Ist Franz Liszt unterbewertet?

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Anonymous

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Immer wenn von großen Komponisten der Romantik zu lesen ist, tauchen immer Chopin und Schumann auf - seltener aber Franz Liszt. Dabei hat der doch ein unheimlich umfangreiches Klavierwerk hinterlassen, das unbestritten von hoher Qualität ist. Täusche ich mich, wenn ich meine, Liszt erhält trotzdem nicht die Annerkennung die Chopin oder Schumann bekommen? Woran liegt das?
 
Liszt ist meiner Meinung nach jemand, der heimlicher bewundert wird als z.B Chopin.
Liszt galt als der Klaviervirtuose und wie Paganini vielen ihm die Frauen zu Füßen. Pianisten die zur Königsklasse gehören spielen Liszt um ihre Fingerfertigkeit und ´virtuosität auszuschöpfen. Ich war selber bei einem Steinway Pianisten Wettbewerb zum zuhören da und von den 15 jungen Talenten haben 8-9 Werke von Liszt gespielt. Das spricht doch schonmal für ihn :)
 
Liszt

gehört sicher mit Chopin auf einer Stufe, vor Schumann. Aber es gibt auch schon Sachen, die doch eher sehr zeitbezogen, virtuos, ja oberflächlich sind.

Vielleicht liegt das Naserümpfen auch an sein tolles Les Preludes, der Wochenschau-Melodie.
 
Liszt gilt bei vielen Leuten als der größte und mit Abstand beste Pianist aller Zeiten. Über seine Werke kann man sich streiten, weil die Kompositionen von ihm nicht jedem gefallen, aber seine Kunst am Klavier muss einfach unfassbar gewesen sein. Er war wohl schon mit 12 Jahren der beste Klavierspieler der damaligen Zeit. Alleine das kann man kaum glauben. Heute sagt man: " Die besten Klavierspieler der heutigen Zeit sind zusammen noch nicht so gut wie Liszt.
Zum Beispiel hat Beethoven die Hammerklaviersonate ( Op.106) komponiert und eine genaue Tempovorgabe unter das Stück geschrieben. Die besten Pianisten der damaligen Zeit konnten das Srück in diesem Tempo unmöglich einhalten und man sagte, dass Beethovens Uhr falschgegangen sein muss. Als Liszt noch relativ jung war hat er diese Sonate einfach auswendig und fehlerfrei und im Tempo gespielt und es gibt Leute, die heute vermuten, dass er sie auch einfach zuerst hätte vom Blatt spielen können. Das weiß man nicht genau, man weiß aber , dass er schon mit 12 oder 13 Jahren die schwersten Stücke vom Blatt spielen konnte. Er hat seit er 4 Jahre alt war jeden Tag MINDESTENS 6 Stunden geübt, vor Konzerten 10 Stunden und einmal sogar 25 Stunden. Klavierspielen war für ihn wie eine Sprache.
Heute wissen das nicht mehr sehr viele Leute, weil Liszt schon ziemlich früh aufgehört hat öffentliche Konzerte zu geben, die allerdings damals so bejubelt waren wie früher die Beatle-Konzerte. Als er sozusagen im Ruhestand war hat er immer noch Stücke komponiert, die wirlich sehr seltsam sind ( sehr laut, sehr traurig). Mit solchen Stücken hat er sich leider seinen guten Ruf nicht auf Dauer erhalten können.
 
der noch junge schüchterne Brahms hatte sich bei Liszt vorgestellt und ihn seine Werke gezeigt. Als Liszt sie dann aufgeschlagen hatte begann er sie vom Blatt zu spielen. Tja so ist der Liszt :)
 

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