Du kannst auch mal über Folgendes nachdenken:
Kann es sein, dass du dich zum ersten Mal ganz allein dafür entschieden hast, was dir gefällt und Spaß macht, und dass du hier nun Zeit und Mühe investieren und besser werden möchtest? Ist das Klavierspielen dein erstes Hobby, was du länger und intensiver betreibst?
Dann bist du an einem Punkt angelangt, den alle (!!! wirklich alle!) kennen, die so etwas zum ersten Mal erleben. Nichts wird einem geschenkt, alles, was wirklich tiefe Freude und Befriedigung im Leben bringt, ist mit Einsatz, Engagement und Zeit verbunden. Sogar das Essen: Selbst hier kann und muss man lernen und erfahren, wie wirklich feines Essen schmeckt, um genau "hinschmecken" zu können, differenziert zu schmecken, und sich umso mehr daran zu erfreuen.
Du wirst noch oft im Leben merken: Es gibt Hochs und Tiefs. Tage, Wochen und Monate, in denen alles beim Klavierspielen klappt und leicht ist, und welche, in denen vermeintlich nichts voran geht. Aber merk dir: Es geht nicht in einer geraden Linie nach oben, sondern bestenfalls im Zickzack. Man lernt nicht stetig, sondern in "Sprüngen". Es kann sein, dass du eine Woche scheinbar ohne Ergebnis übst, und es dann drei Tage später plötzlich klappt. Ebenso wie beim Laufenlernen: Man fällt 300 Mal hin, und dann irgendwann schafft man plötzlich drei Schritte.
Hasenbeins Tipp ist sehr gut: Trau dich, mit dem Lehrer zu sprechen, und berichte uns davon. Außerdem sei geduldig mit dir. Klavierspielen lernt man nicht in drei Jahren, und in sechs Monaten schon gar nicht. Aber in jedem Jahr, auch im ersten schon, sollte es überwiegend ums Musizieren gehen und (meistens) Spaß machen, wenn man verstanden hat, dass es nicht nur hübsches Geklimpere, sondern auch echte Arbeit ist.