirrend aussieht, ist für Pianisten nicht gar zu problematisch. Die Kadenzen und ein paar Passagen sind sackschwer, muss man lange üben, aber vieles (das meiste) ist auf sehr hohem Niveau eigentlich "noch normal" - das Konzert von Reger ist noch schwieriger... und auch wenn es exotisch erscheinen mag: Wer das manuelle Rüstzeug für spätromantischen Konzerte drauf hat, der kann vielerlei dort beinahe vom Blatt spielen (etliche Passagen, die furios wirken, sind einfacher, als der Höreindruck sie erscheinen lässt) --- sonst würde ja kaum wer solche Sachen spielen.

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*) damit meine ich nicht die immer noch verdamnt sauschwere erleichterte Fassung!!!

 

[Barratt]

Aber Chopin oder eben Mondscheinsonate 3. Teil ist schon ein Hammer, auch extrem schnell letzteres und so was geht ungeübt?

WARUM sollte das jemand ungeübt vortragen? Das ist doch unrealistisch.

Beim Liszt bekomme man ja fast schon Augenkrebs, Gichtschmerzen mal abgesehen. Ich darf annehmen, dass das nichts mehr mit normaler Konservatoriumsausbildung mehr zu tun hat. Oder?

Doch, warum denn nicht. Nicht alles ist so "schlimm" wie es für den Unkundigen aussieht.

Das Prima vista Spiel ist schon ein Ziel, dafür bin ich aber wahrscheinlich zu alt.

Es gibt viele Menschen, die nie "Mondschein 3" spielen können, weder prima vista noch geübt. Na und? Falls Du diesen Satz irgendwann nach Noten spielen können wirst, wirst Du überrascht sein, was Dir alles "prima vista" gelingt. Bis dahin hast Du nämlich so viel Übezeit und musikalische Reifung (und auch Knowhow) auf dem Buckel, dass Dir Dinge gelingen, die Du nie für möglich halten würdest.

 

[ollli]

Du machst mir Hoffnung

 

[Alter Tastendrücker]

Beim Liszt bekomme man ja fast schon Augenkrebs, Gichtschmerzen mal abgesehen. Ic

Liszt ist zwar oft ziemlich schwer zu spielen, aber meist Recht einfach zu lesen, wenn man etwas Erfahrung hat.
Schau Dir in diesem Zusammenhang mal die Metopen vom Szymanowski an! Tolle Musik übrigens!!

 

[Alter Tastendrücker]

Als Klavierlehrer kann ich dir sagen, das ich auch fast alles meiner Schüler vom Blatt spiele, nur bei den Fortgeschrittenen in der Unterrrichtsvorbereitung noch mal drüber gehe, auch um die relevanten Themen für den Unterricht zu ermitteln. Und das ist keine Ausnahme, sondern m.E. der normale Alltag eines KL.

So soll es sein!!

 

[Stilblüte]

Das Equivalent zu "auswendig spielen" heißt "mit /von Noten spielen."

(Meine Eingabekorrektur machte daraus übrigens: "von Nöten spielen" )

 

[Barratt]

"von Nöten spielen"

Allerliebst!

 

[BWV999]

Wo ist das Ende für Ein Prima Spiel den erreicht?
Mondscheinsonate 3. ,Teil ist noch machbar?

Die Frage ist: Was bringt das? Angeberei?

Es gibt auch Leute die können die 100ste Wurzel aus einer 50stelligen Zahl ziehen.

Eventuell gibt es auch Leute, die ein Bartók-Klavierkonzert prima vista spielen können. Oder zumindest auswendig.

Aber da selbst Yuja Wang sich da nicht ohne Noten rantraut scheint selbst das Auswendigspielen solcher Stücke schon eine 'krasse' Leistung zu sein (obwohl es ja geht).

Aber wozu?

 

[agraffentoni]

"von Nöten spielen"

Den lasse ich lesen.