Johannes Brahms

  • Ersteller des Themas Christoph
  • Erstellungsdatum

Hey, am Anfang hört man ihn doch! :p

Danach spielt er (?) - wenn ich richtig höre - den Ungarischen Tanz Nr. 1.
 
Hallo,
seit einiger Zeit beschäftige ich mich intensiver mit Brahms, was ihn auf einen derzeitigen Platz eins meiner Komponistenchartliste (Bach ist das Maß:)) katapultiert hat.

Würd gerne wissen, was eure Lieblingsstücke dieses Komponisten sind. Gerne alle Schwierigkeitsgrade und Charakterarten. Die Balladen hab ich mir schon angeschaut - ist auch demnächst mal eine in Planung, bin aber noch unentschieden. Das tolle ist irgendwie an Brahms, je öfter man ein Stück hört desto schöner wird es bis es sich zum Teil ins Phantastische steigert.

Bin schon gespannt,
Gruß Christoph

Hallo Christoph,
das geht mir bei Brahms genauso: ein neues Stück scheint anfangs sperrig, öffnet sich dann aber nach und nach und lässt einen nicht mehr los.
In diesem Sinne sind meine Lieblinge die Balladen op 10, die Rapsodien op 79 und die ersten zwei Sonaten. Dazu natürlich die Klavierkonzerte (aber nur vom Hören, spielen kann ich die nicht).
Etwas ganz anderes sidn die vierhändigen Walzer und ungarischen Tänze. Das ist weitgehend Unterhaltungsmusik (das ist gar nicht negativ gemeint!) und sehr eingängig. Lässt einen auch nicht mehr los.

Wenn Du magst: ich hab' meine Aufnahme der ersten Ballade eingestellt.

Gruß - Andreas
 
Mit Brahms ist es bei mir so eine Sache für sich. Da gibt es wunderschöne Stücke (wie z.B. das bereits mehrmals erwähnte Intermezzo op. 118 Nr. 2). Andererseits gibt es auch Stücke von Brahms die mir absolut überhaupt gar nicht gefallen.

Ein Stück, mit dem ich mich selbst schon abgemüht habe, was aber zum Spielen definitiv Spaß macht, wenn man es denn mal kann ist ein Capriccio, op. 116 Nr. 7), z.B. hier zu hören:

Op. 116, Nr. 7.

Allerdings ist es zum Spielen meiner Meinung nach nicht ganz einfach. Im Mittelteil z.B. hat mir der Rhythmus lange Zeit eine erfolgreiche Interpretation gründlich verdorben...
 
War das jetzt nur ein Einbildung, oder hört man bei der ersten Rapsodie so ab 00:31 wirklich was vom Klavierkonzert d-moll BWV 1052 raus? :shock:

Stück gespielt und mir kam die gleiche Idee :D
Ich denke mal dass sogar Brahms wusste wer der wahre Meister ist ;)
Zu der Zeit hat Brahms sich glaube ich intensiv mit Bach Orgelstücken beschäftigt, kann aber auch sein, dass ich mich irre.
 
Hallo,
seit einiger Zeit beschäftige ich mich intensiver mit Brahms, was ihn auf einen derzeitigen Platz eins meiner Komponistenchartliste (Bach ist das Maß:)) katapultiert hat.

Würd gerne wissen, was eure Lieblingsstücke dieses Komponisten sind. Gerne alle Schwierigkeitsgrade und Charakterarten. Die Balladen hab ich mir schon angeschaut - ist auch demnächst mal eine in Planung, bin aber noch unentschieden. Das tolle ist irgendwie an Brahms, je öfter man ein Stück hört desto schöner wird es bis es sich zum Teil ins Phantastische steigert.

Bin schon gespannt,
Gruß Christoph

Hallo Christoph,

ich halte (von der zweihändigen Literatur) die Rapsodie op79_2 und die Ballade op 10_1 für die technisch einfachsten Stücke von Brahms. Immer noch schwer genug, aber erreichbar.
Die Sonaten op 1 C-Dur und op 2 fis-moll sind eine ganze Nummer schwerer, aber für eine echten Freak nach einigen Jahren Üben auch noch erreichbar.
Die restliche Literatur von Brahms kann ich noch nicht beurteilen.

