Klavier oder Flügel

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Johnny1900

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Hallo liebe Leute,

Ich bin zunächst mal in der glücklichen Situation mir schon in jungen Jahren ein eigenes Instrument (fürs Leben!?) leisten zu können :)

Jetzt stehe ich vor der Frage: Klavier oder Flügel?

Das sollte ich, wie ich merke, erstmal entscheiden bevor ich weiter Probespiele. Weil ein Flügel ist natürlich (zumindest für mich) immer überlegen. Ich stelle mir die Frage aber aus einem anderen praktischen Grund: Ich wohne momentan in einer WG in einer Großstadt. Mein jetziges Zimmer (24 m²) wäre groß genug für einen (kleinen) Flügel (fliegt halt das Sofa raus, da sind meine Prioritäten klar ;)). Es werden wohl noch einige Umzüge und Zimmer/ Wohnungssuchen in der Großstadt folgen in den nächsten Jahren. Da bin ich mit Klavier eben flexibler. Zudem könnte ich, wenn ich beim gleichen Klavierhaus kaufe, das Klavier später wieder zum selben Preis verkaufen bzw. auf einen Flügel upgraden (wie genau da die Bedingungen sind muss ich noch in Erfahrung bringen). Andererseits: Ich könnte JETZT einen Flügel zuhause haben *träum*

Bei einem Klavier würde ich eher unter 10T bleiben, für einen kleinen Flügel würde ich wohl auch um die 20T berappen.

Ich erwarte hier jetzt nicht direkt eine Antwort auf meine Frage, aber vielleicht hat ja der ein oder andere schon Erfahrungen gemacht oder steht/ stand vor einer ähnlichen Entscheidung. Würde mich mal interessieren :)
 
...ich habe kleine Flügel mit großartigen Klavieren verglichen und stelle wie eigentlich viele andere fest: ein großes und gutes Klavier ist einem kleinen Flügel klangtechnisch überlegen, die Saitenlänge u d der Resonanzboden eines großen Klaviers übertrifft die der kleinen Flügel. heutige Mechaniken sind so gut, dass das Repetitionsproblem eigentlich so gut wie nie auftritt, jedenfalls bei meiner Spielstärke. Aber ich spiele schon auch schwierige Literatur. Aber Du musst den Klavieren auch den gleichen Preis gönnen. Probiere doch mal das Bösendorfer 120CL oder das Steingräber 122, Du wirst überrascht sein....
 
Interessant! Da scheinen die Meinungen wohl auch auseinander zu gehen.
Ein Freund von mir der klassisches Klavier studiert hat, meinte eben das zu mir: auch kleine Flügel seien Klavieren für ihn im Grunde immer überlegen. In einem Klavierhaus habe ich zuletzt einen restaurierten Yamaha-Flügel für 10T gespielt, der für mich schon ein deutlich besseres Spielgefühl als die Klaviere im ähnlichen Preissegment hatte. Oder liegts auch einfach an dem Gefühl an einem Flügel zu sitzen?
Ich werde auf jeden Fall noch Klaviere testen, danke für die Tipps.
 
Ja die scheinen mit 30T dann doch etwas über meinem Budget
 
Wenn Du einen Flügel mit mindestens 180cm Länge jetzt und in Zukunft beherbergen kannst,
dann rate ich ganz eindeutig zum Flügel. Bessere Mechanik und meistens auch ein besserer Klang.
Und es ist ein anderes Lebensgefühl.
 
Pro-Tip für kleine Zimmer: Ein Hochbett hat man in ein paar Stunden zusammengebaut und sich damit ein paar Quadratmeter Bodenfläche gekauft, die der Länge eines Flügel zugute kommen.

Das mit dem Hochbett hatte ich in meiner ersten Wohnung mit einer Gesamtgröße von 26m² - und der uralte 2m Bechstein war ein hübscher Anblick darunter.

Für Dein Budget gibt es von Feurich das Modell 218, das ich für diesen Preis für ein echt gutes Instrument halte - und da kommt vom Klang und Spielgefühl kein Klavier mit.
 
Ja, ich habe vor einiger Zeit mal einen Bösendorfer 225 und einen Feurich 218 Seit' an Seit' gespielt.
Der Bösendorfer war besser, aber der Feurich hat mich sehr positiv überrascht. Empfehlung!
 
Ich kann Dir auch nur zum Flügel raten, Johnny. Letztes Jahr war auch hin- und her gerissen.
Auch ich habe bloß einen 25qm kleinen Wohn-Schlafraum und trotzdem einen 186er Flügel erstanden.
Bei meinen mehrwöchigen Tests fand ich heraus, dass hochwertige Klaviere auch sehr gut klingen, kleine Flügel jedoch zu schrill (wie Blech/Metall). Daher schieden irgendwann die Stutzflügel-Größen 151cm u. 161cm aus, es sollten mindestens 172cm sein. OK, dann wurden es doch 186cm ;-)
Große Bedenken entstanden im Vorfeld auch bezgl. der Lautstärke und dem Flügelgrößen-Raum-Verhältnis. Alles halb so wild.
Ja, es ist eng, aber das Spielgefühl und der Klang entschädigen für alles!
 

auch kleine Flügel seien Klavieren für ihn im Grunde immer überlegen. In einem Klavierhaus habe ich zuletzt einen restaurierten Yamaha-Flügel für 10T gespielt, der für mich schon ein deutlich besseres Spielgefühl als die Klaviere im ähnlichen Preissegment hatte.

