Kaufberatung: "verpöntes" China-Klavier (Feurich) bzw. Yamaha?

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Thinkdifferent

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Hallo zusammen,

nachdem bei uns ein Klavierkauf ansteht, bin ich sehr schnell auf dieses Forum gestoßen. Aber trotz Forumsuche und tagelangem Durchstöbern passender Threads bräuchte ich bitte noch Hilfe bzw. Infos:
Wir suchen ein Einsteigerklavier (ich selber hatte vor 30 Jahren ca. 7 Jahre Unterricht - kaum noch etwas vorhanden; meine Tochter möchte ganz von vorne anfangen) und haben schon diverse Klavierhäuser besucht. Da unser Budget auf ca. 6.000 - 7.000 € begrenzt ist, kommen entweder ein neues Einsteigerklavier oder ein gebrauchtes, ehemals etwas teureres Klavier in Frage.
Aber: da der WAF (Womens Acceptance Factor) auch eine große Rolle spielt, muss das gute Stück weiss sein!!! Und da gibt es auf dem Gebrauchtmarkt nicht viel passendes - selbst im Raum München. Noch dazu kann man in ein gebrauchtes halt nicht zu 100 Prozent hineinsehen - wahrscheinlich auch kein Klavierbauer...

Somit sind wir (abgesehen von einem neuen Ed. Seiler - Modell Ritmo - das es NUR in schwarz gibt) sehr schnell auf die auch von mir anfangs verpönten Chinaklaviere gekommen bzw. auf die Japanvariante "Yamaha".
Zur Wahl stehen das Feurich U122 und das Yamaha B1 / B2. Beide haben den Vorteil, dass es sie in weiss UND mit der Silent-Funktion gibt - was einer weiterhin guten Nachbarschaft sicher zuträglich ist.

Meine Frage: ich habe viel über ALTE Feurichs gelesen - aber fast nichts über die neuen... Sind diese zu Recht "verpönt" oder kupfern die Chinesen mittlerweile auch die gute deutsche Qualität ab? Wie gut (klanglich und handwerklich) ist Yamaha im Vergleich zu Feurich? Über die Langzeitqualität eines neuen Feurich kann man ja noch nichts sagen...

Ganz klar: lieber wäre mir ein Schimmel, Sauter oder ein Seiler (speziell das "Clou"!) - aber gebraucht in weiss so gut wie nicht zu kriegen und neu definitiv zu teuer.

Bin für jede Hilfe dankbar!
Grüße,
Thinkdifferent
 
Nur kurz: Du soltest am WAF arbeiten, denn sonst bleiben euch 99 % des Marktes verschlossen, wenn nicht noch mehr. Und unter den paar weißen ein gutes Klavier zu finden, dürfte nicht so einfach werden.
 
Falls Du maletwas weiter richtung Norden kommst, könntest Du Dir mal Guckel ansehen. Ist zwar schon 'ne Weile her, daß ich auf Klaviersuche mal dort war, mir haben die neuen Klaviere, die der Herr Guckel aus international zusammengestellten Komponenten in Offenbach zusammenbaut, recht gut gefallen.
 
