Klavierbauer ohne Qualifikationsnachweis?

Zum Klavierbau kann ich nur sagen - ein Meisterbrief kann ein Qualitätsurteil sein, muss aber nicht.

Na ja, so einen Meisterbrief bekommt man nicht einfach so, genau so wenig wie einen Gesellenbrief. Da fallen durchaus Leute durch. Ich würde schon sagen, dass ein Meisterbrief ein Qualitätsurteil ist. Was nicht heißt, dass alle, die keinen Brief haben, Nichtskönner sind.

Den Beruf darf man seit dem Wegfall des Meisterzwangs auch ohne Meisterbrief ausüben. Man darf sich nur nicht Klavierbauer bzw. Klavier- u. Cembalobauer nennen. Früher durfte man ohne Meister keine Reparaturen ausführen, nur Wartung. Also neue Hammerköpfe einbauen hätte man schon nicht gedurft. Es hieß immer: nur einzelne Teile austauschen. Stimmen hingegen durfte schon immer jeder, auch ganz ohne Ausbildung.

Übrigens: als der Meisterzwang weg fiel, wurde ja befürchtet, dass es dadurch weniger Ausbildung gäbe. Zumindest im Klavierbau hat sich das nicht bewahrheitet. Die Zahl der Berufsschüler in Ludwigsburg ist nicht großartig gefallen. In anderen Berufen (z.B. Fliesenleger) sieht das schon anders aus. Andererseits habe ich auch gehört, dass es in den letzten Jahren immer schwieriger wird, Lehrlinge für den Klavierbau zu begeistern. Aber das ist ja in jedem Gewerk so. Demografischer Wandel in Kombination mit zunehmender Akademisierung, hat also nichts mit Meisterzwang zu tun.
 
[QUOTE="Stimmen hingegen durfte schon immer jeder, auch ganz ohne Ausbildung.[/QUOTE]
Das kommt mir ebenfalls sehr gelegen. Wird immer besser, was ich hier erfahre.
 
Übrigens: als der Meisterzwang weg fiel, wurde ja befürchtet, dass es dadurch weniger Ausbildung gäbe. Zumindest im Klavierbau hat sich das nicht bewahrheitet. Die Zahl der Berufsschüler in Ludwigsburg ist nicht großartig gefallen. In anderen Berufen (z.B. Fliesenleger) sieht das schon anders aus.tun.

Erinnert mich an den Typ, der mit der App stimmen wollte und nach 2 Tagen aufgab. Manche muss man einfach gelernt haben. Darum gibt's im Baumarkt auch keine Klavier-Abteilung.
 
Ich kenne mindestens einen, der sich Klavierbaumeister nennt und in hoher Position ist, der beschämend schlechte Arbeit macht.
 
Doch. Glaub mir. Es ist wirklich eine tragische Situation für alle Beteiligten (ohne Ironie). :016:
 

Erinnert mich an den Typ, der mit der App stimmen wollte und nach 2 Tagen aufgab. Manche muss man einfach gelernt haben. Darum gibt's im Baumarkt auch keine Klavier-Abteilung.

Ich habe meinen Flügel mit App gestimmt und habe es in dem Sinne auch nicht gelernt. Vermutlich war der Typ unbegabt oder aber vorn vornherein planlos, wo dann eine App auch nicht hilft.
 
Aber ich bin mir sicher, dass er schlechte Arbeit nicht deswegen macht, weil er es nicht besser könnte.
Es ist wirklich eine tragische Situation für alle Beteiligten (ohne Ironie). :016:

Vielleicht ist er erkrankt, seelische Krankheiten sieht man ja nicht so einfach, und es kann sich auch auf den Schaffensdrang und die Leistungsfähigkeit legen.
 
Ich weiß gar nicht, wie ich da überhaupt denken soll. Ist auch egal. Ich wollte nur deutlich machen, dass man sich nie blind auf irgendwelche Zeugnisse verlassen sollte. Sie können Orientierung bieten, mehr nicht.
 
Ich kenne mindestens einen, der sich Klavierbaumeister nennt und in hoher Position ist, der beschämend schlechte Arbeit macht.
Wenn man keinen Bock hat, hilft auch kein Meisterbrief. Aber ich bin mir sicher, dass er schlechte Arbeit nicht deswegen macht, weil er es nicht besser könnte.
Vielleicht ist er erkrankt, seelische Krankheiten sieht man ja nicht so einfach, und es kann sich auch auf den Schaffensdrang und die Leistungsfähigkeit legen.
Es gibt Beruf und Berufung.

Manchmal findet jemand erst wirklich spät im Leben heraus, was ihm oder ihr wirklich liegt.
 
Stimmt! Es ist eine große Freude, ein neues Talent an sich zu entdecken. Das kenne ich von anderen Leuten und auch mir selbst - da geht eine neue Welt auf! Deshalb sollte man immer offen für Neues sein. Man weiß nie, was passiert :002:
 

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