Kann mich mal jemand aufmuntern?

[PianoAnnie84]

Hatte heute wieder Unterricht, der leider nicht so optimal lief, und bin jetzt bisschen geknickt.
Hatte meine Lehrerin letztes mal gefragt, ob wir nicht was vierhändiges spielen wollen, nämlich den ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms. Ich spiel die rechte Hand. Gesagt, getan, ich hatte mich für heute drauf vorbereitet, aber da ist dann leider einiges aus dem Ruder gelaufen. Mit den Fingersätzen hatte ich mich vertan (bzw. einige, so wie sie da standen, auch ignoriert ), und in einigen Oktavlagen (oder wie heisst das?) auch. Meine Lehrerin hat so vieles korrigieren müssen, dass mich das total überfordert hat. Ok, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, und ich hoffe bis nächste Woche hab ich das einigermaßen drauf. Nur jetzt ist grad mal Land unter. Hatte ich schon lange nicht mehr, so ein sch... Gefühl. Sorry, das musste jetzt mal raus.

 

[mick]

So lange du es im Unterricht versägst und nicht im Konzert, ist es doch nicht weiter schlimm. Und die ungarischen Tänze sind auch nicht so leicht, dass beim ersten Durchspielen gleich alles klappen müsste.

Was noch dazu kommt: vierhändig spielen ist recht unbequem, weil man auf der inneren Seite immer mit anliegendem Ellbogen spielen muss. Was alleine am Klavier gut funktioniert, kann vierhändig sehr anstrengend sein. Das braucht einfach Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat.

Ich spiele übrigens deshalb viel lieber Stücke für zwei Klaviere als vierhändige Sachen.

LG, Mick

 

[Symphonia]

Liebe Annie! Willst Du damit sagen, dass Du das Stück seit Kurzem übst, jetzt das wahrscheinlich zum ersten Mal vierhändig gespielt hast und nun traurig bist, dass es noch nicht so lief?! Wenn die Lehrerin Dir viel zeigen konnte, hat sich der Unterricht doch gelohnt, oder? Dafür gehst Du ja dahin! Hey, lass Dich nicht so runterziehen, der Tanz braucht Zeit! Ich hoffe auch, Du erwartest nun nicht von Dir selbst, dass es dann nächste Woche perfekt ist nur die Ruhe...
Und bzgl. "Fingersätze ignorieren" - wenn Du einen für Dich besser passenden Fingersatz hast ist doch alles gut!
Liebe Grüße!

 

[PianoAnnie84]

Ach, danke für euren Zuspruch, da wird mir gleich leichter ums Herz. ^^

@mick , und ich kam auf die Idee, mal was Vierhändiges zu spielen, weil ich es satt hatte, immer nur alleine da was zum Besten zu geben. Nach der heutigen Stunde bin ich da doch wieder anderer Meinung.
Aber gut, mit der Armfreiheit hatte ich jetzt nicht so das Problem, ich bin ja bewegungsmäßig eh nicht so ausladend, dass ich den Platz bräuchte.

@Symphonia , ich üb das in der Tat erst seit paar Tagen, und vor der Stunde heute war ich damit eigentlich ganz zufrieden erstmal. Dann kam das böse Erwachen. ^^ Klar hab ich einiges mitgenommen, hoffentlich ist auch wirklich alles hängengeblieben. Das Stück ist an sich natürlich auch nicht einfach, vor allem, weil ich noch nie mit beiden Händen unisono gespielt hab. Hab da keinerlei Erfahrung drin. Naja, schaumer mal, ich geh das morgen nochmal in Ruhe im Schneckentempo an.

 

[rolf]

Ach, danke für euren Zuspruch, da wird mir gleich leichter ums Herz.

...na dann mach´ ich mal den "bad cop"...

du schreibst:

Hatte heute wieder Unterricht, der leider nicht so optimal lief, und bin jetzt bisschen geknickt.
(...)
nämlich den ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms. Ich spiel die rechte Hand. Gesagt, getan, ich hatte mich für heute drauf vorbereitet, aber da ist dann leider einiges aus dem Ruder gelaufen.

ich muss gestehen, dass ich deinem Bericht nichts entnehmen kann, was darauf schließen lässt, dass der Unterricht nicht gut lief - eher wirkt es so, als ob du (noch) nicht genügend vorbereitet warst für das 4händige spielen dieses Brahms-Tanzes. ...und die (noch) nicht genügende Vorbereitung dem Unterricht, der Unterrichtsstunde quasi anzulasten, ist nicht so ganz ok...
fies, fühllos und böse, wie ich genuin nun mal bin, kann ich dir nur raten, ordentlich zu üben

 

[PianoAnnie84]

Jaaa ok, der bad cop hat ausnahmsweise mal Recht.....
(Aber son bisschen rumheulen wird ja wohl noch erlaubt sein... und von wegen Anlasten und so... den Eindruck hab ich doch nicht wirklich erweckt, oder? )

 

[Andre73]

Ich hoffe ich bin in ein paar Jahren auch so weit, dass ich mich derart über mich aufregen kann ;)
Bis dahin fließen noch unzählige Anfängerstücke den musikalischen Bach herunter. *schnief*

 

[Peter]

Vierhändig mache ich auch gerade und eines habe ich gelernt: Das muss man auch vierhändig üben, wenn man es nicht gewohnt ist.
Zur Vorbereitung darauf übe ich das zur Zeit so, dass ich mich so positioniere, wie ich dann auch vierhändig sitze (also z.B. bei secundo sehr weit links). Außerdem nehme ich den primo-Part auf und spiele dann dazu, damit ich das ganze Stück höre und mir Harmonien, Rhythmen und Dialoge einpräge.
Es ist auf jeden Fall wichtig, sich auch mit dem anderen Part zu beschäftigen.

