Kinderszenen Schumann

Interessant, wie sehr einen kleine Änderungen aus der Bahn werfen können. Ich spiele jetzt mit übertrieben lautem Bass um diese Version zu stabilisieren. Danach bin ich hoffentlich in der Lage, so flexibel zu spielen, daß ich den (aus meiner Sicht) richtigen Mittelwert finde. Möglicherweise verfahre ich so auch noch mit der Mittelstimme...

Sowas sollte meiner Meinung nach im Klavierunterricht stark gefördert werden, relativ einfache Stücke von allen Seiten beleuchten und damit experimentieren. Das geht natürlich nicht, wenn man Klassik rein museal behandelt, denn es besteht immer die Gefahr, daß man an einer ungehörigen Version gefallen findet. Aber Musik ist ja glücklicherweise gewissermaßen lebendig und dann macht das auch nichts :)
 
Quartvorhalt

Interessante Idee für die Wiederholung von Takt 27, also für den Schluß.
 
Angeblich soll das daher kommen, dass das Fleisch der Fingerkuppen für
den Sound verantwortlich ist. Da er recht dünne Finger hat, hat er sie
eben flach aufgelegt, um die Fläche zu vergrößern (steht zumindest so ähnlich
in einer der Biographien). Natürlich vor allem bei Passagen, bei denen eine sehr
singende Melodie gefordert ist. Immer geht das natürlich kaum
 
ach Horowitz....*seufz* der macht soooo kleine Bewegungen...toll :o
 
ach Horowitz....*seufz* der macht soooo kleine Bewegungen...toll :o

Der hat ja auch so große Hände, wenn er die auf die Klaviatur legt, kann er ohne Anstrengung alle Tasten auf einmal erreichen ^^

Hier eine neue Version aus fernen Ländern - allerdings immer noch digitalpiano

[MP3="http://www.guendola-productions.de/vonfremdenetc_03.mp3"]vonfremdenetc_03.mp3[/MP3]
 
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Curiose Geschichten

Noch nicht ganz fertig, klingt aber in der Kirche recht interessant:

[MP3="http://www.guendola-productions.de/Schumann_curiose_Geschichten.mp3"]Schumann_curiose_Geschichten.mp3[/MP3]

Ich habe den Eindruck, daß man an diesen Stücken hervorragend seine eigene Technik überarbeiten kann.
 
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Auf welchem Instrument hast Du die "curiose Geschichte" gespielt. Klingt sehr schön intensiv und zupackend - zumal mit die Raumakustik eventuelle Härten abmildert. (So ein richtiges Instrument :klavier: ist doch was anderes als eine "Schweineorgel" :D)

Gibt's irgendwann eine Gesamteinspielung der "Kinderszenen"?
 
Hallo Guendola,
ein wirklich nettes Stück und schön gespielt!
Du hast mich animiert, ich werde mir gleich mal den Notentext anschauen...

Übrigens: Schön, mal wieder von dir zu hören ;)

Grüße, Madita
 
Hallo,

übe grad den "Hasche-Mann".

Haut da Horowitz beim London-Konzert nicht mal recht daneben am
Anfang des B-Teils
http://de.youtube.com/watch?v=EvMfZsq2hls

Oder hab ich mich verhört ?
Ansonsten ist auch die Lang-Lang-Version dieses Stücks recht gelungen find ich.
 

Toll Guendola
Du inspirierst mich immer wieder aufs Neue. Hatte mich auf die fremden Laender und Menschen gestuerzt, jetzt sind die Reveries dran. wie oben schon bemerkt , faellt Dein Fehlen hier im Forum immer gleich auf. Bleib uns erhalten, Du bist wahrscheinlich nicht nur fuer mich ein sehr wichtiger Motivator.
mit lieben Gruessen Sigurd
 
Auf welchem Instrument hast Du die "curiose Geschichte" gespielt. Klingt sehr schön intensiv und zupackend - zumal mit die Raumakustik eventuelle Härten abmildert. (So ein richtiges Instrument :klavier: ist doch was anderes als eine "Schweineorgel" :D)

Gibt's irgendwann eine Gesamteinspielung der "Kinderszenen"?

Das ist ein englischer Flügeln in der Kirche wo ich sonst Orgel spiele. Die Mikrophone hängen etwa 10 Meter höher, daher hört man fast nur Raumklang und recht wenig Flügel. Die Härten sind da, zwar nur wenige Töne aber dafür die wichtigsten.

