Klaviatur Tastenspieltiefe

st_w

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Hallo,

im Gegensatz zu der offensichtlich gängigsten Methode, wobei die Tastenspieltiefe durch entsprechendes anpassen der Vorderdruckscheiben eingestellt wird, ist dies bei meinem Klavier etwas anders gelöst: anstatt von Vorderdruckscheiben gibt es da hinten eine Filzleiste, die die Spieltiefe begrenzt (siehe Bilder). Welche Nachteile (oder eventuell auch Vorteile?) hat diese Bauweise und ist das ein Relikt aus vergangenen Zeiten oder ist das heutzutage auch noch anzutreffen? Ich sehe einen Nachteil, und zwar dass die Einstellung der Spieltiefe nur sehr begrenzt möglich ist und meist gleich mehrere Tasten betrifft. Warum wurde das so gebaut? Könnte man nicht diese Leiste einfach abmontieren und durch Vorderdruckscheiben ersetzen? Wäre das sinnvoll?

Vielen Dank im Voraus für Euro Antworten und wie immer freue ich mich natürlich auch über meine Fragen hinausgehende Informationen, Kommentare und Tipps.
 

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So ein Klavier habe ich auch in meiner Sammlung, leider ist mir der Hersteller, weil es namenlos ist, nicht bekannt.
Wer ist der Hersteller Deines Klaviers?
Vielleicht kannst Du noch Bilder von der Gußplatte einstellen.
Grüße
Toni
 
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Furchtbar!


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Das gibt es bei alten Klavieren recht häufig. Kann man aber problemlos umbauen. Hintere Leiste raus, Vorderdruckscheiben rein.
 
Vielen Dank für Eure Antworten!
Weiß jemand eventuell auch wieso man das so gemacht hat? Kam das z.B. in billigeren Modellen zum Einsatz?
Kann man aber problemlos umbauen. Hintere Leiste raus, Vorderdruckscheiben rein.
Ok, Danke, so hatte ich mir das auch vorgestellt. Zwischen Klaviaturrahmen und Taste ist bei mir ca. 8,5mm Platz (bei gedrückter Taste) bzw. 18,5mm bei nicht gedrückter Taste. Die Vorderdruckscheiben sind bei Meyne zwischen 5,5 und 7mm, da müsste man in meinem Fall also noch mindestens 1,5mm zusätzlich unterlegen. Die Frage ist: sollte man umbauen? (Vorteile/Nachteile?)
So ein Klavier habe ich auch in meiner Sammlung, leider ist mir der Hersteller, weil es namenlos ist, nicht bekannt.
Wer ist der Hersteller Deines Klaviers?
Vielleicht kannst Du noch Bilder von der Gußplatte einstellen.
Ich nehme an die Frage hat sich erübrigt, nachdem Tastenscherge sagte dass die Bauweise häufig bei alten Instrumenten anzutreffen sei, aber dennoch zur Info: Das Klavier wurde in der "Anton Pappenberger Klavierbauanstalt" (Hovengasse 4a, Korneuburg, (Nieder)Österreich) vermutlich um 1920 oder früher gefertigt. Genaues weiß ich leider nicht und zum Hersteller kann ich auch quasi nichts finden. Wenn diesbzgl. jemand mehr Infos hat würde ich mich auch freuen. Ein Foto hab ich angehängt.

Vielleicht könntest du das noch etwas präzisieren? :konfus:
 

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Zwischen Klaviaturrahmen und Taste ist bei mir ca. 8,5mm Platz (bei gedrückter Taste) bzw. 18,5mm bei nicht gedrückter Taste. Die Vorderdruckscheiben sind bei Meyne zwischen 5,5 und 7mm, da müsste man in meinem Fall also noch mindestens 1,5mm zusätzlich unterlegen. Die Frage ist: sollte man umbauen? (Vorteile/Nachteile?)

D.h., die Spieltiefe von 10 mm ist momentan gegeben. Wenn du umbaust, musst du tatsächlich Pappscheiben unterlegen. Davon bräuchtest du eine größere Auswahl verschiedener Stärken. Das gleiche gilt natürlich auch für die Waagebalkenstifte. Auch dort brauchst du zum Geradelegen der Tastatur eine Auswahl verschiedener Papierstärken.

Wenn die Spieltiefe vorne anstatt hinten begrenzt wird, ist das natürlich besser: du kannst für jede einzelne Taste genauer arbeiten und das Spielgefühl ist ein anderes, weil die hinten begrenzte Taste evtl. etwas nachfedert bzw. etwas gebogen wird.

Aber mal ehrlich: wenn das so eine alte Gurke ist, dann muss man nicht unbedingt versuchen, eine Goldschmiedearbeit daraus zu machen. Alle Filze in der Mechanik sind vermutlich eh unterschiedlich abgespielt, so dass absolute Gleichmäßigkeit sowieso nicht zu erzielen sein wird. Von daher könntest du dir das auch sparen. Aber wenn du das optimale herausholen willst, dann kannst du das natürlich machen.
 
Danke für die ausführliche Antwort, Tastenscherge! Da die Unterschiede zwischen beiden Bauweisen also nicht so dramatisch sind werde ich es dann vermutlich auch so wie es ist belassen. Auch wenn ich also wahrscheinlich nicht umbaue, bin ich weiterhin an (historischen, ...) Infos über diese Bauweise oder auch mein "Bastel"-Klavier interessiert, falls da noch jemand etwas weiß.
 

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