Harmonische Frage - Akkord in einer Kadenz gesucht

Ich meinte das ganz anders, lieber Rolf.

Ich wollte nicht darlegen, wie ich ganz konkret den Anfang des Tristan-Vorspiels analytisch erarbeiten würde; dort müßte man selbstverständlich so vorgehen wie Du.

Sondern ich meine, daß man erstmal ähnlich wie in Jazz-Rock-Pop die wichtigsten grundlegenden Drei- bis Fünfklänge in möglichst simpler Weise erarbeitet und die aus dem Kontext gerade von klassischen Stücken erforderlichen Umdeutungen erst peu a peu einführt.

D.h. konkret: ERST Phänomen "halbverminderter Septakkord" (der hat ja für sich genommen einen bestimmten, charakteristischen und wiedererkennbaren Sound") und dessen typischste Anwendungsszenarien (d..h. vor allem II. Stufe in Moll), DANN irgendwann, wenn der Schüler fortgeschrittener ist, sehen: Aha, z.B. im Tristan kommt auch ein halbverminderter Klang vor, aber interessanterweise ist der da nicht z.B. II. Stufe von es-moll, sondern was anderes. Und dann kann man sich auch anschauen, warum die Enharmonik da so ist.

LG,
Hasenbein
 
Na, das ist doch wohl klar, daß das D7/G ist, ooooooder, lieber Styx???

Sicher, nur kann ich den dann auch G A C D F# spielen, wäre dann immer noch der selbe Akkord, nur ein völlig anderer Klang. Wie Du also unschwer feststellen kannst, ersetzen die Akkorde NICHT die klassische Harmonienlehre.

Deiner Frage nach zu urteilen, weißt Du ja nicht mal, was der Schrägstrich ( /, "Slash") mit darauffolgendem Notennamen bedeutet

Deiner Antwort nach zu urteilen fühlst Du Dich jetzt ganz schlau - nur blöderweise weiß das bereits ein Keyboardschüler nach einem viertel Jahr Unterricht, wennst also hier schon den Schlaumops mimst, erklär mir doch lieber mal den Neapolitaner :D

Viele Grüße

Styx
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Sondern ich meine, daß man erstmal ähnlich wie in Jazz-Rock-Pop die wichtigsten grundlegenden Drei- bis Fünfklänge in möglichst simpler Weise erarbeitet und die aus dem Kontext gerade von klassischen Stücken erforderlichen Umdeutungen erst peu a peu einführt. (...)
das ist völlig ok!!! :)

was im Mozartbeispiel den Akkord c-a-es-g betrifft:
funktional ist er die Subdominante von g-Moll (und klar: mit Sixte ajoutee)
reduziert auf Stufen ist er der Septakkord der II Stufe (kann man halbvermindert nennen)
zugleich ist er auch melodisch doppelter Vorhalt zum Dominantseptakkord (g-fis und es-d) - das wäre eine Art charakteristischer Sound
 
Ah ok, da habe ich überlesen, daß er "ohne Quinte" schrieb.

Jazz-Rock-Pop-Notation für den Akkord C-Eb-A: Beispielsweise A°/C (A vermindert mit C im Baß).

Und genau da sehe ich ja die Schwäche. Denn a vermindert impliziert etwas Dominantisch-Verkürztes auf Fis, in einer Kadenz mit darauffolgendem D-T ist es aber eben nicht das, sondern halt ein Subdominantsextakkord, man kann doch nicht einfach den Grundton ändern...

Alles Liebe
 
siehe meinen Beitrag weiter oben.
A°=ganzverminderter Septakkord (Dominantische Funktion)
A(durchgestrichenes °)=halbverminderter Septakkord (Subdominantische Funktion)

Dein Morn
 
Sicher, nur kann ich den dann auch G A C D F# spielen, wäre dann immer noch der selbe Akkord, nur ein völlig anderer Klang.

So ein Käse. Der Klang wäre auch ein anderer, wenn ich die Töne, ohne noch einen anderen dazuzunehmen, anders "voicen", also auf der Tastatur anders anordnen würde - wenn G unten bliebe, bliebe es aber nach wie vor D7/G, und der grundlegende Effekt und die grundlegende Funktion bliebe gleich!

Außerdem ist der Klang durch das A nicht "völlig" anders, sondern nur ein ganz bißchen, was redest Du daher.

Wenn hier einer den Schlaumops mimt, dann bist Du das.

Und wenn Du den Slash sehr wohl verstanden hast, dann erklär mir doch mal, warum Du mir als alternative Akkordsymbolmöglichkeiten Gsus4/F# oder Em7*9/C vorgeschlagen hast?
Hm???

LG,
Hasenbein
 
warum Du mir als alternative Akkordsymbolmöglichkeiten Gsus4/F# oder Em7*9/C vorgeschlagen hast?
Hm???

Wenn ich etwas vorschlage setze ich wohl kaum ein ? dahinter, Sätze mit einem solchen Zeichen sind als Frage zu verstehen.
Hätte ja sein können daß Dir noch andere Akkordmöglichkeiten einfallen, welche denn irgendwie passen würden, bspw. G4maj7...Ihr Jazzer seit doch kreativ :D

Viele Grüße

Styx

Nachsatz: den Neapolitaner hast Du mir immer noch nicht erklärt :shock:
 
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Jaja, red Dich nur raus...grmpf...

Wenigstens könntest Du mal ein "Danke" äußern dafür, daß Du nun in bezug auf den Slash auf Deine alten Tage endlich schlauer bist...

LG,
Hasenbein, der schon mit einem Amateurbassisten gespielt hat, der 25 Jahre lang die Akkorde des Mittelteils von "Girl from Ipanema" völlig verkehrt gespielt hatte und von mir nach eigener Aussage erstmals drauf hingewiesen wurde...er war leicht schockiert, aber dankbar!
 
siehe meinen Beitrag weiter oben.
A°=ganzverminderter Septakkord (Dominantische Funktion)
A(durchgestrichenes °)=halbverminderter Septakkord (Subdominantische Funktion)

Und hier sehe ich den Sinn nicht. Und da greift dann auch Hasenbeins Erklärung nicht, einen Akkord erst einmal simpel als Dreiklang zu sehen, denn wenn ich eine Kadenz nach g-moll habe, dann ist ein c-moll-Sextakkord nicht nur c-moll und nicht a-vermindert, sondern ich HÖRE ihn ebenso als c-moll. Das ist ja gerade der Punkt, dass unser Hören eben nicht isoliert auf einzelne Akkorde betrachtet werden kann, sondern auf Strebungen, es ist wichtig, woher man kommt und wohin man geht. Weswegen man auch nicht beliebig Sp7 und S56 vertauschen kann, in einem Falle ist es eher das eine, in einem Falle eher das andere. Zumal ich nicht ganz verstehe, wie du jetzt auf einen halbverminderten Septakkord bei einem Dreiklang kommst...

Man müsste dann doch jedes Mal, wenn man eine (scheinbare) Tonika mit Quintbass hat, sie auch so hinschreiben, dann führt man aber den Quart-Sext-Vorhalt ad absurdum...

Alles Liebe
 

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