Ich habe vor, die gesamten Szenen nach und nach einzuüben. Meine Hautparbeit ist momentan Technik, damit es dann zukünftig auch wirklich gut und ausgewogen klingt, daneben brauche ich umbedingt Abwechslung.
 
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Hallo,

um nicht einen neuen Thread eröffnen zu müssen, poste ich mal hier.

Es geht um die "Fremden Länder und Menschen". Das Stück soll/will ;) ich im Juni vor ein paar zumeist bekannten Menschen vorspielen (Zwickau Schumann-Haus im Rahmen einer Führung). Jetzt habe ich nicht vor, das Ganze technisch oder interpretatorisch allzu theoretisch anzugehen, sondern habe eine Aufnahme gemacht, in der ich "einfach so", also als Resultat des Übens, gespielt habe, wie es "mir so ankam" ;)

Ich würde gerne mal ein paar Meinungen hören- von Verspielerkritiken mal abgesehen, auch zum "Ritardando-Teil", den ich ja, wie schon meine Lehrerin sagte, etwas ungewöhnlich spiele. Sollte dieser wirklich unmöglich erscheinen, bin ich auch zu Änderungen bereit...

Evtl. ist es etwas hektisch, zu schnell ??? Fragen über Fragen. Unterricht habe ich momentan keinen, kann also die Lehrerin nicht fragen.

(Aufnahme mit Clavinova :D)

[mp3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1211341866.mp3"]blablablaa[/mp3]



Danke
Klavirus
 
Zunächst einmal frage ich mich, was Du in der zweiten Hälfte von T 14 veranstaltest. Es klingt hübsch, ist aber wohl nicht Schumanns Idee.

Doch der Reihe nach: Das Tempo empfinde ich als sehr schnell, zumal Dir dadurch die 16tel-Nachschläge arg hektisch oder gar nicht geraten (vor allem LH Takt 10, 12). Auch die Melodie-Endungen klingen sehr abrupt. Ich denke, das ganze Stück könne etwas Verträumteres haben. In Deiner Version klingt es, als wolle die preußische Armee afrikanische Kolonien erobern. Der Baßlinie im Mittelteil solltest Du etwas mehr Gewicht und Aufmerksamkeit schenken. (Ob das auf einer Clavinova zu realisieren ist, weiß ich allerdings nicht.)
 
Zunächst einmal frage ich mich, was Du in der zweiten Hälfte von T 14 veranstaltest. Es klingt hübsch, ist aber wohl nicht Schumanns Idee.

Tja, Schumanns Idee ist hier nicht eindeutig aus den Noten ablesbar, musste sie erst mal wieder rauskramen. Es ist ja auch so, dass sich allerhand einschleifen kann, wenn man nicht ab und zu rein schaut... Ich habe in der neuen Aufnahme mal versucht, das anders zu spielen, auch es etwas :D langsamer und, naja, verträumter klingen zu lassen.
Das Digi setzt aber hier wirklich Grenzen. Schon der Unterschied im Spielklang zur selben Aufnahme ist gravierend.

In Deiner Version klingt es, als wolle die preußische Armee afrikanische Kolonien erobern.

:-D gut gesagt!

Hier ein neuer Versuch:

[mp3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1211795468.mp3"]blablablaa[/mp3]



Klavirus
 
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Na bitte, es geht doch! ;)

Ich denke, du bist auf dem richtigen Weg. Nimm die Triolen vielleicht noch etwas ruhiger, damit sie gleichmäßig kommen und die 16tel nicht so scharf wegspringen. Die Punktierungen im Mittelteil (linke Hand) klingen noch unpräzise. Das 16tel muß deutlich nach dem letzten Triolenachtel erklingen. Allerdings darf dieses 16tel nicht zu kurz sein. Ein reguläres 16tel ist länger als die Hälfte eines Triolenachtels. (:confused: - Klar, was ich meine? - Sonst verdeutliche es Dir mal visuell mit Rechenkästchen) Im schnellen Tempo sind solche Feinheiten unerheblich, in langsamen Stücken machen sie sich aber deutlich bemerkbar.
 
Digitalpianos setzen zwar Grenzen aber das ist keine Ausrede. Mich hat mit meiner Lüge (linke Hand käme auf Digitalpiano nicht so gut raus) zwar keiner entlarvt, das macht es aber auch nicht wahrer.

