Klavierbauer ohne Qualifikationsnachweis?

H

Hoffnungsloser Romantiker

Guest
Auszug aus Wikipedia zum Beruf Klavierbauer:

„Der Beruf ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung, zählt aber in Deutschland seit dem 29. Dezember 2003 zu den zulassungsfreien Handwerksberufen, für dessen Ausübung keine besonderen Qualifikationsnachweise erforderlich sind.“

Darf sich seit 2003 prinzipiell jeder selbstständig machen und sich Klavierbauer nennen? Ist das nun auch ein Anlernberuf und der Erfolg lediglich vom handwerklichen Geschick abhängig? Oder wird das doch restriktiver gehandhabt? Das hat mich überrascht, was ich bei Wikipedia gelesen habe.
 
Darf sich seit 2003 prinzipiell jeder selbstständig machen und sich Klavierbauer nennen?
Das wäre ja ungeheuerlich:angst:

Mal im ernst, ich konsultiere in entscheidenden Klavierfragen, nur Klavierbaumeister, selbst der hiesige Stimmer ist ein solcher, der hat Urkunden und so.
Urkunden sind sicher auch keine Garantie, aber er hat zumindest eine nachvollziehbare und hochwertige Ausbildung durchlaufen.
Seine Arbeitsstationen sagen auch einiges.
 
Einfach mal googeln. Es geht beim Meisterzwang um Gefahren/Gesundheit etc.
Ein schlecht gestimmtes/reguliertes Klavier ist aber ungefährlich. Die Abschaffung des Meisterzwangs für viele Berufe wurde von der Handwerkslobby schwer bekämpft, weil es da um Konkurrenz und Pfründe geht.

Übrigens kann nicht jeder Klavierbaumeister schön stimmen. Warum sollte das nicht ein fähiger "Laie" übernehmen?
 
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Nicht falsch verstehen, Ich finde das zwar überraschend, aber im positiven Sinne. Wenn jemand gut (genug) ist und vielleicht im Nebenberuf ein attraktiv niedriges Honorar verlangt, kann das den Kunden nur recht sein. Auch Klavierunterricht kann ja günstig und trotzdem gut sein - auch ohne Zeugnisse und Diplome.
 
Ach was, jeder ist hin und wieder Kunde. Sparen gefällt jedem.
 
Auch Klavierunterricht kann ja günstig und trotzdem gut sein - auch ohne Zeugnisse und Diplome.

Auf jeden Fall. Smartphones sind ja auch vergleichsweise gut und günstig - und jetzt weiß ich endlich, warum: Die Kinder in Afrika holen das Kobalt im Nebenberuf für ein attraktiv niedriges Honorar aus der Erde! Und Zeugnisse und Diplome haben die bestimmt auch nicht.

Eine Win-Win-Situation, wie man so schön sagt!
 
Wie gesagt, wir wollen den Abend angenehm ausklingen lassen:drink::blume::herz::kiss:

Recherchiert mal im Archiv wieviel Aufgeregtheiten obiger Impuls zu Klavierunterrichtsdiscount birgt, man möchte fast von Clavionit :bomb: sprechen.

Herzliche Grüße
 
Apfel und Birnen, lieber Mick. Ich bin überzeugt, dass ein guter und begeisterter Amateurlehrer mit 1a-Kenntnissen in Didaktik und Methodik mehr wert ist als ein Klavierlehrer, der verbittert unterrichtet und lieber auf den großen Bühnen der Welt unterwegs wäre - der aus Sicht der Konzertveranstalter aber Amateur unter den richtigen Profis ist. Das ist ja in anderen Berufsbereichen manchmal auch so.
 

Ich bin überzeugt, dass ein guter und begeisterter Amateurlehrer mit 1a-Kenntnissen in Didaktik und Methodik mehr wert ist als ein Klavierlehrer, der verbittert unterrichtet und lieber auf den großen Bühnen der Welt unterwegs wäre - der aus Sicht der Konzertveranstalter aber Amateur unter den richtigen Profis ist.

Absolut! Und solche guten Amateure mit 1a-Kenntnissen in Didaktik und Methodik gibt es ja auch wie Sand am Meer. Alleine in Deutschland dürften das mindestens 1 bis 2 sein, eher sogar 3 bis 4.
 
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Ich kenne keine Statistik dazu, ist aber auch egal. Es zählt die Zufriedenheit und Hingabe zum Schüler. Wie sich alleine hier im Forum so manche Klavierlehrer über ihre Schüler äußern...meine Güte, da frage ich mich, warum die ihren Schülern überhaupt Monat für Monat Geld abnehmen, wenn der Unterricht so eine Qual ist.

Aber bitte nun zurück zum Klavierbau. Ich könnte mir vorstellen, mich ins Thema einzuarbeiten. Das dauert etwas, aber macht sicherlich großen Spaß. Ums Geld geht es mir auf jeden Fall nicht in erster Linie, weil ich im Hauptberuf gut abgesichert bin.
 
Was muss er denn tun?
 
Mit dem Schüler fachlich kompetent arbeiten.
 
Wenn er zur Hingabe nicht bereit ist, kann der Schüler auch virtuell auf Youtube Klavier lernen. Oder wo bleibt dann der Nutzen?
 

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