Zum Unterricht: Das sehe ich ähnlich wie Rolf. Wenn ich frustriert vom Unterricht gehe, weiß ich, dass er gut war. Da weiß man dann immer sehr gut, woran man zu üben hat.

 

[40er]

Ich hoffe ich bin in ein paar Jahren auch so weit, dass ich mich derart über mich aufregen kann ;)
Bis dahin fließen noch unzählige Anfängerstücke den musikalischen Bach herunter. *schnief*

Bach hat doch auch genug wunderschöne Anfängerstücke!

 

[ChristineK]

Ich habe auch hin und wieder "frustrierende" Klavierstunden und kann das sehr gut verstehen! Vor allem bin ich immer dann geknickt, wenn ich dachte, ich hätte doch gut geübt und sei vorbereitet - und dann läuft es irgendwie nicht... Es stimmt aber, all das bringt einen ja letztlich weiter. Bei anderen Dingen, die man im Leben gelernt hat, gab es doch auch immer mal Erfolgserlebnisse und wieder (scheinbare) Rückschläge, zumindest geht mir das so. An das Vierhändigspiel muss man sich tatsächlich erst gewöhnen, das merke ich auch gerade. Das ist schon eine ganz anderes Sache als allein. Macht aber Spaß und lohnt sich - man lernt dabei auch viel!

Also: Kopf hoch und tapfer weiterüben!!!

 

[ag2410]

Hallo @PianoAnnie84

Wenn die Fingersätze nicht richtig sitzen (oder gesessen haben) hast Du sie noch nicht verinnerlicht.
Aber folge den Fingersätzen nicht sklavisch. Sie sind ein Hinweis, nicht mehr. Nach einiger Zeit suchen sich die Finger die Position, die am besten ist, also probiere aus und "fühle", was am besten für Deine Hände ist.

Wichtig ist, nicht die Fingersätze zu wechseln! Also mal so, und das nächste Mal einen anderen Fingersatz zu nehmen. Das kann gut gehen, aber auch gigantisch schiefgehen. Bleib bei einer Methode, und übe das ein. Gerade bei komplizierteren Stücken ist das wichtig.

PS: Wenn man richtig unlogische und schlechte Fingersätze "genießen" will, muß man sich nur die Heumann-Werke zu Gemüte führen. Außerdem leidet er unter einer "Fingersatz-Diarrhoe".

 

[PianoAnnie84]

Mein heutiges Übungsergebnis unter Berücksichtigung aller Fingersätze und im Schneckentempo



Wie hört sich´s an?

 

[Peter]

langsam

 

[mick]

Ich finde Deinen Fingersatz nicht ganz ideal. Z.B. in der rechten Hand in der 16tel-Sequenz (d-e-fis-d / cis-d-fis-cis etc.) ist es besser, die erste Gruppe mit dem Daumen zu beginnen (1-2-3-1) und die zweite dann 2-3-4-4 spielen.

Und im beidhändigen fis-Moll-Arpeggio würde ich nicht zweimal unter- bzw. übersetzen. Rechts mit dem Daumen beginnen: 1-2-3-1-2-3-5 und links mit dem 5. Finger: 5-3-2-1-3-2-1. Das geht im Tempo viel sicherer und vor allem lauter! Der Daumen auf der schwarzen Taste ist kein Problem, wenn du die Stelle von Anfang an nicht zu weit außen auf den Tasten spielst.

LG, Mick

 

[PianoAnnie84]

langsam

Was du nicht sagst.

 

[PianoAnnie84]

Ich finde Deinen Fingersatz nicht ganz ideal. Z.B. in der rechten Hand in der 16tel-Sequenz (d-e-fis-d / cis-d-fis-cis etc.) ist es besser, die erste Gruppe mit dem Daumen zu beginnen (1-2-3-1) und die zweite dann 2-3-4-4 spielen.

Und im beidhändigen fis-Moll-Arpeggio würde ich nicht zweimal unter- bzw. übersetzen. Rechts mit dem Daumen beginnen: 1-2-3-1-2-3-5 und links mit dem 5. Finger: 5-3-2-1-3-2-1. Das geht im Tempo viel sicherer und vor allem lauter! Der Daumen auf der schwarzen Taste ist kein Problem, wenn du die Stelle von Anfang an nicht zu weit außen auf den Tasten spielst.

LG, Mick

Hmm, ok, jetzt bin ich verwirrt. In den Noten steht der Fingersatz so wie ich ihn gespielt hab.
Finds allerdings auch schwierig, den Zeigefinger dann über den Daumen zu setzen.

Im Arpeggio hab ich lustigerweise auch mit dem Daumen angefangen, nur meine Lehrerin meinte, es wäre besser mit dem Zeigefinger zu beginnen, dann wäre der Weg zum a mit dem Daumen nicht so weit.

Ich probier das morgen nochmal.

 

[Rudl]

Was du nicht sagst.

Ja, viel zu langsam.

 

[Rudl]

Ist wohl etwas schneller

 

[Peter]

Ich denke, das ist Annie klar.

heutiges Übungsergebnis unter Berücksichtigung aller Fingersätze und im Schneckentempo

 

[Symphonia]

Ja klar langsam, aber hey! Annie ÜBT noch! Hat sie doch auch gesagt, oder? Ich finde es wahnsinnig mutig, uns hier das Übe-Stadium zu präsentieren!