Die Hammerköpfe werden nicht "intoniert", zumindest habe ich das Wort so nie benutzt gesehen. Intonation meint die Klangveränderung des Flügels (vor allem) durch mechanische Veränderungen der Filze: also z.B. durch Verdichtung, Tränken, Abschleifen, aber auch Weicherstechen. Die eine "richtige" Intonation gibt es wohl auch gar nicht, es kommt drauf an, was für ein Klangeindruck gewünscht ist.
Klar werden Hammerköpfe "intoniert". Wenn sie "gestochen" werden, führt dies im Rahmen der Intonier-Arbeiten zu Klangveränderungen.
Zum Intonieren gehören aber - je nach Erfordernissen - auch u.U. noch andere und wesentlich mehr Arbeiten.
Wer nur "sticht" (oder "Saft" appliziert, den Zaponlack, der den Hammerkopf-Filz aufhärten soll), der erledigt nur einen Teil der in einer Gesamt-Intonation möglichen Arbeiten.
"Möglich" ist nicht gleichbedeutend mit "erforderlich", denn oftmals ist es eben "nur" nötig, zu stechen. Wer aber nur stechen kann und sonst nix kann und weiß, der ist mir noch kein vollendeter Intoneur. ein Intoneur wird z.B. checken, ob die Saiten alle gerade liegen und gleichmäßig von einem "gerade gefeilten" Hammerkopf getroffen weren. Wenn die Saiten nicht plan (in einer Ebene) liegen, ist schon Endegelände mit guter Intonation. Wenn die Hammerköpfe "bucklig", stark eingespielt mit Rillen sind, ist auch Ende mit sauberer Intonierarbeit. Da gehören die Hakö erst einmal abgezogen.
Nebenbei: wegen des Verschiebe-Pedals gibt es an jedem Hammerkopf min. ZWEI Stellen der Intoniererei... Die Normallage, und in der Anschlagsposition des getretenen Una-Chorda-Pedals. (..und, wenn man genauer als genau sein will, auch alle Positionen dazwischen, also unendlich...)
Wer sich für das Intonieren interessiert, dem sei das Buch von André Oorebeek empfohlen.