Klavier spielen - immer noch den Hauch des elitären?

Klavierspielen hat vielleicht wirklich diesen "elitären Touch". Vielleicht finden viele Leute, die nicht Klavierpsielen können, und auch so allgemein nciht viel von Musik verstehen, Leute, die Klavier speieln, dumm, weil sie vieleicht denken, dass man beim Kalvier einfach nur sein Zeug runterdudelt und sonst nix macht; aber es sit genau das Gegenteil: Beim Klavier hat man viel mehr Improvisations- und Interpretationsmöglichkeiten als bei irgendeinem anderen Instrument. Wie zum Beispiel willst du auf einer Geige ganz auf einmal etwas eine Oktave höher und Jazzig spielen, und dann sofort wieder normal, aber vielleicht transponiert? Oder bei einem Saxophon einfach mal einen deftigen Fünfklang reinhauen? Unmglich.
 
Wie zum Beispiel willst du auf einer Geige ganz auf einmal etwas eine Oktave höher und Jazzig spielen, und dann sofort wieder normal, aber vielleicht transponiert?
Genauso wie auf dem Klavier? Man muss es nur können. Ich halte Streichinstrumente innerhalb Ihres Oktavebereiches sogar für vielfältiger (Slide, Vibrato, Tonerzeugung mit dem Bogen, Zupfen, Flageolett...).
 
Hallo allerseits,
also, wenn elitär im Sinne von "Bildungselite" gebraucht wird (vgl. Wikipedia:

"Bildungselite ist ein Sammelbegriff für eine soziale Gruppe innerhalb einer Gesellschaft, die über viel anerkannte Bildung verfügt.")

dann würd ich der Ausgangsthese zustimmen. Am Thread über "Zusammenhang Schulbildung-Instrumentenspiel" in bezug auf Klavierspieler ist ja bereits deutlich geworden, dass die meisten Klavierspieler mit Abitur bzw. Studium abgeschlossen haben und diese folglich als bildungselitär gelten.

Was meines Erachtens auch noch berücksichtigt werden könnte, ist die Musikrichtung, die man bevorzugt. Ich wage mal zu behaupten, dass viele Klavierspieler klassische Musik lieben und eben deshalb Klavier spielen, da sich dieser Musikstil mit diesem Instrument sehr gut umsetzen lässt. Da Klassik wiederum bevorzugt von der "Bildungselite" genossen wird, kann auch das Klavierspiel als elitär gelten.
Diese meine These mag nun nicht richtig sein und sie ist auch nicht wissenschaftlich belegt, ich komm nur darauf, da ich aus meinem Umfeld bis auf eine einzige Ausnahme nur Klavierspieler kenne, die Abi gemacht haben/machen werden und sehr wenige aus meinem Freundes- oder Verwandtenkreis mit Real- oder Hauptschulabschluss Klassik mögen! (ich betone: wenige!) -Komisch, oder?

Vielleicht habt ihr ja andere Erfahrungen.
Es grüßt euch, Madita
 
Beim Klavier hat man viel mehr Improvisations- und Interpretationsmöglichkeiten als bei irgendeinem anderen Instrument. Wie zum Beispiel willst du auf einer Geige ganz auf einmal etwas eine Oktave höher und Jazzig spielen, und dann sofort wieder normal, aber vielleicht transponiert? Oder bei einem Saxophon einfach mal einen deftigen Fünfklang reinhauen? Unmglich.


Kann dir da nicht ganz Recht geben. Man kann zwar auf dem Sax keinen Fünfklang spielen, aber dafür kann man auf dem Klavier nicht benden, kein Vibrato spielen und den Ton nicht mal halb so viel bearbeiten während er gespielt wird.


oli
 

Das ist ja wirklich genial!!! :)
(Da könnte sich André Rieu ein Scheibchen abschneiden... :D )

Und noch kurz zum Thema:
ich hatte schon vor längerer Zeit ein Geschwisterpaar im Privatunterricht, deren Eltern beide Ärzte waren.
Obwohl die Kinder eigentlich an Musik und speziell an Klavier überhaupt kein Interesse hatten, wurde ein nagelneuer Steinway Flügel angeschafft, der ein kleines Vermögen kostete.
Und auf meine Frage hin, warum denn die Kinder unbedingt Klavier lernen "müssten" obwohl es sie eigentlich überhaupt nicht interessiere, antwortete mir der betuchte Vater:
"Wissen Sie - drei Dinge gehören einfach in ein Einfamilienhaus: ein Hund, ein Billardtisch und ein Klavier."

