Ich bring die rechte und die linke Hand bei diesem Stück einfach nicht zusammen!!

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pianodreamer

pianodreamer

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29. Feb. 2012
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Hallo,
ich bin neu hier und hoffe, ich kann ein paar Tips von euch bekommen...

Also, ich lerne seit letztem Sommer Klavierspielen, es war ein Kindheitstraum, der sich jetzt endlich erfüllt:p ...will heissen, bin auch keine 20 mehr, was ja beim Lernen durchaus eine Rolle spielt...:|

Seit 3 Wochen sitze ich jetzt schon an einem Stück (aus dem Klavierkonzert Nr.1 von Tschaikowski - in einem einfachen Satz) aus meinem Übungsbuch und spiele die rechte und die linke Hand getrennt fast auswendig und fehlerfrei im Tempo. Sobald ich aber versuche, beide Hände zusammen zu bringen, hakt es völlig aus, dann kriege ich weder die eine noch die andere Hand hin und zusammen geht es schon mal gar nicht:(

Mein Klavierlehrer meint, das käme mit der Zeit. Ich solle mir keinen Stress machen. Und ich solle nicht ewig an einem Stück hängen bleiben, sondern immer schön gemischt alles Vorherige - sozusagen zum Warmspielen - auch spielen, was ich auch tue. Bisher habe ich immer alles sofort hinbekommen...worüber ich mich auch sehr freue!

Gibt es einen Trick, wie ich das endlich hinbekommen kann?

:confused: Und noch eine Frage?
Bisher musste ich noch gar keine sogenannten "Fingerübungen", die die ganze Klaviatur rauf und runter gehen, machen. Bekannte von mir wunderten sich darüber... Ist das normal? Oder sollte ich meinen Klavierlehrer drauf mal ansprechen?

Lieben Gruss,
pianodreamer
 
Hallo pianodreamer,

ich bin auch noch blutiger Anfänger, seit ca. 4 Monaten, und mir ist die Problematik natürlich bekannt, zumal ich schon zum älteren Eisen gehöre.

Mit welcher Geschwindigkeit versuchst Du das Stück mit beiden Händen zu spielen?

Ein allgemeiner Tip, der hier im Forum schon oft erörtert wurde ist, das Ganze im Schneckentempo anzufangen. Mir hilft´s.

Ich gehe davon aus, daß das Stück vom Schwierigkeitsgrad her von Deinem Klavierlehrer "abgesegnet" wurde, und daß Du schon einfachere, bzw. andere Stücke beidhändig hingekriegt hast!?

Wenn Du schon andere Stücke auf diesem Level beidhändig spielen kannst; vielleicht liegt Dir dieses Stück einfach nicht.

Viele Grüße erstmal

Martin
 
Hier die mathematische Lösung. Übe das GAAAANZ langsam mit beiden Händen zusammen. Schaue genau hin, welche Töne bei beiden Händen gleichzeitig gespielt werden und sei bewusst, an welchen Stellen jeweils nur eine Hand eine Note spielt. Zerteile den Takt dafür in so kleine Einheiten dass Du das rhythmische Zusammenspiel beider Hände rational verstehst und probiere nicht einfach, zwei selbständige rhythmische Muster intuitiv zusammen zu bringen, was bei Dir ja scheinbar gerade nicht klappt. Meistens reicht es, den Takt in 16 noten aufzuteilen. Falls z. B. 16tel-Noten mit 8tel-Triolen aufeinandertreffen, würde ich das vorab in selbständigen Übungen erlernen und den Takt nach dem kleinsten gemeinsamen Vielfachen aufteilen.
 
Seit 3 Wochen sitze ich jetzt schon an einem Stück (aus dem Klavierkonzert Nr.1 von Tschaikowski - in einem einfachen Satz) aus meinem Übungsbuch und spiele die rechte und die linke Hand getrennt fast auswendig und fehlerfrei im Tempo. Sobald ich aber versuche, beide Hände zusammen zu bringen, hakt es völlig aus, dann kriege ich weder die eine noch die andere Hand hin und zusammen geht es schon mal gar nicht:(

Hallo Pianodreamer,

Verwendest du die Heumann Schule?

