Instrumenten für Linkshänder

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Marianne Cool

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24. Apr. 2014
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Hallo vor allem:)
Wie ist mit Instrumenten für Linkshänder? Werden solche Instrumente überhaupt gebaut?

Gruss
Marianne
 
Bei einem Klavier, also bei einem Instrument, bei dem beide Hände gleichberechtigt spielen, ist es wohl unerheblich, oder? Der Linkshänder dürfte wohl einfach leichter mit der Begleitung klar kommen :D
LG Georg
 
Bei einem Klavier, also bei einem Instrument, bei dem beide Hände gleichberechtigt spielen, ist es wohl unerheblich, oder?
Das sehen zwar fast alle Konzertpianisten, Hochschullehrer und vergleichbare Fachkollegen genauso, von denen mir bekannt ist, dass sie von Haus aus Linkshänder sind. Aber eben nur fast alle:
http://www.gezaloso.de/

Es wird wohl noch ein kleines Weilchen dauern, bis es in Ausbildungsstätten für Musikberufe und Konzertsälen Klaviere und Flügel serienmäßig im Doppelpack gibt: Einmal für Rechtshänder, einmal für Linkshänder.

Ansonsten ist es längst möglich, traditionelle Musikinstrumente "seitenverkehrt" zu bauen, wenn man vor allem den finanziellen Mehraufwand für die Anfertigung von "Einzelstücken" nicht scheut.

Die vergleichbare Situation kann es auch bei den Streichinstrumenten geben:
http://www.nmz.de/artikel/alle-zutaten-um-einhundertachtzig-grad-gedreht
Deren Spieler haben hingegen den Vorteil, ein umgerüstetes Instrument mit einem wesentlich geringeren Aufwand transportieren zu können. Der Bratschist, Dirigent und Hochschullehrer Prof. Jürgen Kußmaul beispielsweise hat sich unfallbedingt für diese Lösung entschieden.

LG von Rheinkultur
 
Mein Kollege hat auch einen Artikel zu diesem Thema geschrieben. Was denken Sie? Stimmen Sie damit:
https://www.pianoteca.com/de/pianonews/left-handed-piano
Viele Lehrer der Musikschulen empfehlen, dass diese Schüler Cello oder Violine spielen sollten.

Mein Bruder - klein Peter ist auch der Linkshänder....
Eltern haben Angst:)
 
Seit dem fortgeschrittenen 19. Jahrhundert gibt es eine immer größer werdende Menge an Werken für eine Hand allein. Fast immer ist es die linke Hand und nicht die doch bei den meisten Spielern angeblich stärkere rechte. Warum ist das so? Vordergründig, weil den Pionieren dieser Gattung (der Liszt-Schüler Géza Graf Zichy und Paul Wittgenstein) die Spielfertigkeit der rechten Hand im Wortsinne abhanden gekommen war. Hintergründig kommt die linke Hand der stark "diskantorientierten" Satzweise sogar entgegen: Die höheren Töne werden vorzugsweise mit den "starken" Fingern 1-3 gespielt - bei der rechten Hand ist es umgekehrt.

Im Zuge immer längerer Spielpraxis werden die meisten Tastenspieler zumindest am Instrument zu "Beidhändern", da bei wirklich virtuoser Literatur beide Hände mit nahezu identischen Aufgaben betraut sind. Bei Streichinstrumenten ist das anders: Da bleibt stets die eine Hand Griff- und die andere Bogenhand. Da macht der Funktionstausch fallweise Sinn: Jürgen Kußmaul hat bei seinem Unfall Finger der Griffhand verloren, kann mit dieser aber nach wie vor den Bogen führen. Also setzt er an seinem spiegelverkehrt besaiteten Instrument nun die frühere Bogenhand als Griffhand ein.

Spieltechnische Mängel haben ab einem bestimmten Ausbildungsstand nichts mehr mit der Unterscheidung zwischen Rechts- und Linkshändigkeit zu tun - so ist jedenfalls wohl nicht nur mein persönlicher Eindruck. Dafür sprechen die verfügbaren Einspielungen am "Linkshänderflügel": Einen Zusammenhang zwischen der Qualität einer Interpretation und der "Linkshändigkeit" höre ich beim besten Willen nicht heraus.

LG von Rheinkultur
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu kommt, daß auch die Noten gespiegelt sind :puh:(an der c' Achse ), konsequenterweise müßte man von auch rechts nach links lesen....:blöd::blöd:

Toni
Der Notentext ist in der Tat zu transkribieren, damit man ihn auf der spiegelverkehrt angeordneten Tastatur wiedergeben kann. Notationsbeispiele befinden sich auf der von mir verlinkten Seite. Da kommen bei Chopin-Etüden und ähnlichem recht seltsame Notenbilder heraus.

LG von Rheinkultur
 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine Revolution der Notenschreibweise, nämlich von oben nach unten - Akkorde liegen somit fingeradäquat nebeneinander - das Klavierspiel deutlich erleichtern würde. Gibt/Gab es hierzu schon mal Untersuchungen - natürlich mit blutigen Anfängern?
 

Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine Revolution der Notenschreibweise, nämlich von oben nach unten - Akkorde liegen somit fingeradäquat nebeneinander - das Klavierspiel deutlich erleichtern würde. Gibt/Gab es hierzu schon mal Untersuchungen - natürlich mit blutigen Anfängern?
Das Problem dürfte vor allem die Schrift sein. Wie schreibt man in lateinischer Schrift langatmige Vortragsanweisungen in ein senkrechtes System, so daß der Pianist sie noch lesen kann?
Wer weiß, wie Musiknoten heutzutage aussähen, wäre die ganze Sache in Asien erfunden worden...
 
Dennoch: Eine vertikale Notation für eine horizontale Bewegung ist suboptimal. Gilt natürlich vor allem für die Tastenlöwen/innen
 
Naja, das Klavier ist halt nicht das einzige Instrument. Am meisten verbreitet ist immer noch die Stimme und für die Klangvorstellung ist die jetzige Notation recht sinnig.
Wenn man anfängt, die Notation für Klavier zu optimieren, geht´s bei Streich-, Blasinstrumenten... weiter.
Am Ende hat man eine unüberschaubare Flut verschiedenster Notensysteme.
 

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