Was soll man da noch dazu sagen?? :roll:
 
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Kann dir da nicht ganz Recht geben. Man kann zwar auf dem Sax keinen Fünfklang spielen, aber dafür kann man auf dem Klavier nicht benden, kein Vibrato spielen und den Ton nicht mal halb so viel bearbeiten während er gespielt wird.


oli

Im Prinzip hast du Recht nur der Vollständigkeit halbe möchte ich darauf hinweisen, dass auch der gespielte ton noch bearbeitet werden kann und sogar synamisch anschwellen kann?? Wie das geht: Ja, nicht bei normalem Klavierspiel aber bei Experimentellem:

Ich schlage einen Ton an beisp. kleines c und halte die Taste am Boden.

Dann spiele ich mit der rechten Hand mehrer töne,akkorde oder cluster , die ich gleich wieder loslasse. Über das Resonanzverhalten wird sich dann die kleine c-Seite entsprechend verhalten und die vielfältigsten Modulierungen mitmachen.
 
Und noch kurz zum Thema:
ich hatte schon vor längerer Zeit ein Geschwisterpaar im Privatunterricht, deren Eltern beide Ärzte waren.
Obwohl die Kinder eigentlich an Musik und speziell an Klavier überhaupt kein Interesse hatten, wurde ein nagelneuer Steinway Flügel angeschafft, der ein kleines Vermögen kostete.
Und auf meine Frage hin, warum denn die Kinder unbedingt Klavier lernen "müssten" obwohl es sie eigentlich überhaupt nicht interessiere, antwortete mir der betuchte Vater:
"Wissen Sie - drei Dinge gehören einfach in ein Einfamilienhaus: ein Hund, ein Billardtisch und ein Klavier."

Was soll man da noch dazu sagen?? :roll:

Der arme Hund! :(

Hundtröstende Grüße
Tosca
 
Im Prinzip hast du Recht nur der Vollständigkeit halbe möchte ich darauf hinweisen, dass auch der gespielte ton noch bearbeitet werden kann und sogar synamisch anschwellen kann?? Wie das geht: Ja, nicht bei normalem Klavierspiel aber bei Experimentellem

Bin mir über die Möglichkeiten bewusst. Deßhalb schrieb ich auch dass es nicht mal halb so viel gibt. Weil ich denke, ganz so viele gibt es nicht. Beim Sax kann ich alles machen. Da kann ich den Ton von traurig zu froh und wieder zurück klingen lassen, das in allen Lautstärken mit oder ohne Nebengeräusche, mit growl ohne growl.

Aber es sind einfach alles verschiedene Instrumente mit eigenen Vorteilen. Deswegen spiel ich beide so gern.


oli
 
Um nochmals auf die Fragestellung zurückzukommen: nichts ist so haltbar wie die Vorurteile in den Köpfen der Menschen.

Vor 20 bis 30 Jahren mag Klavierspielen noch ein elitäres Hobby gewesen sein, heute würde ich das nicht mehr behaupten. Heute gibt es schliesslich auch für weniger begüterte Familien die Möglichkeit, ein Klavier zu mieten. Die Klavierstunden selber kosten natürlich auch Geld, die Preise sind aber normalerweise für alle Instrumente gleich (wenigstens ist das hier bei uns so). Beim von der Stadt subventionierten Musikunterricht gibt es auch einen Geschwisterrabatt.

Ausserdem kommt es halt auch noch darauf an, wo man die Prioritäten setzen will - wie schon Siri in diesem Thread geschrieben hat. Ich kann mir auch nicht ein Klavier kaufen, Klavierunterricht nehmen und gleichzeitig noch jedes Wochenende in den Ausgang, auswärts essen und grosse Ferienreisen machen (wobei das mit dem Reisen sowieso nicht mehr so attraktiv ist, weil wir Klavierspieler/innen ja unser Instrument nicht so einfach mitnehmen können ;-)).

Abgesehen vom finanziellen Aspekt würde ich auch behaupten, dass Leute, die Klavierspielen als etwas Elitäres betrachten, vielleicht einfach ein wenig neidisch auf die klavierspielenden Mitmenschen sind. Es sind ja nicht alle Leute fähig oder willens, so viel Zeit und Energie in ihr Hobby zu investieren - und wenn sie es doch tun, ist es vielleicht ein Hobby, bei dem am Ende nicht so viel schöne Musik rauskommt ;-).
 

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