Interessante Arte-Doku "Koreas junge Klassik-Stars"

Coda

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26. Dez. 2019
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Hallo :musik018:

Hat gestern abend zufällig jemand die Doku "Koreas junge Klassik-Stars" gesehen?

Ich schaue mir gerade die zweite Hälfte in der Mediathek an. Wirklich spannend. Es geht darum, dass immer mehr extrem leistungsstarke Koreaner_innen die klassische Musikszene erobern oder nach Deutschland zum Studieren kommen; wie sie ausgebildet werden/wurden, welches Leben hinter ihrem Erfolg steckt. Es werden drei Pianist_innen, zwei Violinistinnen und die Sängerin Sumi Hwang portraitiert (die übrigen Namen bekomme ich nicht aus dem Kopf hin).

Ich habe von den Portraitierten noch nichts gehört, zugegeben bin ich da auch nicht sehr firm. Sie alle haben in den letzten Jahren hochrangige Preise gewonnen, wie etwa den Busoni-Wettbewerb, Chopin-Wettbewerb oder den Königin Elisabeth-Wettbewerb. Natürlich sind mir aber die gängigen Vorurteile gegenüber Musik-Profis aus Asien bekannt. Die Sängerin Sumi Hwang fand ich toll, der international konzertierende Pianist Seong-jin Cho wiederum, der zuletzt mit Chopins Balladen gezeigt wurde, hat mich eher kalt gelassen. Rein subjektiv, ich kann das auch eigentlich gar nicht beurteilen.

Sehr interessant fand ich auch das Statement des Dekans der Korea National University of Arts, ein berühmter Pianist, ausgebildet an der Juilliard in New York. Er habe damals in irgendeiner Jury gesessen und festgestellt, dass alle Koreaner, die dort auftraten, exakt gleich spielten und er sie später nicht mehr auseinander halten konnte. Danach bereute er die eigene Ausbildungsmethode bis dato, den jungen Menschen nicht auch "musikalische Persönlichkeit" beigebracht, sondern eher ausgetrieben zu haben, was ganz normal war/ist in Korea. Heute wolle er das alles anders machen. Wirklich interessant, dass diese Seite beleuchtet wird. Oder "warum wir Koreaner immer gewinnen müssen", sie so extrem leistungsorientiert sind - begründet durch die Geschichte des Landes.

Das alles nur mal als lose Eindrucks-Fetzen - ich kann die Doku jedenfalls empfehlen und fänds natürlich interessant, sich darüber auszutauschen oder einfach Meinungen zum Thema zu lesen ;)

Wer kennt noch andere Dokus dieser Art?
 
Danke für den Tipp, ich hab mir die Sendung gestern Abend noch angesehen. Wirklich sehenswert.
 
Ja auch hier ein Danke für den Tipp. Werde ich mir mal näher anschauen.
Arte bringt ja öfter mal interessante Dokus raus aber auch 3sat.
Habe hier letztens mal eine Doku über Lang Lang angeschaut...auch interessant.

 
Oh super, vielen Dank! Das wird mein Abendprogramm heute. Freut mich dass Euch die Sendung interessiert. Ich könnte ja den ganzen Tag Arte gucken...3sat ist auch toll, bekomme ich leider nicht immer rein über den Satelliten:denken:
 
Ich bin da sehr Zwiegespalten, schön das viele wie man so mitgekriegt hat sehr viel Koreaner in Deutschland studieren und auch auftreten, andererseits warum können Ausländer bei uns kostenlos studieren und wenn sie hier auftreten nehmen sie deutschen Talenten die Auftritte weg.
 
Die Koreaner sind die Sizilianer Asiens. :005: Sehr schönes Bonmot aus dem Film. Ich habe mir die Sendung gestern noch angeschaut. Besonders interessant fand ich viele Aussagen über die kulturellen Unterschiede und ihre Entstehung.
 
Ich bin da sehr Zwiegespalten, schön das viele wie man so mitgekriegt hat sehr viel Koreaner in Deutschland studieren und auch auftreten, andererseits warum können Ausländer bei uns kostenlos studieren und wenn sie hier auftreten nehmen sie deutschen Talenten die Auftritte weg.
ich erinnere mich an meine Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule, als ich junge 18 Jahre alt war und an der Prüflingsliste feststellen durfte, dass der überwiegende Teil der Aspiranten aus Korea kam und schon einen Bachelor of Arts inne hatten...
 