Hallo Thinkdifferent,

schön, dass Du Dich hier über ein Forum versuchst, zu informieren.
In Klavierhäusern gibt es heute leider fast nur noch Klavier aus fernöstlicher Herstellung.
Diese Klaviere haben eines gemeinsam: sie sind billig produziert, in Aussehen dem mainstream angepasst und klanglich absolut unbefriedigend dafür umso lauter.
Wie lang solch ein Billigklavier halten wird, weiß keiner.
Bei den von Dir schon angesprochenen Gebrauchten, wissen wir, dass die Guten davon 100 und mehr Jahre alt werden können.
Wir selber sind vor einigen Jahren auf die Klaviere der Firma Wurlitzer gestossen. Sie sind nur kanpp einen Meter hoch und haben trotzdem die Klangfülle eines "richtig großen Klavieres". Rudolf Wurlitzer war Deutscher, der mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika auswanderte. Dort wurde er zum größten Musikinstrumentenhersteller aller Zeiten. Bei seinen Klavieren setzte er auf die bewährten Techniken der damals weltbesten Firmen und paarte dies mit moderer industrieller Herstellung.
Statt edler Hölzer verwendete er Tischlerplatten für den Korpus der Klaviere. Große Wert legte er auf die Qualität der Klaviersaiten und wir haben bis heute noch keines seiner Klaviere gefunden, bei dem eine Saite hätte ersetzt werden müssen. Seine Mechaniken sind wohldurchdacht, Ersatzteile dafür gibt es bis heute. Das Besondere an Wurlitzer-Klavieren ist, dass man sie auf Zimmerlautstärke und eine absolut leichte Spieart einstellen kann, ohne dass sie sehr an Klang verlieren.
Das ist einzigartig!
Martin hat einige Schüler, die inzwischen ein solches Klavier besitzen. Kinder, die darauf lernen, lieben ihr Klavier, lernen von Beginn an, einen kraftvollen Anschlag, weil sie ja nicht vor lauter Abneigung gegen den lauten Klang nur ganz sachte hinlangen.
Das Klavier findet in jeder Wohnung Platz, dadruch, dass es so niedrig ist, hat man auch nicht eine große schwarze Wand vor sich.
Wir lackieren die Klaviere nach Geschmack ihrer Käufer. WEr es schwarz haben will, krieg es in schwarz. Möglich ist aber auch ein Airbrush-Bild, oder eine Lackierung im modernen amerikaischen Stil in Grün, Blau, Rot Gelb oder welcher Farbe auch immer.
Bei Interesse, einfach mailen oder anrufen.
Klaviere können jederezit besichtigt und ausprobiert werden.
Sabine
Martin Dalheimer
 
Somit sind wir (abgesehen von einem neuen Ed. Seiler - Modell Ritmo - das es NUR in schwarz gibt)

Werden die nicht mehr in weiß angeboten?

sehr schnell auf die auch von mir anfangs verpönten Chinaklaviere gekommen bzw. auf die Japanvariante "Yamaha".... B1 / B2.

Indonesien, nicht Japan.


Über die Langzeitqualität eines neuen Feurich kann man ja noch nichts sagen...

Die Yamaha B-Serie gibt es auch noch nicht länger.

Mit Eurem Budget steht euch die gebrauchte Spitzenklasse offen, nur nicht in weiß und mit Silent.:(

Wie wäre es damit?
Pianova-Community - Klavier - Sauter - Ragazza 122 - Gebraucht - (id: 3337)
 
(1) Somit sind wir (abgesehen von einem neuen Ed. Seiler - Modell Ritmo - das es NUR in schwarz gibt) sehr schnell auf die auch von mir anfangs verpönten Chinaklaviere gekommen bzw. auf die Japanvariante "Yamaha".
Zur Wahl stehen das Feurich U122 und das Yamaha B1 / B2.

[...]

(2) Meine Frage: ich habe viel über ALTE Feurichs gelesen - aber fast nichts über die neuen... Sind diese zu Recht "verpönt" oder kupfern die Chinesen mittlerweile auch die gute deutsche Qualität ab? Wie gut (klanglich und handwerklich) ist Yamaha im Vergleich zu Feurich? Über die Langzeitqualität eines neuen Feurich kann man ja noch nichts sagen...

(1) Das kannst du leicht durch einen Anruf in Kitzingen klären. Im Handel finden sich jedenfalls andere als schwarze.

(2) "Feurich" ist inzwischen eine Handelsmarke der Fa. E. Bittner in Wien, die mit dem alten Feurich überhaupt nichts zu tun hat. B. vertrieb Instrumente früher unter dem Namen "Wendl&Lung", und von einer einzigen Neukonstruktion abgesehen (s. die Neo-Feurich-Website) haben die nur den Namen gewechselt und werden weiterhin von Hailun hergestellt. Daß der Hersteller Hailun "verpönt" sei, kann man kaum sagen, sofern die Beiträge im amerikanischen Forum Piano World nicht alle komplett gelogen sind. Allerdings würde in dein Budget auch ein Yamaha P121 passen, das es auch in weiß gibt, ein gutes Stück billiger ist als das nahe verwandte, renommierte U1 und IMHO eine Liga höher spielt als das W&L.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Thinkdifferent,

Du mußt erst mal entscheiden, wofür genau Du Dein Budget anlegen willst:

- Ist der WAF absolut ?
- Ist "weiß" das Einzige, was den WAF maximiert, oder kommen z.B. auch ein anderer
Standort in der Wohnung oder eine optische Raumabtrennung o.ä. in Frage ?
- Ist "Silent" nur so eine Idee, oder zwingend (ist nämlich für sich genommen mit ca. 2T€ schon ein schöner Brocken) ?
- Ist ein Klavier aus China überhaupt eine Option ?