Dein Freund irrt in seinem Absolutismus, während Du selbst mit Deiner Differenzierung recht hast. Was das SpielGEFÜHL angeht, ist ein Flgel immer besser. Was den KLANG angeht, so verweisen Premium-Klaviere (a 25-40K) fast (!!!) alle Flügel unter 170/180 cm auf den zweiten Platz.

PS. I. d.R. sind Flügel auch besser dosierbar, was die Lautstärke angeht.
 
...ich sehe das genauso, wie mein Vorschreiber Fisherman Ich möchte das sogar noch ein bisschen provokativ zuspitzen: Wer von den leuten, die engagiert und ohne Profession Klavierliteratur spielt, die tatsächlich eine Flügelmechanik benötigt, weil die Repetition für ein Klavier nicht ausreicht, der möge nun empört aufschreien: der Klang macht die Musik, nicht die Mechanik. Ich habe nicht nur wochenlang durchprobiert, sondern bin schon seit rund zwei Jahren auf der „Jagd“ nach dem Trauminstrument. Flügel unter 200 cm können mit den Klavieren derselben Preisklasse nicht mithalten.
Du musst das auch mal so sehen: man kann für ein Klavier aus imagetechnischen Gründen nicht denselben Preis verlangen, wie für einen Flügel, oder besser gesagt: das Kosten-Nutzen-Verhäktnis für ein Klavier ist wesentlich besser, zumindest was Neuklaviere angeht.supergute Klaviere gibt es einfach seltener, daher muss man halt ein bisschen länger suchen.
Ich habe mir vor gut einem Jahr ein Schimmel 132Tradition Konzertklavier gekauft. Das ist aus meiner Sicht allen Flügeln außer zwei unterlegen gewesen (das waren der Steinway S155 und der Bösendorfer Mignon). Und dieses Klavier kostet rund 20000 EUR. Wenn Du das noch toppen willst, dann solltest Du dir wirklich mal das Bösendorfer 120 CL oder gar das 130CL anhören... Du wirst platt sein. Das schafft in dieser Preisklasse kein neuer Flügel. Ehrlich, wahr- und wahrhaftig.
Klar: ein gebrauchter Flügel ist leichter zu finden und die klingen auch beeindruckend, aber willst Du wirklich die ganze Zeit Dich um ein Ungetüm herumwinden, oder lieber doch Platz haben und trotzdem Klang. Frei nach Thomas D: ist die Anlage an, dann geht der Sound ab.
Die Klaviere von Steingräber gibts sogar mit Magneten im Anschlag. Ich brauch das nicht, obwohl ich wirklich schwere Sachen spiele. Das mit der mechanik halte ich für ein Technikfreakargument...
 
Ich bin erschüttert ob der Tatsache, dass ich hier OE1FEU vollkommen zustimmen muss :009:
 
Ich sehe das anders. Eine unbefriedigende Mechanik ist der Schlüssel dafür, keine schönen Klänge zu erzeugen und sie verhindert musikalisches Spiel.

Ein 30K-Klavier hat eine unbefriedigendere Mechanik? Schlechter? Neee, viel anspruchsvoller. Mein Klavier zeigt mir jeden Fehler, mein Flügel verzeiht.

Und somit gilt auch Dein Umkehrschluss. Eine perfekte Mechanik ist der Schlüssel zu schönen Klängen! Nicht gilt jedoch die Abwertung der Klaviermechanik per se als "schlecht!".
 
Aus eigener Erfahrung (der Threadersteller hat ja nach Erfahrungen gefragt) kann ich folgendes berichten.
Ich stand letztes Jahr auch vor der Entscheidung Klavier oder kleiner Flügel. Anfangs war das Klavier noch der Favourit (bzw. war immer klar, dass es nie und nimmer ein Flügel sein könnte), allerdings hat mich dann mein Klavierbauer angefixt und mich mal an einem kleinen Flügel (Kawai GL-30) spielen lassen. Ich war sofort sehr begeistert, auch da der Preis mir recht attraktiv erschien. Für mich waren Flügel immer sündteure Monster...
Am meisten hat mich aber das Gefühl nicht vor einer schwarzen Wand sitzen zu müssen vom Flügel überzeugt.
Nun, der Kawai wurde es dann nicht, sondern ein Yamaha C3X.

Ich habe die Entscheidung bisher nie bereut und stehe noch immer voll dahinter!
 

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