Mir ist übrigens aufgefallen, dass man, zumindest was Klavier betrifft, mehr vom Versagen träumt als vom Gelingen. Woran liegt das nur? :rolleyes:
[...]
Wenn es aber um persönliche Dinge geht, die mir am Herzen liegen, Flügel, Katzen, habe ich nur Angst und Panik, wenn es um irgendeine Art und Weise von Verlust geht. Aber wundern? Nie...
Ich habe bei meinem Beitrag (diese Unterhaltung betreffend) das schlechte
Gefühl, gegen eine gesellschaftliche Konvention zu verstoßen, indem meine
Ansicht der Unterhaltung schadet - ohne dies natürlich zum vorrangigen Ziel
zu haben.
Ich möchte nicht den Psychologen stellen - ich möchte aber auch nicht
weiter zusehen, wie Mephistos Wunsch nach Interpreation ihrer Träume dem
Spott der Forumsmitglieder zum Opfer fällt.
Dabei geht es mir nicht (nur) um bereits geschehene Verlustigung, sondern
um die Prevention von Schaden: Ich kann den Wunsch nach Traumdeutung
gut nachvollziehen (habe ich auch einen guten Freund, mit dem ich offen über
meine Träume sprechen kann) - bilde mir aber genug Weitblick ein, um zu
schätzen, dass die Menge derer, die die Träume als das sehen, wofür ich sie
halte - nämlich als Ausdruck des Unbewussten - nicht die Summe aller Leser
widerspiegelt. Außerdem reicht die bloße (Er)Kenntnis einer möglichen,
tiefen Beudeutung von Träumen nicht aus, um hier eine große Anzahl
sinnvoller Kommentare erwarten zu dürfen. Schließlich ergibt sich die
Wahrheit weder direkt durch die Größe ihrer Anhängerschaft, noch muss in
jedem Kommentar ein Funken Wahrheit stecken, der für eine befriedenge
Antwort notwendig ist.
Natürlich kann man mit möglichen Andeutungen die Gedanken des
Träumenden zur Lösung führen; ich möchte aber vor unqualifizierter
psychologischer Beratung warnen, weil ich nicht will, dass früher oder später
ein Pseudo-Psychologe auftaucht, der die Gedanken in falsche Bahnen lenkt,
oder eine falsche Lösung suggeriert.
Das dringenste Anliegen ist mir aber der Schutz des Individuums, weil
Träume - als Manifestation des Unbewussten - etwas sehr privates sein
können, oder (indirekt) Ausdruck sehr privater, ihnen zugrunde liegender
Gefühle oder Erfahrungen. Als (bezugloses) Beispiel sei hier ein
Kindheitstrauma erwähnt, dass sich in einem Traum manifestiert --- ich würde
den Traum ebenso privat behandeln wie das Trauma selbst.
Insofern würde ich keine Beteiligung an einem Faden über "Klavierträume"
empfehlen, weil sich daraus (hypothetisch gesprochen, aber durchaus im
Bereich des Möglichen) ein Sammelfaden für als Träume getarnte, in der
Kindheit durchlebte, Traumata ergeben kann. Dabei sei nicht gesagt, dass
ich irgendeinem Forumsmitglied die Offenlegung seiner Träume verbieten
möchte. Ich werde nämlich nicht mehr einschreiten.
Das Probelm, das bei Traumdeutung auf der Hand liegt, ist, dass für eine
richtige Deutung normalerweise ein tiefes Verständnis des Träumenden
notwendig ist - was in einem Forum de facto nicht der Fall ist. Natürlich ist
der Wunsch nach Traumdeutung oft groß - nur ist sie am ehesten in einem
Gespräch zu suchen, und nicht in einem öffentlichen Internetforum.