Ich bin total begeistert

  • Ersteller des Themas Leofric
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Der Sangesvogel der ist tot,
Du wirst ihn nicht erwecken!
Du kannst dir ruhig in den Steiß
Die goldne Feder stecken.
 
die Kunst des Zitierens :)

@ Yannick:

ein kleiner Hinweis, dass die Verse von Heinrich Heine sind, hätte nicht geschadet :D - - bevor man etwa Dich verdächtigt, so zotig zu reimen...

aus "nachgelesene Gedichte" 1828-48, und der Sangesvogel hat den Titel "an Campe" (gemeint ist Heines Verleger)

ruß, Rolf
 
Yannicks Kampf gegen den Elitarismus

Tach auch, Yannick!

Vorab ein kleiner Zitatreigen:

...so eine elitäre scheiße!

ist wirklich nur zu bemittleiden, in seinem stumpfen nach statussymbolen streben

mit freundlichen grüßen, nochmalder mephisto der moderne

Also: Die Rolle des "Mephistos der Moderne" ist eine Anmaßung.
Sie ist für Dich entschieden zu groß. Um sie ausfüllen zu können,
müßtest Du noch eine Menge lernen - zum Beispiel Folgendes:
Mit Begriffen wie "elitäre Scheiße" und "Streben nach Statussymbolen"
zu arbeiten ist entweder ein Ausdruck von Hilflosigkeit -
oder aber rhetorisches Kalkül im Bestreben, eine Diskussion abzuwürgen.

Es ist ein Zeichen von Hilflosigkeit oder auch Überforderung,
wenn Du bei den von Dir Attakierten keinen anderen Beweggrund
für das Ablehnen dieser Musik feststellen kannst, als den, sich elitär abheben zu wollen.
Wenn Dir nicht mehr einfällt, als ein Streben nach Statussymbolen zu unterstellen,
sagst Du viel über Dich selbst aus, der offenbar in solchen Kategorien denkt,
und wenig über Deine Gegner.

Es muß einen anderen Grund geben, diese Musik z.B. als infantil zu bezeichnen,
den Du Dir offenbar nicht vorstellen kannst.
Niemand mißgönnt hier einem anderen das Glücksempfinden
anläßlich welcher Musik auch immer. Es wäre auch töricht, sich kleinen
New Age-Piano-Stückchen mit einem analytischen Begriffsinstrumentarium
zu nähern, das an Musik aus der sogenannten bürgerlichen Hochkultur geschult ist.
Es geht um ein objektives Kriterium, das ausgerechnet
Hanns Eisler formuliert hat, ein Komponist, der im bürgerlichen Konzertsaal
genauso zu Hause war wie auf der Straße - Du erinnerst Dich vielleicht?
Klassenkampf, "Vorwärts! und nicht vergessen" etc. Hat es vor langer Zeit einmal gegeben...
Eisler jedenfalls sagte: Es ist völlig egal, ob man eine
achttaktige Liedperiode komponiert oder ein ambitionierteres Musikstück -
der Zweck und die Mittel müssen in einer nachprüfbaren Relation zueinander
stehen
. Volkstümlich formuliert: Die Musik muß auf dem Teppich bleiben,
sie darf nicht mehr sein wollen, als ihr dem verwendeten Material entsprechend
möglich ist. Es geht der Musik wie uns allen im Leben: Sie darf nicht lügen.
Sie sollte ehrlich sein.

Und genau dagegen verstößt der in dem You-Tube-Schnipsel zu sehende
Mann am Klavier: Er will mehr, als seiner Musik ihrem Material nach möglich ist.
Nicht seine harmlosen Einfälle sind das Ärgernis, sondern die Prätention,
mit der er sie aufbläht, aufdonnert, bis hin zum hochstaplerischen Bombast.

Vielleicht weißt Du das alles aber auch schon und gefällst Dir einfach nur
in der Pose des tapferen Kämpfers gegen den Elitarismus?
Dann ist der Gebrauch solcher Killerphrasen wie "elitär" und "Streben nach Statussymbol"
Kampf- bzw. Einschüchterungsrhetorik, um eine sachliche Diskussion zu hintertreiben.
Aber was versprichst Du Dir davon?