Preußische Soldaten, Barbarenhorden oder ein Geschichtenerzähler, sie alle möchten etwas gleichmäßigere Triolen. Du solltest das Stück mal richtig langsam spielen, und das zweimal pro Tag. Und dabei wirklich darauf achten, daß jede Triole ihren vollen Notenwert erhält.

Und noch ein Vorschlag: Das Stück kann man in Wellen empfinden, sozusagen die einzelnen Fragmente der Beschreibunen oder Eindrücke von den fremden Ländern und Menschen. Einiges ist besonders speziell und kann hervorgehoben werden, anderes wiederholt sich und ist dann beim zweiten Mal nicht mehr so wichtig. Schumann erzählt hier etwas und Erzählungen sind strukturiert und dramatisch aufgebaut. Das Stück ist doch recht kurz, da kannst du dir ruhig Zeit lassen und jeden gefühlten Abschnitt für sich spielen, abschließen, überleiten und dann den nächsten Abschnitt "schildern".

Und bevor das eigentliche Thema im zweiten Teil wieder beginnt, sollte wirklich Spannung da sein, da ist ja auch ritardando, crescendo und eine Fermate notiert. Dann setzt es mit deutlichem Auftakt wieder ein, nämlich das C in der rechten Hand, das uns Schumann zu Anfang des Stückes vorenthalten hat. Das ist möglicherweise der wichtigste Ton im ganzen Stück und "a Tempo" steht erst dahinter.

Man darf nie vergessen: Schumann wurde im Laufe seines Lebens verrückt und das lag möglicherweise auch an der Intensität der Musik, die in ihm lebte - oder anders herum....

Vorspielen kannst du deine Version durchaus, wenn du die Triolen etwas ruhiger hinbekommst. Aber etwas mehr Gefühl kann wirklich nicht schaden ^^

Ein paar Tage hast du ja noch, also arbeite an den Triolen und überlege dir, wie du das Stück strukturieren und beleben willst. Technisch hast du alle Voraussetzungen, es wirklich schön zu spielen.
 
Hm, wenn ich auch dazu etwas sagen darf... ;) Ich finde du könntest noch viel langsamer spielen und jeden Ton genießen! Stell dir einfach vor jemand würde das Lied singen, ich glaub nicht dass er dieses Tempo wählen würde :) Aber das Tempo gehört ist ja eigentlich individuell wählbar, von daher mach es wie du willst. Wobei das Tempo schon bei Aufnahme Nr. 2 viel besser ist, als bei Aufnahme Nr. 1. Trotzdem würde ich es noch vieeel mehr herabsetzen.

Was mir grundsätzlich an deiner Aufnahme nicht gefällt ist der Puls. Er schwankt viel zu sehr. Stell dir mal den Takt einfach mal vor und klopf ihn auf dem Tisch: 1-2-3, wobei die 1 betont ist. Und während du das Stück spielst, kannst du einfach mal mit dem Fuß mitklopfen. Ich würde dir sogar raten, ein Metronom zu benutzen.

Aber du bist schon auf dem richtigen Weg! Nur weiter so!

Edit:

Und noch ein Vorschlag: Das Stück kann man in Wellen empfinden

Du kannst noch zusätzlich die Atmung mit reinbringen.

(Tief einatmend) Jaaaam-taam- (ausatmend) taaaaa-taaaa-taaam

Also tief Einatmen bei den ersten sechs Schlägen 1-2-3-4-5-6 und ausatmen bei den nächsten sechs.

Oder bei 1-2-3 einatmen und bei 4-5-6 ausatmen.

Und so müsste eigentlich das Tempo sein. Sonst wirkt es so, als ob du aus der Puste wärst ;)
 
(Tief einatmend) Jaaaam-taam- (ausatmend) taaaaa-taaaa-taaam

Also tief Einatmen bei den ersten sechs Schlägen 1-2-3-4-5-6 und ausatmen bei den nächsten sechs.

Oder bei 1-2-3 einatmen und bei 4-5-6 ausatmen.

Und so müsste eigentlich das Tempo sein. Sonst wirkt es so, als ob du aus der Puste wärst ;)

Neiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeen!!!!!!!!!!!!!
Das ist doch kein Schunkelwalzer!!!!!

Bitte etwas längere Wellen, und die bewegen sich wiederum auf der großen Welle, die erst bei der Fermate umschlägt (vielleicht das falsche Bild).
 

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