Hilfe beim Klavierkauf mittlere bis obere Preisklasse

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klavierfreund1294

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26. Sep. 2017
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Hallo liebe Forumsmitglieder,

Nachdem ich nun 7 Jahre engagiert an einem recht günstigen E-Piano das Spielen gelernt habe, möchte ich mir endlich den Wunsch nach einem Klavier erfüllen, an dem ich noch lange lernen kann und das mir beim Spielen Freude bereitet.

In meiner Umgebung habe ich schon einige Klaviere angespielt, musste aber feststellen, dass ich mit einem Klavier zwischen 5.000 und 7.000 Euro wohl nur schwer glücklich werden kann. Ob es nun neu ist oder gebraucht, allesamt klangen sie mir irgendwie zu blechern, zu wenig differenziert oder das Anschlagsgefühl war grausig.

Deswegen nehme ich jetzt an, dass ein Klavier im Bereich 10.000 - 12.000 Euro vielleicht besser wäre und kann mich nicht recht entscheiden. Am wichtigsten ist es mir eben, dass ich daran meinen Anschlag verbessern kann, denn an dem ollen E-Piano kann ich halt meine Vorstellungen vom Klang irgendwie nie umsetzen, weil sich alles gleich anhört.

Am besten hat mir bislang ein C. Bechstein 118 gefallen und ich frage mich, ob jemand eine Idee hat, was es noch vergleichbares gibt, das man auf alle Fälle mal angespielt haben sollte, bevor man sich entscheidet.

Außerdem habe ich das Problem, dass ich das Klavier noch nicht bei mir in die Wohnung stellen kann. Für ein Jahr müsste es bei meinen Eltern stehen, wo ich alle 14 bis 21 Tage wochenends darauf spielen könnte. Muss ich erwarten, dass das Klavier es mir von der Pflege her übel nehmen wird, wenn ich es nicht regelmäßiger bespiele?

In den nächsten Tagen kann ich nach Braunschweig fahren und möchte mir Schimmel- und Grotrian-Steinweg Klaviere ansehen. Habt ihr bestimmte Empfehlungen, welches Modell in Frage kommen könnte?

Viele Grüße!
 
Es wird nicht leicht werden, aber es gibt durchaus gebrauchte Premiumklaviere in Deinem Budget. Wenn Du neu willst, bist Du halt auf (untere) Oberklasse beschränkt und da ist schon noch ein kleiner Unterschied zur Spitze. Diese sind allerdings höchst individuelle Prinzessinen, so dass man nicht von einem Klavier auf ein anderes des gleichen Typs schließen kann. ICH würde in folgende Ecke schielen: Das 130er von Bechstein, dito von Bösendorfer, Steinway V-125 und K-132. Sind MEINE Favoriten. Meines Erachtens sind die vier genannten eher kleine Orchester als Klaviere...

Viel Glück bei der spannenden Suche!
 
Danke für die Antwort!

Auf Steinway Klavieren hab ich zum Antesten auch mal gespielt, aber ich fürchte, die liegen ebenso wie ein Bösendorfer selbst gebraucht noch oberhalb dessen, was ich mir leisten kann. Habe rundherum noch keinen Händler gesehen, der etwas in die Richtung anbietet, das nicht astronomisch teuer ist. :x
 
C. Bechstein 118 ist was sehr feines!

Das zweitgrößte aus der Schimmel-Premium-Reihe (hieß vor ein paar Jahren mal Konzert 122).

Die mittelgroßen Blüthners!

Yamaha YUS5

Das zweitgrößte Grotrian Steinweg ist auch so ein Sorglospaket, kann man gebraucht für unter 15000 finden.

Lass Dir Zeit! Anspielen ist Pflicht! Berücksichtige die jungen gebrauchten!
 
Danke für die Hinweise!

Das C. Bechstein ist nur 2 Jahre alt, sehr gut gepflegt und weil es nicht neu ist, schon 3.000 runtergesetzt. Frage mich, wie lange ich noch suchen kann, bis das Angebot verschwindet. Hab etwas Sorge, dass mir so ein "Schnäppchen" erstmal nicht begegnen wird...
Allerdings will ich natürlich nichts überstürzen.

Wie sind denn z.B. die kleineren Grotrian-Steinweg? Hat damit jemand Erfahrung? Darüber habe ich auch nachgedacht.

Einen Flügel kann ich leider nicht anschaffen, dazu ist einfach definitiv zu wenig Platz.
 
Nach meiner Erfahrung sind in vielen Geschäften die Instrumente grottig Intoniert. Da klingen selbst die obersten Preislagen schlecht. Eventuell ist das auch Dein Problem mit den Instrumenten, die Du Dir ansiehst.
 