LG, PP
 
Hallo Martin,
ich bin auch nicht mehr die Jüngste...
Ich übe das Zusammenspiel natürlich erst im Ultraschneckentempo, so wie ich auch die einzelne Hand immer erst langsam einübe, bevor sich mir mit zuviel Tempo irgendwelche Fehler einschleichen, die man dann ja gar nicht recht merken würde.
Das Stück ist sozusagen die "Hausaufgabe" vom KL, also mit Sicherheit abgesegnet, allerdings meinte er auch, das es ein wenig anspruchsvoller sei, als die letzten die ich gelernt habe...

Lieben Gruss,
pianodreamer
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Noch langsamer geht schon kaum noch... :-/
Aber ich werde mal versuchen, mir die Takte wirklich komplett auseinander zu pflücken... Vielleicht klappt es ja dann...

Lieben Gruss,
pianodreamer
 
Ehrlich gesagt finde ich es ja gruselig, wieviele Menschen man eigentlich mit Heumann quält ;) Ich würd das Zeugs ja immernoch nicht freiwillig spielen oder auch nur in meine Wohnung lassen ^^.
Aber mal zum Thema.
Ich weiß, dass es meist geraten wird beide Hände getrennt zu üben. Für mich selbst war das aber nie der richtige Weg. Vielleicht ist das bei dir ähnlich?

Zudem kann es manchmal sehr Hilfreich sein, sich das Stück theoretisch anzuschauen. Wenn du weißt, WARUM du etwas an einer bestimmten Stelle spielst und WAS du eigentlich grade spielst, ist es oftmals viel einfacher, das auch so zusammenzubringen. Ansonsten würde ich es nicht zu sehr zerpflücken, weil du irgendwann nahezu keinen logischen Fluss mehr innerhalb des Stückes hast. Wenn du dir das Stück in Abschnitte einteilst, dann solltest du versuchen, es in musikalisch sinnvolle Phrasen zu unterteilen statt jeden Takt oder noch schlimmer - jede Note einzeln zu üben.
 
Schlechte Schule, schlechter Lehrer (er sollte in der Lage sein, Dir genau zu zeigen, wie Du üben sollst, damit Du Dich eben nicht quälst) -> kein Wunder, daß Du Probleme hast.

LG,
Hasenbein
 
ja, den ersten Band und ich kriege noch die Krise!!!! Es ist nur bei dem Stück so!
Lernst du auch mit dem Buch?

Ich habe die ersten 2 Monate mit Heumann verbracht. Wo liegt genau das Problem? Die punktierten Noten dürften es ja nicht sein, denn die kommen ja schon in "Morning has broken" vor und ich nehme an, daß du auch das gelernt hast, oder? Bis zu welchem Takt kommst du beidhändig?

LG, PP
 
Hallo,

ist jetzt vielleicht gerade nichts, was Pianodreamer unbedingt weiterbringt, aber da das Thema hier angerissen wurde; was ist jetzt eigentlich so schlecht, an der Heumann-Schule?

Ich lerne auch nach dieser Schule mit meinem Klavierlehrer und gefühlsmäßig liegt sie mir von den enthaltenen Stücken auch nicht so, aber ich kann das natürlich nicht objektiv beurteilen, wie pädagogisch wertvoll dieses Werk ist, oder eben auch nicht und sehe es halt als Notwendigkeit, mich hier durchzuwühlen, auch wenn ich des öfteren "fremdgehe" und an anderen Stücken bastele.

Ich habe mir auch die "Russische Klavierschule" zugelegt. Ist die sinnvoller?