Je nachdem, wie diese Fragen beantwortet werden, bewegst Du Dich in völlig verschiedenen Marktsegmenten. Von denen sicher (mit) am unangenehmsten ist: Junges gebrauchtes Klavier, in weiß und mit Silentfunktion :(.

Gruß
Rubato
 
Hier ist ein Faden, wo Du noch Anregungen finden könntest:

https://www.clavio.de/forum/klavier...ier-welche-marken-soll-ich-mir-anschauen.html

Modelle von Irmler, May und Vogel by Schimmel sowie das Kawai K3 gibt es ebenfalls in weiß.

Seiler bietet grundsätzlich ebenfalls die Oberfläche weiß an. Falls das für das Ritmo nicht gilt, weißt Du bereits mehr, als ich gerade auf die schnelle über die homepage herausfinden konnte.
 

Vielen Dank schon einmal für die vielen Antworten in so kurzer Zeit!!!

Zum WAF: der ist nicht "absolut", aber extrem hoch im Bewertungssystem... In einem 30qm Wohnzimmer an einer Durchgangsstelle würde so ein Kasten in weiß wesentlich unauffälliger sein als in schwarz. Die Stelle, an der das Klavier stehen wird, ist festgezimmert. Wir hatten unser 100 Jahre altes (leider völlig kaputtes...) Förster an einer anderen, ungünstuigen Stelle stehen - somit ist der jetzt ausgesuchte Platz bindend.

Zu einem gebrauchten: Klar wäre der Markt damit auf einmal riesig (noch dazu, wenn auch schwarz in Frage käme) - aber bevor ich ein Klavier kaufe, würde ich es gerne erst einmal "bespielen". Auch wenn mir bwußt ist, dass ein bestelltes Klavier nicht zu 100 Prozent mit dem im Laden bespielten identisch klingt...
Bei einer Bestellung bei einem Händler "weit weg" kann ich nicht aml so eben vorbeikommen und meine eventuellen Probleme schildern - ein Händler im Umkreis von ca. 50 km würde dann auch als Stimmer das gute Teil kennen.

Irmler: Habe ich mir angesehen und als "geht gar nicht" empfunden! Vogel war schon besser, Kawai habe ich nur die billigen gesehen.

Yamaha: als ehemaliger Motorrad-Fahrer ist Yamaha für mich gleichbedeutend mit Japan :-) Dass die Klaviere in Indonesien gefertigt werden, wusste ich nicht. Auf der Webseite von Yamaha gibt es das B1 bis 3 noch - ist die Seite veraltet???
Das P121 (MIT Silent-Funktion) und das P116 kosten mir eigentlich zu viel - da müssten schon einige Argumente FÜR Yamaha und GEGEN Feurich sprechen. Das Ritmo ist auf der Herstellerseite nur in schwarz beschrieben.

Silent: Eigentlich schon ein "Muss" - meine Zeiten, zu denen ich üben kann, beschränken sich auf das Wochenende und auf spät Abends. Und da ich vorhabe, meine Klassik-Kentnisse von damals nicht weiter auszubauen, sondern in Richtung Jazz und Blues gehen möchte, würde auch der Rest meiner Familie die Silent-Funktion bevorzugen.

Ob ein Klavier aus China überhaupt eine Option ist? Wie gesagt: viel lieber wäre mir ein deutsches Klavier - aber mit meinen Vorgaben ist das halt nicht zu vereinbaren; somit kommt durchaus Indonesien oder aber eben China in Frage. Zumal ich nicht abschätzen kann, ob meine Tochter wirklich länger Gefallen daran findet - und wie es mir nach 30 Jahren wieder Spaß macht. Trotz der Absicht, mit dem iPad wieder Noten zu lernen :-)

Wirklich interessant wäre für mich aus Sicht eines Fachmanns der klangliche und handwerkliche Unterschied zwischen Feurich (besagtes U122) und Yamaha. Sind diese ca. 2.500 € Mehrpreis gut angelegt???
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die B1 -2 - 3 sind ganz aktuelle Modelle und nebenbei die meistgekauften Klaviere in Deutschland.
YAMAHA baut seit 30 Jahren in Indonesien Klaviere mit dem seit jahrzehnten bekannten Yamaha-Qualitätsanspruch.
Versuch mal ein Feurich zu verkaufen in dem Fall daß Du Dich verbessern willst oder kein Klavier mehr benötigst.
 