Mit freundlichen Grüßen,

Gomez de Riquet
(verarmter Adel)



P.S.: Zum Thema Meinungsäußerung bzw. Recht auf Werturteil
hier noch der schöne Gedankenaustausch von Statler und Waldorf:
"Also mir hat die Show gefallen!" - "Naja, Dir hat ja auch der Krieg gefallen."
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
es wird frühling. yannick sticht wieder der hafer.
 
wer so lange texte schreiben kann sollte es doch schaffen zwei drei sätze zu verstehen, nicht?

Wenn Du Interesse hast, Dein Kauderwelsch verständlich erscheinen zu lassen,
solltest Du Dich klarer ausdrücken, weniger schlampig in die Tastatur hauen,
um dadurch die Orthographie-Fehlerquote in Deinen Texten zu reduzieren,
statt herumzubelfern halbwegs logisch argumentieren -
und mir verraten, was ein "Hiobharasser" ist.
Das Wort fehlt in meinem Sprachschatz.
 
vielleicht meint er das und verquickt es mit dem allseits bekannten Hiob:
ha·rassed, ha·rass·ing, ha·rass·es
1. To irritate or torment persistently.
2. To wear out; exhaust.
3. To impede and exhaust (an enemy) by repeated attacks or raids.

Synonyms: harass, harry, hound, badger, pester, plague
These verbs mean to trouble persistently or incessantly. Harass and harry imply systematic persecution by besieging with repeated annoyances, threats, or demands: The landlord harassed tenants who were behind in their rent. A rude customer had harried the storekeeper.
Hound suggests unrelenting pursuit to gain a desired end: Reporters hounded the celebrity for an interview.
To badger is to nag or tease persistently: The child badgered his parents for a new bicycle.

Aber, Gomez, liefer dem Burschi doch keinen Triebstoff mehr!:D
 
@ Rolf: im Zusammenhang mit meinem Vor-Post (Der Frühling kommt) solltest Du diese Frage nicht stellen müssen ...:D

Aber stimmt: Die Vokabel ist wirklich schön.
 

Deinem Kommentar entnehme ich, daß der "Burschi" schonend behandelt werden muß.
NO! Just ignore IT:D!

Hiob hat sich vor ca 2 Jahren hier "getrollt" und am Anfang ziemlich witzige, geistreiche und verrückte Sachen geschrieben/inszeniert (a la Helge Schneider) - kein Vergleich mit Y. Leider ist das Ganze dann irgendwann ziemlich ausgeartet und vermutlich wurde wohl auch die Forums-Historie etwas "zensiert".

Y. kriegt so alle 2, 3 Wochen seinen "Rappel" und pöpelt dann herum. Im Frühling wirds wegen der "einschießenden Säfte" wohl schlimmer. Ich finde, in dem Alter sollte man sich besser und die großen M's* kümmern, statt alte Leutchen in Foren zu erschrecken :cool:

*Mädels, Motoren, Musik, Mannwerdung ...
 
Eigentlich bin ich kein Freund der geistreichen Zitate, da diese ja meist dafür herhalten müssen, eigenen Mangel an Witz zu kompensieren. Aber da das Teufelchen der Moderne ein Heine-Zitat ausgrub, dessen Zusammenhang ihm gewiß unverständlich ist (denn sonst hätte er es nicht zitiert, weil es hier so gar nicht passen will), halte ich es für angebracht, diesen Lapsus zu korrigieren und ein passenderes Heine-Zitat beizusteuern:

Ohren gab uns Gott die beiden,
Um von Mozart, Gluck und Hayden
Meisterstücke anzuhören -
Gäb es nur Tonkunst-Kolik
Und Hämorrhoidal-Musik
Von dem großen Nju-Ädschär,
Schon ein Ohr hinlänglich wär!
(Der Korrektheit halber sei angemerkt, daß der "Nju-Ädschär" nicht original Heine ist.)