Zu den Charakteren wage ich folgende Einschätzung:
Rapsodien: unglaublich innige Stücke, Werke eines Meister, der mit sich und der Welt im Reinen ist, der weiss was er kann, und der keinen Wert auf Effekte legen muss.
Balladen: wunderschön, sehr schwermütig, machen leicht depressiv.
Sonate C-Dur: Das erste Werk, mit dem sich der junge Brahms als fertiger Meister der Welt (und dem Ehepaaar Schumann) vorstellt. Daher als op 1 bezeichnet, abwohl die Sonate op 2 fis-moll und das Scherzo op 4 früher entstanden. Diese Sonate kann man nicht beschreiben, man muss sie selbst spielen. Sie enthält einfach alles, von der reinen Freude an der Virtuosität bis zu tiefer Introvertiertheit. Das Stück, das ich als einziges mit auf die berühmte einsame Insel nehmen wollte.
Sonate fis-moll: Ungestümer und weniger strukturiert als die C-Dur. Trotzdem ein "geiles" Stück mit allem zwischen Gedonner und tiefster Innerlichkeit.

Gruß - Andreas
 
hallo andreas.krumm,
ich staune, dass dir Brahms erste Sonate so imponiert - ich staune deshalb, weil ich es nicht nachvollziehen kann (das liegt an mir, ich begreife das Stück vermutlich nicht, und ich muss auch gestehen, dass es mir beim anhören nicht viel sagt). Aber das ist ja gerade das schöne daran, dass man unterschiedliche Vorlieben und Ansichten hat!
--also keinesfalls will ich was "gegen" op.1 sagen!!
mir selber gefällt von Brahms in Sachen "mit Klavier" der erste Satz des Konzerts d-Moll am meisten (die anderen Sätze sing mir egal, sie wirken auf mich zu unpersönlich); das B-Dur Konzert ist für jeden, der die Terzenläufe üben muss, ein arger Brocken - ich mag es dennoch nicht sonderlich: der Grund ist, dass Brahms selbst geschrieben hat, ihm seie da ein schwerelos charmantes Scherzo geglückt ---- na das schwerelose Scherzo voller Charme und Leichtigkeit habe ich da lange gesucht, aber nicht gefunden... das Konzert in B-Dur: extrem schwierig zu spielen, grandios orchestriert, alles sehr sehr gekonnt, quasi sehr gebildet - aber irgendwie kommt es mir wie eine brave ordentliche Schularbeit vor, für die man ein Lob und einen Einser kriegt und das auch erwartet hat; für mich hat es den Spitznamen "das Gelehrtenkonzert".
mir selbst gefällt von Brahms in Sachen Klaviermusik ganz besonders das Scherzo aus der Sonate f-Moll! tremperamentvoll, virtous, aber dennoch von geradezu klassischer (besser: klassizistischer) Übersichtlichkeit. Ebenso der scherzoartige Satz aus der fis-Moll Sonate. Das sind "Jugendwerke" des Könners Brahms - danach finde ich, dass die Ballade op.10 Nr.1 "Edward" ein irgendwie paradigmatisches Stück ist: sowas vergisst man nie, tolle Musik! Danach kommen irgendwann die "späten" Klavierstücke, Intermezzi etc. - seltsam, wenn ich da ab und zu was höre, gefällt es mir durchaus, aber ich möchte das gar nicht spielen (Ausnahme: da gibts ein hübsches melodiöses Stück in Es-Dur, das mag ich sehr) -- die beiden op.79 Rhapsodien halte ich für "Nebenwerke", sicher von pädagogischem Wert. Dann die Variationen - sie sind nicht mein Fall, mit Ausnahme der Paganini-Variationen: in denen musste ich früher üben, was ich ungern getan hatte, mittlerweile verwende ich einzelne der Variationen als "Etüden/Fingerübungen"... das mag nicht sehr seriös sein, aber fürs Trainieren gelegentlich ok.
der war ein sehr guter Pianist, der Brahms - dennoch mag ich seine Kompositionen ohne Klavier (bzw. mit Klavier in einer "Nebenrolle") viel mehr, als seine Klaviermusik... das Violinkonzert halte ich für sein opus magnum, das deutsche Requiem ist immer wieder großartig, die vielen Lieder (darunter vor allem das schlichte "guten Abend, gut´ Nacht"!) und natürlich die Kammermusik. Und in dieser findet sich sein zweites opus magnum: das Klavierquintett f-Moll!!! Wow - das ist richtig klasse!! Das habe ich auch relativ oft gespielt, zusammen mit Schumanns Quintett.
schon merkwürdig: Brahms ist einer der großen Klavierkomponisten, aber ich finde kaum Zugang zu seinen Klaviersachen.
so weit mal meine persönliche Ansicht zu Brahms
(eins hab ich vergessen: seine Bearbeitung der Chopinetüde op.25 Nr.2 in Doppelgriffen, die hab ich gerne - enorm vertrackt, nicht wirklich schön im Klang, aber ein erstklassiges Übungsstück)
Gruß, Rolf
 

Zurück
Top Bottom