Kinderszenen Schumann

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Takt 5 ist auf drei das f links mit dem f auf 1 in Takt 6 gebunden, beide Noten sind jedoch als Achtel notiert, ich sehe auch keinen Hinweis auf eine dritte Stimme für die linke Hand. Wie ist das zu verstehen, oder ist es vielleicht ein Satzfehler? Das f einfach liegen zu lassen klingt jedenfalls etwas dünn.

Ich habe das mal bei Anfängerfragen geschrieben, das Stück ist ja nicht sonderlich schwer.
 
Für mich gehören die Kinderszenen zu den am meisten unterschätzen Werken der gesamten Musikgeschichte.
Das ist grosse Musik und mitnichten einfach oder leicht.
Einfach so spielen kann man das schnell mal.
Aber es gestalten und Klänge zu machen sowie jede dieser Szenen anders zu beleuchten:
Sowas muss man schon extrem drauf haben!
 
Für mich gehören die Kinderszenen zu den am meisten unterschätzen Werken der gesamten Musikgeschichte.
Das ist grosse Musik und mitnichten einfach oder leicht.
Einfach so spielen kann man das schnell mal.
Aber es gestalten und Klänge zu machen sowie jede dieser Szenen anders zu beleuchten:
Sowas muss man schon extrem drauf haben!

Deswegen ja in den Anfängerfragen, damit wenigstens so grundlegende Dinge geklärt werden können :) Mich wundert eigentlich, daß "von fremden Ländern und Menschen" nicht in dem "ich kanns nicht mehr hören" Thread erwähnt wurde (oder habe ich das überlesen). In meiner Schulzeit hat das praktisch jeder gespielt, nur ich nicht.

Aber meine eigentliche Frage kannst du auch nicht beantworten?
 
Hab die Noten nicht da...
 
Takt 5 ist auf drei das f links mit dem f auf 1 in Takt 6 gebunden, beide Noten sind jedoch als Achtel notiert, ich sehe auch keinen Hinweis auf eine dritte Stimme für die linke Hand. Wie ist das zu verstehen, oder ist es vielleicht ein Satzfehler? Das f einfach liegen zu lassen klingt jedenfalls etwas dünn.

In meiner Ausgabe sind das g's (keine f's) - das Stück steht in G-Dur.
Wußte ich gar nicht, dass es da transponierte Fassungen gibt...:confused:

Jedenfalls sind die g's als 3. Stimme = als Viertel notiert und daher überzubinden. Klingt auch gut, finde ich (man kann das g etwas stärker anschlagen - Horn-Effekt;))
 
Hallo Guendola,

geht's ein bißchen konkreter? Die Kinderszenen umfassen immerhin 13 Nummern. Und ich kann beim besten Willen keinen Takt 5 finden, auf den Deine Beschreibung passen würde ...
 
Kinderszenen erstes Stück, "Von fremden Ländern und Menschen" - Takt 5. Ich war eigentlich noch zu sehr vertieft in das Stück als daß ich richtig hätte schreiben können. Natürlich ist das ein G, kein F (im Gegensatz zu so manch anderen benenne ich die Noten beim Spielen nicht, da kann sowas mal passieren ;) ). Linke Hand ist bei mir im ersten Teil durchgehend in Achteln notiert, Viertel gibt es erst nach der Wiederholung, wenn der Bass seine eigene Stimme bekommt. Und genau deswegen verwirrt diese Bindung ja auch, zwischen den beiden G ist ja eine Pause.

Ist in diesem Teil lediglich das G als Viertel notiert?
 
Welche Ausgabe benutzt Du?

Im Original sind durchgängig drei Stimmen notiert: Die Melodielinie der rechten Hand, durchgehende Triolen in der Mittelstimme (links/rechts) und die Baßlinie (teils Achtel mit Pausen, teils Viertel).