Auf Steinway Klavieren hab ich zum Antesten auch mal gespielt, aber ich fürchte, die liegen ebenso wie ein Bösendorfer selbst gebraucht noch oberhalb dessen, was ich mir leisten kann. Habe rundherum noch keinen Händler gesehen, der etwas in die Richtung anbietet, das nicht astronomisch teuer ist. :x

Diese Klaviere gibt es durchaus auch in Deiner Preisklasse. Dann sind sie zwar nicht mehr jungfräulich, sondern eher 20-50 Jahre alt, aber das spielt meist keine Rolle. Solche guten Preise*** gibt es selten im Handel, sondern von Privat - da musst Du dann halt einen Klaviertechniker mitnehmen oder telefonisch beauftragen und vorschicken. So eine Begutachtung kostet i.d.R. zwischen 50 und max 200,- Euro. Du kannst also viele Gutachten in Auftrag geben, bis Du die Händlermarge verplempert hast ;-) Und auch einige Reisen durch halb DE machen ...

Es gibt aber ganz sicher auch Händler, die sehr gute Preise machen (müssen) - denn bei 10-12 K wird die Luft dünn und die meisten Käufer wollen in der Preisklasse "neu & schwarz". Zum Vergleich: Ich habe mein V-125 damals beim Händler für 18 K gekauft (NP 30+K) - das war 6 Jahre alt und kaum bespielt...

Grundsätzlich finde ich, dass Du Dir Zeit lassen solltest (n.b. Du wirst viel Interessantes dabei lernen). Bei einem Klavierkauf zu diese Preis MUSS Dich das Klavier "umhauen"! Du wirst es merken, wenn Du ihm begegnest. Und dann wirst Du kaum noch Fragen stellen.
 
Hallo,

ich kenne das C.Bechstein 118 auch, allerdings in der Konstruktion die so bis Anfang der 2000er gebaut wurde. Ob man nach den vielen Neukonstruktionen bei Bechstein auch hier etwas verändert hat, weiß ich nicht. Das 118er das ich kenne ist jedoch ein Traum in puncto Mechanik, Nuancierbarkeit, Klarheit und Feinheit des Tons. Allerdings ist der Bass beim 118er recht schlank gehalten, was der Klarheit entgegenkommt, eben jedoch dazu führt, dass man den Bass nicht bis in die letzten Winkel des Körpers spürt :dizzy:. Wenn das zu Deinem Repertoire passt und der Raum nicht allzu groß ist, würdest Du mit dem 118er Bechstein sicher nichts verkehrt machen. Ansonsten gilt, was bereits vielfach gesagt wurde....alles ausprobieren und spielen, spielen, spielen. Vor allem bei älteren und restaurierten Klavieren gibt es auch durchaus Perlen von lange nicht mehr existenten Herstellern...also bitte vorurteilsfrei an jeden Markennamen herangehen, der nicht von vorneherein russisch, englisch oder chinesisch klingt oder von solchen Herstellern vereinnahmt wurde (dies wird schon schwieriger, aber gottseidank sprechen Qualität und Preis dann meistens für sich)
 
In meiner Umgebung habe ich schon einige Klaviere angespielt, musste aber feststellen, dass ich mit einem Klavier zwischen 5.000 und 7.000 Euro wohl nur schwer glücklich werden kann. Ob es nun neu ist oder gebraucht, allesamt klangen sie mir irgendwie zu blechern, zu wenig differenziert oder das Anschlagsgefühl war grausig.
Ich würde mich bei diesem eingeschränkten Budget nicht auf Klaviere einschränken, sondern auch so viele Premium-Digitalpianos wie möglich in dieser Preisklasse antesten. Da gibt es schon sehr feines Gerät zur Auswahl.

Deswegen nehme ich jetzt an, dass ein Klavier im Bereich 10.000 - 12.000 Euro vielleicht besser wäre und kann mich nicht recht entscheiden. Am wichtigsten ist es mir eben, dass ich daran meinen Anschlag verbessern kann, denn an dem ollen E-Piano kann ich halt meine Vorstellungen vom Klang irgendwie nie umsetzen, weil sich alles gleich anhört.
Deswegen prüf mal die aktuellen Angebote ohne Tunnelblick.
 

Ich würde mir auch mal die "Oberklasse" Angebote der japanischen Hersteller (Kawai K600, K800, Yamaha U3, YUS Serie) anschauen. Ich finde das Preis/Leistungsverhältnis gerade bei Kawai schon ziemlich gut, und die Höhe macht auch nochmal einiges aus im Vergleich zu einem "kleinen" 118er (aber nichts gegen Bechstein, die machen tolle Klaviere und ich hab selber mal eins besessen).
 