Heine war mit Chopin befreundet. Er selber verstand nicht allzu viel von Musik, war aber Künstler genug, um ein Gespür für Qualität mitzubringen. Und beide, Chopin wie Heine, hätten für diese Musik nichts als beißenden Spott aufgebracht. Also bitte, liebes Teufelchen der Moderne, vereinahme da nicht einfach irgendwen als deinen Parteigänger in Sachen Musik, das ist mindestens so anmaßend wie der selbsternannte "Mephisto". Angesichts deiner sprachlichen Künste würde Heine sich solche Vereinnahmung wohl auch verbeten haben.

Der Vorwurf des Elitären perlt übrigens an mir ab, ich entstamme weder verarmtem Adel, noch bin ich Akademikersohn, sondern Sprößling einer alleinerziehenden Hilfsarbeiterin mit Volksschulbildung. Aber ich habe mir selber ein wenig musikalische Erziehung verschafft, und wenn ich negative Werturteile fälle, dann steht dahinter kein elitärer Hochmut, sondern Sachkenntnis. Warum diese minimalistische Dürre, die mit maximalem Lärm fruchtbar zu machen sich der Pianist vergeblich bemüht, schlechte Musik ist, hat Gomez de Riquet hinreichend erläutert. Solche Urteile muß niemand teilen, aber es gibt auch niemanden, der sie zu verbieten hätte. Wenn des Teufelchens Urteil ein anderes ist, so möge er es begründen, falls seine sprachlichen Künste ihm denn mehr erlauben, als fäkale Insultationen zu stammeln.
 
scherzando

Warum diese minimalistische Dürre, die mit maximalem Lärm fruchtbar zu machen sich der Pianist vergeblich bemüht, schlechte Musik ist, hat Gomez de Riquet hinreichend erläutert. Solche Urteile muß niemand teilen, aber es gibt auch niemanden, der sie zu verbieten hätte. Wenn des Teufelchens Urteil ein anderes ist, so möge er es begründen, falls seine sprachlichen Künste ihm denn mehr erlauben, als fäkale Insultationen zu stammeln.

geschliffene Formulierungen werden immer meinen Beifall finden!

mag es auch kaum kenntlich sein: in Sachen Beurteilung der hier dargebotenen Musik scheint mir das Teufelchen derselben Meinung zu sein. Aber evtl irre ich mich da auch.

...was das zitieren betrifft, die "geistreichen Zitate": nehmen wir alle doch einfach hin, dass manche - wie z.B. Heine - manches treffender zu formulieren wussten als wir (die wir wohl nicht Heine sind) - - - und da ist doch ein z.B. Heine-Zitat eine Wohltat, wenn es passt. ...ich selber bin abgebrüht genug, um mich über ein Heine-Zitat auch dort zu freuen, wo es nicht passt: es ist halt eine sprachliche Wohltat :D

Gruß, Rolf
 
Petrucciani

Ich fand ihn übrigens gut. Spezielle Repetitionskünste waren mir allerdings gar nie aufgefallen. Vielleicht war er sich da für eine kleine Zirkusnummer einfach und zurecht nicht zu schade.

hallo Rosenspieß,

sicher war Petrucciani (danke für den Namen, den ich vergessen hatte) ein brillanter Jazzpianist, und ein ehrlicher Musiker dazu: er hatte z.B. in Interviews immer gesagt, dass er leider (sic!) körperlich und technisch nicht in der Lage sei, Rachmaninov zu spielen, dass er aber solche Klaviermusik sehr schätze und sich privat damit auseinandersetzt (dass er das aber für Auftritte nie gut genug schaffen könne).

zeitweilig war Petrucciani mit anderen Musikern die "Hintergrund-Band" von irgendeiner Talkshow (welche, habe ich vergessen). Dort fand denn auch die etwas peinliche Nummer mit der übrigens nicht gelingenden "Zeigefinger-Repetition" statt - - das hatte ich durch Zufall im Fernsehen gesehen.

andererseits war die Beteiligung als "Hintergrund-Band" sicher eine sehr willkommene Einnahme - und zur Ehrenrettung des "Talkmasters" sei angefügt, dass dieser angeblich in jeder Sendung eigens auf die Konzerttermine von Petrucciani hingewiesen hatte (und wohl ein "Fan" oder mindestens Bewunderer Petruccianis war)

Gruß, Rolf
 
ups, dachte, Du seist auch so ein Jungspund. Aber holla, brother!
 

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