Der Takt 5 ist in der Tat verwirrend (eine ähnliche Notierung findest Du in der Arabeske op. 18 ). Nach "klassischer" Gepflogenheit müßte das erste Triolenachtel in Takt 6 (g) erneut angeschlagen werden, da neu anzuschlagende Noten Priorität vor gehaltenen Noten haben.

Ich denke aber, daß es Schumann aber unbedingt auf das übergebundene Viertel g ankam. Korrekterweise hätte er anstelle des ersten Triolenachtels in T 6 eine Achtelpause notieren müssen. Ob das Notenbild dadurch klarer geworden wäre, wage ich zu bezweifeln.

In der Hoffnung, Dir geholfen zu haben.
Viel Spaß bei Deinem Oster-Trip zu "fremden Ländern und Menschen".
 
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Ich benutze eine Version vom Mutopia Projekt - Internet Download. Die Qualität ist von dort sehr wechselnd aber es gibt eine gute Auswahl. Scheint aber so als ob die Noten doch korrekt sind.

Apropos Anfänger, Ausdruck etc.: Ich glaube, das Stück bietet im Unterricht hervorragendes Material, nicht nur, was die Stimmen betrifft sondern auch Handpositionierung, damit verbunden Fingersatzbearbeitung, Pedalspiel, ein bischen Theorie und grundlegende Aspekte beim Entwickeln des Ausdrucks. Es sollte nur nicht einfach ein Durchgangsstück sein, das nach dem Erlernen der Noten wieder vergessen wird.
 
So, ich komme jetzt einigermaßen klar, der Mittelteil wackelt noch und ein paar Töne reißen aus der Dynamik aus. Bin aber auch an fremden Meinungen interessiert:.....

....

Neue Version, jetzt wird es langsam.

[MP3="http://www.guendola-productions.de/vonfremdenetc_03.mp3"]vonfremdenetc_03.mp3(Schumann)[/MP3]
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Guendola,
in bin beeindruckt von Deinem Spiel... ich mache im Mittelteil immer Fehler...:rolleyes:
Du hälst auch gut die Geschwindigkeit durch, was aber m. E. im Mitelteil ruhig etwas lockerer gesehen werden kann... ein klitzekleines Rubato fänd ich da schön, bevor das Hauptthema wieder losgeht. Die Melodie könnte noch etwas mehr im Vordergrund stehen... aber das liegt vllt. auch an der Aufnahme?

Ich finde das Stück übrigens sehr hübsch und keineswegs 'überhört'.

Gruß
Netti
 

So, ich komme jetzt einigermaßen klar, der Mittelteil wackelt noch und ein paar Töne reißen aus der Dynamik aus.

Mir gefällt die Aufnahme. Ich würde das Tempo etwas langsamer halten, aber das ist ja die freie Wahl des Interpreten. Das Tempo schwankt manchmal ein bisschen (ich meien jetzt nicht die Übergänge zu neuen Phrasen), aber diese Unterschiede sind sehr gering.

Es ist ein sehr tänzerisches Stück, die Interpretation zwingt mich geradezu mich zum 3/4-Takt (oder 6/8?) zu bewegen. Erinnert mich so ein bisschen an den Waltzer von Brahms in gis-moll (ich glaub das war er?) vom Charakter her.

Was ich noch anders machen würde: Den Moll-Teil nicht so aggressiv und stark betont spielen. Aber ich weiß jetzt nicht, was in den Noten steht. Steht da forte?
 
Hallo,

find ich schon nicht schlecht.

Allerdings Mittelteil:

Die Akkorde find ich zu "klotzig", den Bass zu leise (bei mir
wären wohl die Bässe zu stark für viele *G*).

Takt 5 und 6: Rit. und Fermate stehen in den Noten, und würde auch musikalisch
Sinn machen nach meiner Meinung.
 
Hallo, Guendola,

ich finde es ehrlich gesagt auch im Mittelteil etwas zu "gewalttätig". Ich spiele das Stück auch seit ca. 1/2 Jahr, nahm es als Weihnachtsvorspiel-Stück.