Ich würde mich bei diesem eingeschränkten Budget nicht auf Klaviere einschränken, sondern auch so viele Premium-Digitalpianos wie möglich in dieser Preisklasse antesten. Da gibt es schon sehr feines Gerät zur Auswahl.
???? 10-12 K = eingeschränktes Budget???? Sorry, aber wenn soviel Geld zu Verfügung steht, würde ich nicht eine Sekunde an Elektronik denken, es sei denn, die Wohnsituation würde das ZWINGEND erfordern.

Ich hatte vor einigen Jahren mal das Vergnügen, einen Könner sowohl an einem akustischen Stutzer (!) als auch an einem digitalen Flügel zu erleben. KEIN Vergleich. Letzterer war einfach ... tot.
 
Ich habe volles Verständnis für jeden, der sich ein digitales Klavier kauft, weil er über Kopfhörer spielen muss oder keinen Platz hat o.ä. Aber auch die Oberklasse-Digis sind einfach kein Vergleich zu einem guten akustischen Instrument. Insofern gebe ich fisherman Recht.
 
Vielen Dank für die Beiträge!

Also von einem Digitalpiano sehe ich wirklich ab. Das bin ich einfach leid. Deswegen fällt das schon mal weg, egal wie hochwertig.

Ich hatte jetzt die Gelegenheit, einige weitere Instrumente anzuspielen. Unter anderem Klaviere von Yamaha und Kawai im Bereich 5.000 Euro. Das Kawai hat mir auf Anhieb gar nicht gefallen, es klang sehr abgestumpft, obwohl es neu war. Das Yamaha war da schon besser, was meine Vorstellungen vom Klang anbelangt. Kennt vielleicht jemand einen Händler im Raum Hannover, der Yamaha Klaviere aus der Oberklasse vertreibt?

Außerdem habe ich hochwertige Schimmel und Grotrian-Steinweg Klaviere testen können. Von den Schimmel Klavieren hat mir kein einziges zugesagt, die klangen alle ziemlich wattig und verschwommen. Auch ein altes, gut restauriertes Konzertklavier von Grotrian-Steinweg, das um 1920 gebaut wurde, gefiel mir da gar nicht. Unter den neueren Modellen konnte mich das Contour fast überzeugen. Der Klang ist einfach voll und trotzdem wahnsinnig klar.

Ich sollte wohl dazu sagen, dass ich vor allem spätromantische und moderne Musik spiele (Skrjabin, Kurtag, Schoenberg, etc.), aber natürlich auch manchmal Bach, Beethoven, Schubert. Und was nun die moderne Musik angeht, scheint diese Klarheit des Tones sehr angebracht zu sein.

ich kenne das C.Bechstein 118 auch, allerdings in der Konstruktion die so bis Anfang der 2000er gebaut wurde. Ob man nach den vielen Neukonstruktionen bei Bechstein auch hier etwas verändert hat, weiß ich nicht. Das 118er das ich kenne ist jedoch ein Traum in puncto Mechanik, Nuancierbarkeit, Klarheit und Feinheit des Tons. Allerdings ist der Bass beim 118er recht schlank gehalten, was der Klarheit entgegenkommt, eben jedoch dazu führt, dass man den Bass nicht bis in die letzten Winkel des Körpers spürt :dizzy:.

Interessanter Kommentar, ich fand den Bass beim C. Bechstein ziemlich wuchtig und allgemein habe ich fast Sorge, dass mir die Melodie von den tieferen Tönen überdröhnt werden könnte. (gerade in Hinblick auf Stücke von Rachmaninoff und dergleichen). Ist das eine Realfurcht, oder lässt sich das mit Intonation des Instruments und gekonntem Spiel gerade rücken?
 
Ich würde beim Kauf eines hochwertigen Klaviers immer auch Blüthner, Förster und Pfeiffer probieren. Mir persönlich gefällt Pfeiffer sehr gut. Ich habe die Entscheidung nie bereut ein 124 gekauft zu haben.
Wenn ich andere Klaviere bei Freunden anspiele, sage ich in der Regel nichts, aber denke mir meinen Teil.
 
Zwei Fragen bzw. Denkanstöße:

Ein Stutz-Flügel in der Länge 1, 60 Meter ist auch ausgeschlossen?

Die neuen Klaviere von Feurich hast Du schon ausprobiert (liegen klar unter Deinem Budget)? Ich habe vor Monaten eines angespielt und fand es nicht schlecht. (Okay, meinen Flügel würde ich dagegen nicht eintauschen.)
 

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