Viele Grüße

Martin
 

Hallo Martin,

ich kann dir da wahrscheinlich weniger allgemeingültig antworten als unsere Profis, aber ich versuch dir einmal zu sagen, was mich an dieser Schule stört bzw. warum ich mit dieser Art des Klavierspiels nichts anfangen kann. Es gibt unendlich viele wunderschöne Klavierstücke, die auch für Anfänger geeignet sind. Man muss nur ein wenig schauen und schon kann man jedem Klavierschüler schöne Originalstücke in passender Schwierigkeit an die Hand geben. Das heißt jedoch auch, dass man zunächst oftmals unbekanntere Stücke spielt. Letztlich kommt man dann jedoch mit der Zeit auch bei den Stücken an, die man vielleicht schon immer einmal Spielen wollte. Das erfodert Fleiß und Übung, aber verschafft einem ein unendlich gutes Gefühl, wenn man es denn geschafft hat!
Dann gibt es noch Heumann. Der hat erkannt, dass viele Menschen eben gern bekanntes spielen wollen OHNE dafür üben oder sich anstrengend zu wollen. Statt passender Originalstücke präsentiert er dann sinnlose und grausam gesetzte Verstümmelungen an sich sehr schöner Originalstücke. Die spielen dann viele Menschen um hinterher sagen zu können, dass sie irgendetwas gespielt habe, dessen Quintessenz (So es denn wirklich eine hat) ein wenig klang, wie das vergewaltigte Hauptthema der Elise. Manchen Menschen mag das reichen, anderen nicht. Die, denen es nicht reicht werden sich dann wahrscheinlich irgendwann eine andere Schule und meist auch einen anderen Lehrer suchen.
 
Ich habe mir auch die "Russische Klavierschule" zugelegt. Ist die sinnvoller?

Klar ist die RK besser als Heumann - die sinnvollste Variante wäre jedoch, wenn dein KL Stücke auswählte, die individuell auf deine Fortschritte abgestimmt sind. Die Frage ist jedoch, ob ein Klavierlehrer, der Heumann benutzt dazu fähig oder auch willig ist. Klavierschulen haben für KLs natürlich Riesenvorteile, sie müssen nicht erst nachdenken, welches Stück man am besten als nächstes drannimmt, die Fingersätze entsprechen wahrscheinlich im großen und ganzen den Vorstellungen des Lehrers, wenn sie mal nicht passen, kennt er bereits die Stellen wo sie angepasst werden sollten, der Schüler kommt wahrscheinlich weniger in Versuchung auch mal ein eigenes Wunschstück einzubringen etc.

Ich halte nicht wirklich viel von Klavierschulen, außer dem Mikrokosmos von Bartók natürlich. Aber der Mikrokosmos ist ja auch nicht einfach eine Zusammenstellung von diversen Stücken, sondern hat ja eine sehr gut durchdachte Progression, die bereits bei der Komposition der Stücke berücksichtigt wurde. Aber auch der Mikrokosmos ist nicht dazu gedacht, als alleinige Schule verwendet zu werden - Bartók selbst empfiehlt, nach dem dritten Heft mit anderer Literatur zu ergänzen, wie z. B. das Clavierbüchlein für Anna Magdalene Bach und das Schumann Jugendalbum.

LG, PP
 
[...] die sinnvollste Variante wäre jedoch, wenn dein KL Stücke auswählte, die individuell auf deine Fortschritte abgestimmt sind. Die Frage ist jedoch, ob ein Klavierlehrer, der Heumann benutzt dazu fähig [oder auch willig] ist.

Hallo PianoPuppy,
solch eine Unterstellung gegenüber solchen Klavierlehrer finde ich falsch. Ich kenne herausragende Lehrpersönlichkeiten, die u. a. Heumann unterrichten müssen, (ob sie dies nun mögen oder nicht, spielt in diesem Fall keine Rolle) weil sie somit ihre Schüler/innen erreichen können. Die Befähigung ihrer Lehrtätigkeit abzusprechen halte ich für inkorrekt.
Aber mal im Ernst: Ist es nicht erfreulich, dass Kinder oder Schüler überhaupt in dieser Zeit noch zum Musikmachen finden, auch wenn es über den Umweg Heumann sein sollte? Wenn der Schüler unbedingt Heumann spielen möchte, sollte man darauf eingehen (genauso der Umkehrschluss). Neben dem Unterrichtmaterial (in diesem Fall Heumann) gibt es noch eine ganze Menge anderer Aspekte, die einen guten Lehrer und einen guten Unterricht ausmachen. Bitte vergesst das nicht!
Aber es ist schon gut, dass die meisten Schüler dann den Heumann doch nicht kennen ;) .


Ich halte nicht wirklich viel von Klavierschulen, außer dem Mikrokosmos von Bartók natürlich.