Als Anfängerstück würde ich es allerdings nicht bezeichnen! Es ist zwar kurz und notenmäßig schnell gelernt, aber die Ausführung hat es in sich!

Hier mal meine Lieblingsaufnahme (Horowitz):

[mp3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1206510232.mp3"]blablablaa[/mp3]

Daran habe ich mich etwas orientiert, die Rit. und Fermatengeschichte ist allerdings auslegbar. Ich habe eine Version, die mit keiner bisher gehörten konform war. Meine Lehrerin: "Hauptsache, Sie können die Zuhörer überzeugen."... Für eine eigene Aufnahme müsste ich allerdings wieder auffrischen.

Klavirus
 
Hallo Guendola,

da wirst Du ja einiges an Streicheleinheiten bekommen - zu Recht! :)

Was mir aufgefallen ist: Das Ganze klingt insgesamt etwas diskantlastig, vor allem im Mittelteil, wo die Melodie nun wirklich im Baß liegt. Aber auch in den Eckteilen könnte ich mir die Baßlinie markanter und die Mittelstimme leichter ("pastellfarben") vorstellen. Es mag aber durchaus auch am Instrument oder an meinen alten "WaveMaster 120"-Lautsprechern liegen.

Aber nochmals: es hat mir sehr gut gefallen.
 
Hallo Guendola,
in bin beeindruckt von Deinem Spiel... ich mache im Mittelteil immer Fehler...:
Danke für das Lob :)

Ich hatte auch so meine Mühe, habe dann aber festgestellt, daß im ersten Teil beide Hände wunderbar ruhig liegen bleiben, während ich im zweiten Teil dauernd herumhüpfen mußte, also habe ich mir mal Handstellung und Fingersätze angesehen und das war der Schlüssel. Es sind ja eigentlich nur sechs Takte, das hat mich um so mehr gewurmt.

Ich will zwischen den einzelnen Abschnitten noch etwas mehr Ruhe einkehren lassen, dann wird die Gewalttätigkeit auch abnehmen, das ist nämlich ein Ausdruck von Aufnahmestress und erpresster Denkgeschwindigkeit (ich spiele es ja noch nicht solange, daß es sich hätte setzen können). In der zweiten Wiederholung habe ich mich zusätzlich über die letzten beiden Töne der linken Hand geärgert...

Das Tempo hat sich aber von selbst ergeben, ich glaube nicht, daß ich daran noch etwas ändern will.

Die Aufnahme von Horowitz kenne ich auch, die ist wunderschön. Aber soviel Ritardando wie er werde ich wohl erst benutzen, wenn ich noch ein paar Jahre älter und ruhiger bin ;)

Mit dem Baß habe ich im Mittelteil so meine Probleme auf dem Digitalpiano. Aber die nächste Aufnahme wird auf einem Flügel stattfinden, dann kann ich mich nicht mehr herausreden. Forte steht da definitiv nicht, sondern Piano. Eigentlich will ich die ersten zwei Takte etwas kräftiger, z.b. mp, spielen, die anderen beiden dann piano, wie vorgeschrieben und dann kommt ja die Fermate, das ergibt sich dann....
 
Hi Guendola,

gefällt mir sehr gut, dein Stück! Ich habe den Eindruck, das liegt dir sehr gut in den Fingern.

Was ich nach meinem Geschmack noch ändern würde ist die linke Hand etwas leiser zu spielen. Das Stück hat so eine wunderbare legierte Melodieführung, die dann besser zur Geltung kommt. Allerdings ist diese schwebende Melodie auf den Digi- Piano sicherlich schlechter hinzubekommen, da die Töne meist schneller abklingen.

Du hast mich inspiriert, ich werde mir das demnächst auch mal vornehmen :)

Der Hartmut
 
Wir müssen halt abwarten, ich lasse das Stück ein paar Tage liegen, damit es auch mal sacken kann, dann werde ich es aufnehmen - ich bin auch gespannt! Aber morgen nehme ich mir nochmal die Übergänge vor.
 

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