Für den Fall, dass wir uns wirklich so reinsteigern und vom Einsteiger-Modell zum Mitteklasse-Modell wechseln wollen, mit Sicherheit ein gutes Argument...
B1 - 3 wären auch in weiß UND mit Silent-Funktion erhältlich. Das P121 mit dieser Ausstattung kostet dann wieder zu viel :-(
 
Das P116 mit unserer Wunschausstattung wäre dann die absolute finanzielle Obergrenze. Ist dieses Modell hörbar besser als B 1 - 3???
 
Am Besten miteinander vergleichen - hab Dir eine PN geschickt.
 
a) ... würde so ein Kasten in weiß wesentlich unauffälliger sein als in schwarz.
b) ... aber bevor ich ein Klavier kaufe, würde ich es gerne erst einmal "bespielen".
c) ... ein Händler im Umkreis von ca. 50 km würde dann auch als Stimmer das gute Teil kennen.
d) ... Yamaha: als ehemaliger Motorrad-Fahrer ist Yamaha für mich gleichbedeutend mit Japan :-)
e) ... Silent: Eigentlich schon ein "Muss" - meine Zeiten, zu denen ich üben kann, beschränken sich auf das Wochenende und auf spät Abends.
...
Herzlich willkommen im Forum!
a) Soll der teure Kasten denn wirklich möglichst unauffällig sein? (Die ~1000,- Euro Mehrpreis für die weiße Farbe sind bei einem eventuellen Verkauf schwer wiederzubekommen, könnte ich mir vorstellen.)
b) Würde ich auch, ich würde sogar soweit gehen, genau das probegespielte Instrument zu kaufen und nicht irgendein anderes mit der selben Typenbezeichnung.
c) Das wäre Vorteilhaft. Auch würde ich mich fragen, ob es mit dem Händler bei dem ich kaufe, vorstellbar ist, eventuell auftretende Probleme vernünftig zu lösen.
d) Ich fuhr jahrelang Yamaha. Ob die Klaviere von Yamaha jedoch auch so gut sind wie die Motorräder, kann ich nicht sagen.
e) Bei neuen Instrumenten sehe ich kein Problem. Jedoch ab einem gewissen Alter, kann zwar das Instrument noch gut aber die Elektronik schon veraltet sein.

Gruß cm
 
Soll der teure Kasten denn wirklich möglichst unauffällig sein? (Die ~1000,- Euro Mehrpreis für die weiße Farbe sind bei einem eventuellen Verkauf schwer wiederzubekommen, könnte ich mir vorstellen
Schlimmer! Die tauchen mit umgekehrtem Vorzeichen wieder auf! Wenn man ein weißes Klavier gebraucht sucht, gibts keines. Wenn man ein weißes Klavier verkauft, wills kaum einer. Nach meiner Beobachtung werden weiße Instrumente fast immer mit zusätzlichen Preisabschlägen gehandelt.

Eine Ausnahme scheint Schimmel zu sein, da gibt es nach meiner unmaßgeblichen Beobachtung einen echten, meist von Frauen frequentierten Markt. Ob da nachträglich das zu Jugendzeiten nicht erlaubte/mögliche Pferd/Pony nachträglich "mit eingekauft" wird? "Drei Nüsse für Aschenbrödel" spielt sich auf jeden Fall da doppelt schön! ;-)

Silent: Eigentlich schon ein "Muss" - meine Zeiten, zu denen ich üben kann, beschränken sich auf das Wochenende und auf spät Abends.
Wenns wegen der Nachbarn ist: ok! Aber für die Familie brauchst Du das wirklich nicht. Am Anfang ist das ein Thema, aber die Familie scheint sich wohl an nächtliches Spiel zu gewöhnen. Vor 4Jahren war bei mir wegen der Familie das Digi ein "Muss" - heute gehen Frau und Kinder zu Bett und erklären, man könne gerne noch (laut) weiterspielen. Ist vermutlich einschläfernd ;-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

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