Ich würde beim Mikrokosmos nicht von Klavierschule sprechen. Warum, wirst du vermutlich selbst beantworten können ;) .

Gruß
das kleine pp
 
Klar ist die RK besser als Heumann - die sinnvollste Variante wäre jedoch, wenn dein KL Stücke auswählte, die individuell auf deine Fortschritte abgestimmt sind. Die Frage ist jedoch, ob ein Klavierlehrer, der Heumann benutzt dazu fähig oder auch willig ist.

Sehr richtig!

Ich kenne herausragende Lehrpersönlichkeiten, die u. a. Heumann unterrichten müssen, (ob sie dies nun mögen oder nicht, spielt in diesem Fall keine Rolle) weil sie somit ihre Schüler/innen erreichen können.

Ah ja? Konkrete Beispiele für derartige "herausragende Lehrpersönlichkeiten", bitte? Bin gespannt!

Niemand ist "gezwungen", Heumann zu benutzen, das ist kompletter Bullshit! Ich jedenfalls kenne keinen einzigen Schüler, der angekommen wäre und verlangt hätte, unbedingt die Heumannversion eines Stücks beigebracht zu bekommen! Und mit Sicherheit kennt auch sonst keiner hier einen solchen Schüler! Du verteidigst nur bestimmte Lehrer, die du kennst, weil du die irgendwie magst und irgendwie für gut hältst.

LG,
Hasenbein
 
Ich weiß nicht, ob man von einem schlechten Lehrer im allgemeinen sprechen kann. Trotzdem kann ich für mich sagen, dass für mich persönlich ein solcher Lehrer nicht in Frage käme.
Ich weiß, jeder muss sehen, dass er sich finanziert und es mag unendlich naiv klingen, aber ich bin der Meinung, dass jeder immernoch selbst dafür verantwortlich ist, was er tut und was er im Unterricht nutzt. Die letzte Entscheidung, wie man die eigenen Ansprüche an sich selbst und seinen Unterricht festsetzt bleibt IMMER bei einem selbst.
Wenn ich einen gewissen Anspruch an meine Arbeit habe, dann unterrichte ich meines Erachtens nach nicht mit Heumann. (ich gehe nun einmal nicht von denen aus, die irgendwo ein ordentlich gesetztes Heumann Stück einbauen).
Natürlich ist es erfreulich, wenn Menschen Musik machen wollen. Aber erstens wird vielen Schülern eben NICHT gesagt, wo das Problem solcher Heumann Heftchen liegt und zum anderen halte ich es für ganz gefährlich, Qualitäsansprüche immer weiter herunterzuschrauben, weil man sich ja schon sooooo freut, dass überhaupt irgendein Interesse besteht.
Ich sehe einen Klavierlehrer nicht als puren Dienstleister, der alles mitmachen muss und sollte. Der beste Unterricht ist doch immer der, hinter dem der betreffende Lehrer stehen kann. Und man kann einfach nur hinter einem Unterricht stehen, der den eigenen Qualitätsansprüchen genügt.
 
Ah ja? Konkrete Beispiele für derartige "herausragende Lehrpersönlichkeiten", bitte? Bin gespannt!

genau, ich werde hier auch Namen nennen. Ich brauche weder dir noch sonstjemand irgendwelche beweise liefern. Schon gar nicht hier im Forum! Außerdem habe ich nicht "namhafte Lehrpersönlichkeiten" geschrieben ;) .

Du hast meine Grundintention nicht richtig verstanden. Wenn ich als Lehrer gut bin, dann kann ich auch mit einigen Stücken von Heumann arbeiten. Das ich dann u. U. einige Veränderungen an den Stücken vornehme (oder mit dem Schüler gemeinsam erarbeite, was Heumann "schwach" arrangiert hat), kann dann auch klanglich zu einem (mehr oder weniger positiven) Ergebnis führen.

Aber ich möchte dieses Thema hier in diesem Thread nicht weiter vertiefen, ok?
 
Aber wir sind uns doch einig Pianissimo, dass es sicher kaum einen (oder eher gar keinen) guten Lehrer gibt, der einem Anfänger einfach so die Heumannsche Klavierschule in die Hand drückt und sagt: So, danach spielen wir nun, oder?
 

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