Die Studienplätze sollten erst mal für deutsche Bewerber offengehalten werden, Menschen die aus dem Ausland zum studieren herkommen sollten zur Kasse gebeten werden. Wenn deutsche im Ausland studieren wird auch kräftig abkassiert, nur Deutschland ist so blöde und läßt kostenlos studieren .
 
Die Studienplätze sollten erst mal für deutsche Bewerber offengehalten werden, Menschen die aus dem Ausland zum studieren herkommen sollten zur Kasse gebeten werden. Wenn deutsche im Ausland studieren wird auch kräftig abkassiert, nur Deutschland ist so blöde und läßt kostenlos studieren .
Nicht in Baden-Württemberg. Dort hat die grüne Wissenschaftsministerin Theresia Bauer Studiengebühren für Ausländer eingeführt.
 
Sehr interessante Doku! Ich war erstaunt darüber, für wie attraktiv die Studien- und Entwicklungsmöglichkeiten in Deutschland von den Koreanern eingeschätzt wurden. Ich hoffe, dass diese Attraktivität erhalten werden kann und die Angebote entsprechend u. a. finanziell unterstützt werden. Es geht ja nicht nur darum, wo man günstig studieren kann, sondern darum - so hoffe ich - wo die beste künstlerische Entwicklung möglich ist.
 
Warum soll Deutschland Koreaner unterstützen, Korea ist kein armes Land.
 

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Warum soll Deutschland Koreaner unterstützen, Korea ist kein armes Land.
Ich als deutscher Staatsbürger verzichte auf den mir dienstgradmäßig zustehenden Studienplatz und stelle ihn hiermit feierlich einem begabten koreanischen Studenten zur Verfügung!

Spaß beiseite: Ein deutscher Student hat in seinem Leben üblicherweise genauso viel Steuern in Deutschland gezahlt wie ein koreanischer: nämlich keine. Aus welchem Grund soll Deutschland eigentlich deutsche Studenten unterstützen?
 
Aus demselben Grund, aus dem die Elbphilharmonie in Hamburg und nicht in Soul von hamburgischem Geld gebaut worden ist.
Und mit welcher Berechtigung darf Deutschland dann Handwerker, Ärzte und Pflegekräfte aus ganz Europa anwerben und beschäftigen? Für deren Ausbildung haben die Steuerzahler in Polen, Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Spanien, Italien etc. bezahlt. Wenn wir aus nationalistischen Gründen keine Ausländer mehr ausbilden, sollten wir fairerweise auch nicht auf im Ausland ausgebildete Arbeitskräfte zurückgreifen.

In deutschen Spitzenorchestern wird es dann allerdings eng mit dem qualifizierten Musikernachwuchs...
 
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Wir brauchen in Deutschland Musikstudenten aus aller Welt, so wie man sie auch im Rest der Welt braucht. Die Kunst ist so ein vielschichtiges Feld, dass sowohl kulturelle wie persönliche Diversität gebraucht wird, als auch großes Können. Und das können Deutsche allein einfach nicht liefern.
 
Geh doch mal als Deutscher in NL oder Österreich studieren, da gibt es nichts umsonst. Ausländische Studenten sollen gefälligst Studiengebühren bezahlen, mit Ausnahme Studenten aus Entwicklungsländern für sonstige Hochbegabte gäbe es ja die Möglichkeit eines Stipendiums .
 
Geh doch mal als Deutscher in NL oder Österreich studieren, da gibt es nichts umsonst.
Das ist schlicht und einfach unwahr. Meine Schwester studiert in Salzburg am Mozarteum. Studiengebühren fallen dort für sie als Deutsche nicht an.

Richtig ist, dass die meisten (aber nicht alle) amerikanischen Hochschulen teilweise exorbitante Gebühren erheben - an der Julliard School sind es beispielsweise mehr als $ 50.000 pro Jahr. Diese Gebühren sind aber unabhängig von der Nationalität der Studenten. Für mich als US-Staatsbürger fallen sie ebenso an wie für meine Frau, die über keinen amerikanischen Pass verfügt.
 

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